Sonntag, 9. Mai 2010
Von eckigen Kanten
Und dann sagt er mitten in der Nacht, in die Stille hinein, du bist die perfekte Frau und ich hole kurz Luft und zum Glück kommt ein Aber.

Eigentlich kein Aber, es geht nur um Ecken und ganz viele Kanten. Meine. Und die ganz verstecken, kleinen scharfen, die kennt er nach all den Jahren noch nicht.

Und während mir der Satz im Hirn haftet und ich krampfhaft einen Schweißausbruch ob der abgeschlossenen Schwiegermutter zu vermeinden suche und auch dieser ganzen Situation, rutscht das Gespräch wieder ab und letztendlich geht es darum, daß ich kein Trinkgeld gebe.
War wohl eine Frechheit dem Taxifahrer 12 Euro für eine 11.60 Fahrt zu geben, genau weiß ich es nicht.
Es zu verstehen, nein, dazu fehlt mir die Lust.

Und um mich nicht damit auseinandersetzen zu müssen, daß ich eigentlich keinen Freund haben möchte, desssen Mutter Freunde ich nur extrem bedingt mag, und einige davon sogar angsteinflößend finde, denke ich eher darüber nach, meine sichtbaren und unsichtbaren Kanten mehr zu feilen. Etwas zu schärfen und für ein wenig mehr Rundumschutz zu sorgen.

Allerdings, kaum ist die Nacht und auch der Alkohol verflogen, liegt ein andrer Ton in der Luft. Nein, also die Verabredung für Samstagabend müssen wir streichen (gut, ich hatte ja urspr. eh anderes geplant) und dann gestern noch die Absage für die Ausstellung. Die Stimmung wird immer seltsamer und ich frage mich, ob er irgendwas bereut.

Im Grunde gab es in der Nacht nichts, was ich nicht schon lang genug wußte oder er mal in der einen oder andren Form gesagt hatte.
Aber so sind sie halt...
Und während ich ursprünglich zwei Verabredungen hatte und sowieso davon ausging nicht zu dritt, sondern nur zu zweit die Bilder zu sehen, war ich dann allein. Unter vielen. Und das war auch gut.

Und seitdem versuche ich all den ausstehenden Schlaf nachzuholen, die Erschöpfung der letzten Woche wett zu machen, und mache seit Stunden nichts andres mehr. Deswegen hier bisserl still. : )

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