Faultierwirtschaft

Heute erst ein späterer Arbeitsbeginn. Da ich letzte Woche eine Jacke gesehen hab und zwei Tage zuvor bereits mit dem Mamazwerg schauen war, sind wir ins Einkaufszentrum gefahren zwecks genauerer Begutachtung. Dort war ich ja nun schon seeehr lange nicht mehr und bin sehr überrascht, welche Geschäfte da nun so drin sind.

Viel Zeit war nicht, aber auch in knappen 80 Minuten kann man einiges erledigen.

Im Geschäft gabs nur noch größer, deswegen hab ich eine zweite Winterjacke (andres Modell, korrekte Größe) zum Vergleich in die Umkleidekabine genommen.
Bei Jacken bin ich nicht pingelig, die probier ich für gewöhnlich auch mitten im Geschäft, aber so war mein Kramuri aus dem Weg und die Angestellte glücklich : )

Glücklich war ich auch, aber nicht sehr lange.
Es kam ein Kerl hereingeschneit. Typ Herrnhandtasche in der Pranke.
Nun ist das so, daß in einem reinen Damenmodengeschäft durchaus auch Männer einkaufen dürfen. Warum auch nicht.

Er sieht mich bei den Jacken stehen und gafft.
Na gut, da dacht ich mir noch nix. Kommt näher und gafft.
Dann wurde es mir zu blöd und ich bin in meine Kabine - steht er nur noch 2 Meter entfernt und gafft.
Und gafft und gafft und hört nicht mehr auf.

Dann hab ich mal Richtung Mamazwerg gemurmelt, daß mir das jetzt schon ziemlich aufdringlich vorkommt.
Wie ein Spanner im Schwimmbad...

Dazwischen ging er weg, um quasi 2 Minuten später wieder nur da zu stehen und zu gaffen.

Grad als der Mamazwerg angestelltes Personal deswegen holen wollt, verschwand er dann doch.


Schauplatzwechsel: Arbeit.
Bei der Tür herein kommt eine Kundin, die mich sonst immer nur bei kulturellen Veranstaltungen sieht, und zwecks (Wieder)Erkennung trage ich dann meist den Firmennamen am Körper.

Als ich sie begrüße und sage, daß sie mich nun auch einmal wirklich an einem Standort sieht, lacht sie und sagt: "aber heute ohne T-Shirt". Nachdem mein Kollege schon bei ihr stand, ging ich weiter meines Weges und hörte nur noch, daß er irgendwas von "ohne BH" sprach.
Dachte mir da auch nicht wirklich viel, kann mich auch verhört haben - dachte ich noch.

Kommt er mir hinterher in die Küche und sagt zu mir: "Was, Du trägst keinen BH unter dem Shirt?" - mir fiel innerlich die Lade herunter und dachte "tranquillo - sicher nur ein blöder Scherz" da folgte auch schon "Kannst Du Dir das denn leisten?"

Ich mein - GEHT´S DANN NOCH???

Er albert weiter, kriegt überhaupt nicht mit, was er von sich gibt, wohl auch nicht, als ich sehr ruhig darauf aufmerksam mache, daß das eine verbale sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist und ich das überhaupt nicht amüsant finde.


Der Mamazwerg ist Stunden später ziemlich entsetzt. Ich muß mir überlegen, was ich nun mache.
Derart untergriffig ist mir in der Firma noch nie ein Kollege gekommen.
Das Problem ist auch, daß wir standorttechnisch ausgegliedert mit Leitung um den Hausblock sind (ich also nicht direkt bei der Chefin rein marschieren kann). Mein Chef war in einer Besprechung.
Allerdings war die auch alles andre als hilfreich, als mir vor ihren Augen ein Kunde körperlich zu nahe kam.

liebe Sid,
merken Sie sich für den nächsten verbalen Angriff Ihres unverschämten Kollegen: " wer selbst eine Socke in der Hose trägt, soll besser den Mund halten" :):)

Heute bei der direkten Vorgesetzten gewesen, der fiel fast die Kinnlade runter.