Sonntag, 13. November 2011
Blaue Stunden
Wow - die Nacht der Erkenntnisse.
Meine Männer und ich. Oder - meine Männer und der Alkohol - und ich.

Und nachdem er mich in den Arm genommen hat und gesagt hat, daß ich heute der Mensch war, über dessen Anwesenheit er sich am meisten gefreut hat und wie viel ihm das bedeutet, daß ich da war, hab ich dann gesagt, daß ich noch letztes Jahr für ihn die Frau zum Heiraten war und nu, da hat er eine andre geehelicht.
Und dann hat er mich fest an sich gedrückt und wir haben beide gelacht. Und ganz ehrlich, ich freue mich für die beiden.


Dann am Heimweg, als ich neben dem andren ging, so nah und so viel Nähe wie einst und ich zu ihm sag: hmm.. Eigentlich haben wir uns gar nicht unterhalten und er sieht mich an und sagt ja.
Und später, daß wir das wieder mal tun sollten. Da konnte ich nur tapfer wie immer die Schultern hochziehen und sagen, meldest dich halt.

Und als ich dann weiter mit der Ubahn fuhr, um nicht gleich nach einer Minute aussteigen zu müssen, und noch ein wenig zu bleiben - auch anbot ganz anders heimzufahren und er abgelehnt hat, was ok ist, die Kerle sahen alle nicht mehr taufrisch aus, und er mich nach 10 Minuten, als ich schon auf die Straßenbahn gewartet hab, anrief - da war ich platt.

Er müßte mir so viel erzählen. Jetzt. Aber das ginge nicht. Er könnte aber nur jetzt, denn morgen wäre alles wieder anders. Und ich frag, ob ich nicht noch mal zur Ubahn gehen sollte, und die paar Stationen rüberkommen und wir reden. Und er noch immer zwischen den Stühlen hing und ich dann in die Straßenbahn einstieg und sagte, dann rede. Erzähl halt mal, fang an und wir sehen, wie weit wir kommen. Und er nicht wollte und ich ihn ließ und er mir dann doch erzählte. Nicht das, nicht all die Jahre, die wir verpaßt haben, aber ein wenig außen herum. Und daß er gerne hätte, daß ich wieder ein Teil seines Lebens werden, denn eigentlich bin ich das. Noch immer und trotz allem. Und ich gesagt hab, ich bin da. Du mußt Dich nur melden.


Und überhaupt mein Plan mich von dort gleich wieder abzuseilen, komplett zunichte gemacht wurde, weil mich jemand angesprochen hat und ich nur dacht, wer zum Geier und was muß ich nu - und sich herausstellt, wer das ist und - wirklich das war sehr schön. Und wir uns den Abend bis zur Nacht unterhalten haben, trotz der alten Geschichten und über manche auch gelacht haben. Aber ich will auf den Mist nicht mehr reduziert werden. Ich hab seit damals ein andres Leben, ich hoffe, ich konnte das mal anbringen. Ich will über andres reden können. Und dabei hab ich gemerkt, daß ich ihn noch sehr mag.


Der angeschlagene Kamerad, den ich das letzte Mal betrunken (vor Alkohol und Verliebtsein) aus dem Taxi klettern sah und jetzt zum ersten Mal nach seinem schweren Jahr, da war ich zuerst zurückhalten und auch irritiert, und hab dann beschlossen, so zu tun, als wäre nichts, mich aber auch anzupassen und wir Spaß hatten und ich einfach diesmal seine suchende Nähe einfach zugelassen habe.

Da ist so viel Dankbarkeit über das eigene verkorxte Leben. Daß man lebt. Daß man Freunde hat. Daß man Freude hat. Soviel Glück und Glücklichsein. Selbst mit dem verdammten Schmerz, dem Narbenfeld und den Erinnerungen.
Einfach. So kompliziert alles andere ist.

Was nu so wieder nicht stimmt, denn ich habe für die nächsten Wochen, immer wieder etwas fürs Herz geplant. Worauf ich mich freuen kann, wovon ich weiß, daß es mir gut tut. Und auch, weil ich eine andre Welt hab, und sich meine ein Stück weitergedreht hat. Aber es ist schön zu sehen, daß manche doch in den letzen Jahren erwachsen geworden sind. Ich brauchen sie nicht. Aber in meinem Leben wäre Platz für sie, wenn sie das wollen. Und das hab ich dann auch zu ihm gesagt, als ich schon längst zu Hause und fast ausgezogen war.

Wenn Du bereit bist, ich bin hier. Und ich gehe auch nicht weg. Ich gebe Dir die Zeit, die Du brauchst. Aber ich renne nicht mehr nach und ich erzwinge nicht.


Die Nacht kann leider nicht ewig dauern und im Gegensatz zu meiner Schlaflosigkeit, die mich fit hält, waren ja alle Kerle schon recht angeschlagen. Ich bin wirklich sehr neugierig, was diese Stunden längerfristig uns allen bringen. Ich werde ein Mail schreiben, ich werde mir Zeit nehmen und ich werde sehr viel zuhören. Wenn es so sein soll.
Darauf freue ich mich.

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Freut mich sehr, dass es doch wieder Erwarten so schön geworden ist. Das allles hört sich doch sehr vielversprechend an.

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Sie haben offensichtlich ein sehr großes Herz. Respekt.

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Da ist so viel Dankbarkeit über das eigene verkorxte Leben. Daß man lebt. Daß man Freunde hat. Daß man Freude hat. Soviel Glück und Glücklichsein. Selbst mit dem verdammten Schmerz, dem Narbenfeld und den Erinnerungen.

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Alles wird gut ...

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ich drücke die daumen - dass die ausgeglichenheit bleibt und sich alles so findet, dass du glücklich bist.

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