Dienstag, 1. November 2011
Fratzennacht
In der Nacht der Toten setzen die einen Masken auf, während die andren ihre fallen lassen.

Die Party lief gut, war sehr nett, so entspannt wie die letzten Tage hab ich sie lange nicht erlebt. Dann das Gespräch mit der Mitbewohnerin und Abgründe tun sich auf. Hin und her gerissen, geht eh nur zuhören. Zwischen die Fronten stell ich mich nicht.
Dazu bin ich trotz allem zu sehr loyal. Aber zuhören geht. Ein offenes Ohr tut sehr gut.

Bevor wir als letzte weiterzogen, dann lange Gesuche, Privatsachen verschwunden.
In der Zeit hab ich angefangen stückweis den Müll zu entsorgen. Nur Rumstehen und Zusehen bringt da nix, und vor allem machts müd. Zudem heißt Party ja nicht, daß am nächsten Tag die Bewohner der Schlag treffen muß.

Weiter gezogen, aus den Augen verloren, davor ein Veilchen dazu bekommen. Aber nicht ich.
Während wir von einem Club in den nächsten zogen, belästig worden. Anquatschen ist eine Sachen, Anfassen eine ganz andre und geht GAR nicht. Vor allem, wenn mann es nicht gut sein lassen kann. Da fehlts mir. Zeit, den Giftspray einzupacken. Man weiß ja dann doch nicht.

In den nächsten Club kamen wir nicht mehr rein, obwohl der Rest von uns drin war. Sperrstunde. Sind dann doch nach langer Warterei rein, da labert so einer sie an.
Zuerst dachte ich: kennen sich nicht. Dann: kennen sich doch. Dachte, er wär ein Kollege, aber nix da. Einer, der einen Schlafplatz, Geld oder Drogen zu verticken sucht. Keine Ahnung. Seltsam und eh nicht mein Bier.

Stand auf Abstand, muß da ja nicht zu sehen, wenn sich zwei so abschlecken. Zudem hatte ich nichts getrunken und sah die Sache ganz nüchtern.

Währenddessen hat sich ein Ritter verpflichtet gefühlt, mich aus der Situation zu retten. Es gibt sie doch noch, Kerle mit Sitte und Anstand, wenigstens in einem andren Bundesland : )

Weitergezogen, eingeholt worden, am Würstelstand wieder verloren und noch mal eingeholt. Dazwischen Anruf vom Abschlecker. Einkehr in den Club. Nicht sehr lange, dann war dort auch Feierabend.

Den Kerl dort gelassen und zur Ubahn gegangen, dann alles wie am Schnürchen gelaufen.


War eine interessante Nacht. Und paar Mal auf sehr sehr jung geschätzt. Das Haarelassen zahlt sich aus. Und ich fühl mich geschmeichelt.

Noch immer keinen Hunger, keinen Durst und kaum Müdigkeit. Besser wärs, in 24 Stunden wirds rau. Zudem sollten die Falten in den Polster gedrückt werden.

Dafür werd ich mich nebliger Dämmerung belohnt. Stille, Grauschleier und für den Moment innerer Frieden.
Frohen Totentag.

... verpflanzen (4 Kommentare)   ... bewässern