Montag, 13. Dezember 2010
Mutter-Vater-Kind Faultiers Horrorvisionen Weihnachtsgeschichten
Dieses Jahr wird alles anders. War mein Plan. Ein guter Plan.
Schon vor paar Wochen hab ich den Mamazwerg befragt, wie wo und so denn nun Weihnachten (ohne mich) statt finden wird, weil dieses Jahr bin ich vorbereitet.
Dachte ich.

Die letzten Wochen kam dann auch nichts weiter, außer daß man plant wegzufahren, und wohin, und wann und so weiter und nicht den Hintern hochkriegen, war mir alles recht, denn ich war frohgelaunt. Dieses Mal hab ICH die Entscheidung getroffen und nicht von einem Fremden aufs Aug gedrückt bekommen.


Seit Wochen nun löchert mich mein Onkel, wie und wo ich denn nun Weihnachten verbringen.
Ausgemacht war, daß ich am 25. zum Essen rauskomme, draußen schlafen - muß für mich nicht sein.
Erstens finde ich die Wohnung für 4 + mich + Hund & Katz zu klein. Zweitens reagier ich auf die Katz allergisch, also nicht wirklich vorteilhafte Ausgangssituation und vor allem drittens, ich möchte dort nicht schlafen. Da dachten wir noch, ich wär woanders.
Also haben wir uns darauf geeinig, daß ich am 25. komm und gut ists. Ich weiger mich nämlich, daß mich jemand am Weihnachtsabend noch spät zum Bahnhof bringt.
Das finde ich unnötig und unsinnig. Es reicht der nächste Tag & fertig.

Nun das geht aber nicht, meint mein Onkel, weil ich seit einem Monat nicht mehr mit der besten Freundin gesprochen hab und noch nicht besprechen konnte, und im gleichen Atemzug erzählt er, wie es sich nun seit Jahren bei ihnen zu Weihnachten verhält.
Nun - DAS bereitet mir aber massiven Streß, denn ich hab gewisse Vorstellungen wie Weihnachten zu laufen hat und ich hab ja vor mehr als 10 Jahren nicht grundlos gesagt, daß ich das in dieser Form nimmer so haben kann. Der 24. dort wäre für mich wirklich nur Streß.
Ich möchte den Abend alleine und friedlich verbringen.
Das ist nicht drin...


Am Freitag Abend erwischt mich der Mamazwerg von der Seite.
Also ich müsse eine Entscheidung treffen. Nicht jetzt sofort, aber in den nächsten zwei bis drei Tagen.
Entweder feieren sie im Apfelland, und ich komme am Vormittag mit dem Zug angereist (und reise am Abend wieder ab - so, wie ich mir das ja für letztes Jahr gedacht hätte), oder der Wurzelzwerg kommt her, aber DAAAANNNN müsse ich wissen, daß ich mitzuhelfen habe.

Na seit wann hab ich an Weihnachten die letzten Jahre NICHT geholfen?
Gefragt, ob ich in der Konstallation feiern möchte, wurde ich gleich gar nicht erst. Ist wohl beschlossene Sache. Über meinen Kopf hinweg. Wie es wohl grad gebraucht wird *seufz*

Und irgendwie riß es mich dann ein wenig um. Fahr ich in die Höhle des Wurzelzwergs, hocke ich fest. Bin ausgeliefert, kann nicht aus dem Weg gehen. Nein, ist keine Option, daß eh stündlich ein Zug mich in zwei Stunden Richtung Heimat bringt. 50 Minuten auf einem Bahnhof rumstehen, eventuell verzweifelt, das brauch ich an Weihnachten wirklich nicht. Mir reicht das letzte Jahr noch für einige Zeit vor.

Nun, seine Tochter würde vielleicht auch vorbei kommen. *zuck*
Mir geht nun nicht darum, daß sie ihren Vater nicht sehen kann - Auge um Auge ist mir zu blöd - mir gehts um mich.
Zumal ich in einem fremden Haushalt keine Kontrolle über die Lebensmittel hätte und keinen Wert auf blöde Kommentare und Unverständnis diesbezüglich leg.

Wieso fragt der Mamazwerg? Na weil ich ungeniert in der Zwergen-höhle die Verpackungen absuchen kann, aber doch nicht, wenn ich Besuch bin.
Er würde eh nur Brötchen bestellen, sagt der Mamazwerg. AHA - sag ich. Da haben wir schon ein Übel. Na aber da kann man doch, sagt der Mamazwerg. Kann man nicht, denke ich.


Ganz unterm Strich wäre es mir sehr lieb, mich tät jemand einladen und mich aus der Mamazwerg-Onkel-Konstellation befreien.

Am 24. insgesamt 5 Stunden in Zügen zu sitzen und am 25. dann sowieso noch mal (aber verkürzt), ich glaub, das will ich nicht.
Bleiben wir in der Stadt, kann ich zumindest jederzeit die Flucht ergreifen und mich nach Hause retten. Notfalls auch mit einem halbstündigen Fußmarsch. Aber ich würde mich sicherer fühlen. Denn daß er keinen Respekt vor mir hat, hat er erst wieder zu meinem Geburtstag bewiesen. Ich muß mich ihm nicht ausliefern. Und bleib ich in der Stadt, kann ich jeder Zeit einfach gehen.

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