Montag, 27. März 2006
Verabredungen der vergangenen Woche
sid, 01:12h
Am Dienstag fahre ich zu ihr. Wider besseren Wissens, nach der Uni. Ich bin müde, ich will heim, die Wäsche sollte dringend gewaschen werden. Trotzdem rufe ich sie an. Ich fühle mich ein wenig schuldig, weil ich das Wochenende bei den Großeltern war. Wieso ich mich deswegen schuldig fühle, weiß ich nicht genau. Immerhin bin ich nicht ihr Alleinunterhalter. Denk ich. Darauf besteh ich.
Jedenfalls freut sie sich, ich bringe was zu essen mit und bleibe viel zu lange. Wir verabreden uns für den nächsten Abend zum Essen. Bei ihr.
Der nächste Tag ist sehr lang. Beginnt damit, daß das Handy kreischt, ich es an den Strom steck und vergesse mitzunehmen. Ich hasse dieses "ich ruf dich an, wenn ich gefrühstückt hab". Wieso ist es nicht möglich mich nach dem Aufstehen anzurufen? Mir einen Vorsprung zu geben, immerhin muß ich ja den Weg zurücklegen. Diesmal geht’s natürlich schief. Ich hab mir als Spätfolge von Montag am Dienstag abend was im Rücken verletzt und als ich kurz nach 8h die Augen aufmache, mach ich sie auch schon wieder zu.
Streß Hektik, ohne Handy unterwegs. Das Kartentelefon frißt für das Gespräch ganze öS 7!!! Unpackbar. Ich bin sauer. Sie ist freundlich. Gut. Wir fahren zum Schweden, besorgen was zu besorgen war – natürlich hab ich wieder mehr mitgenommen, als ich wollte. Als ich brauche. Egal. Wir fahren zu ihrem Elternhaus, eine Strecke die ich nicht kenne. Nachdem wir erledigt haben, was zu erledigen war, knurrt mir schon ganz schön der Magen. Seit einer Woche nichts eingekauft – sinnlos, ich war ja am Wochenende nicht da. Am Montag ging's nicht, am Dienstag kam auch nicht dazu. Wir fahren essen.
Ewig warten wir auf die Speisekarte. Das wird nix mehr. Wir haben uns nichts zu sagen. Krampfhaft versuche ich ein Thema nach dem anderen. Irgendwann haben wir gegessen, noch viel später haben wir bezahlt und ich das fehlende Retourgeld bekommen.
Stau auf der Autobahn – ein Unfall. Es dauert ewig. Bis ich daheim bin fühle ich mich tot und um Jahre gealtert. Ich hoffe fast, daß sie den Abend absagt, als ich anrufe um nach der Uhrzeit für das Abendessen zu fragen. Es geht niemand ran.
In den nächsten Tagen telefonieren wir. Wo sie gewesen sei, hab ich sie gefragt. Immerhin kann man ja zurückrufen. Sie habe Zähne geputzt und ich habe es zu kurz läuten lassen. Drei vier Mal finde ich nicht zu kurz, aber bitte. Sie dachte ich hätte mich verwählt, weil ich es nicht länger habe läuten lassen. Ahja, sehr interessant. Manchmal zweifel ich an mir und meiner Umwelt. Egal, "ruf mich an, wenn Du morgen aufstehst", sag ich. Den ganzen Freitag warte ich. Am Abend telefonieren wir – sie hatte es nicht verstanden. Wir verabreden uns für Samstag. "Diese Sachen essen". Rippchen meint sie. Zum Glück hab ich das mittlerweile raus.
Wir telefonieren am Nachmittag, machen halb sieben aus. Das geht sich aber nicht aus. Zu groß die Faszination der Glotze, zu groß der Wille noch dies und das in der Wohnung erst beseitigt zu haben. Wir machen acht Uhr als Durchläutzeit aus.
"Ich geb Dir bescheid, wenn ich wieder mit ihm was trinken geh", sagt Godot. Ich rufe "ihn" an und frage, ob er mit essen gehen mag. Wir reden, es ist lustig. Er redet davon, wieviel er mit Godot weg war. Godot hat mir kein Wort davon gesagt, mehr kann ich zu diesem Thema nicht beisteuern. Will ich auch nicht. Nur nicht darüber nachdenken, daß Godot ist, was er ist.
Er soll mich direkt anrufen beim nächsten Mal, sage ich. Über Godot ist das alles zu unsicher…
Sie rufe ich zwanzig nach acht an. Gut, es war 23 Minuten nach, aber die Uhr am Handy war vielleicht verstellt. Sie wäscht grad die Haare. Redet davon, daß ich nicht um acht angerufen hätte. Meine Güte – sie kann ja auch telefonieren… Sie redet weiter, ich frage, ob sie noch essen gehen möchte. Möchten schon, aber ob sie kann, weiß sie nicht. Jessas, es ist Samstag. Da geht kaum wer vor 22h weg, da braucht man sich doch nicht so anstellen. Außerdem würde ich gerne die Pflanze loswerden, die seit Mittwoch für sie bei mir Wurzeln schlägt. Und das Geld bräucht ich auch. Sie überlegt hin, überlegt her. "Willst Du, oder willst Du nicht?"
Wie schwer kann es sein, ja oder nein zu sagen. Aaaaaaarghs… ich resigniere. Geduscht bin ich auch schon, hat also wenig Sinn weiter an der Putzaktion zu arbeiten. Dann ruf ich H. an. Springe über meinen Schatten, obwohl ich ziemlich sauer bin. Für Godot ist ja immer Zeit…
Ohs und Ahs als er sich meldet. Was ich denn so lange getan hätte? – Du wolltest Dich im Dezember melden… Der Groschen fällt, aber nicht weit. Egal. Das Gespräch ist ein wenig distanziert. Innerlich beglückwünsche ich Godot zu seinem Arschlochdasein, er kann mal wieder eine Kerbe tun, er hat mir wen genommen. Gratulation.
Jedenfalls beende ich den Abend allein, genervt von Herrn "eine Stunde überziehen muß drin sein" Volksmusikdeppen, den ich am liebsten in den Arsch treten würd, und angekotzt von der Sommerzeit den Abend.
Verabreden tu ich mich die nächste Zeit nimmer. Jetzt dürfen mal die Leut von sich aus bei mir anklopfen. Ich hab lang genug besten Willen gezeigt, ich bin's jetzt mal leid. Wozu hab ich den dicken Wälzer hier? Harry Potter ist auch nicht schlimmer als die Leut in meiner Umgebung. Und schlimmer als das Fernsehprogramm kann's kaum werden…
Jedenfalls freut sie sich, ich bringe was zu essen mit und bleibe viel zu lange. Wir verabreden uns für den nächsten Abend zum Essen. Bei ihr.
Der nächste Tag ist sehr lang. Beginnt damit, daß das Handy kreischt, ich es an den Strom steck und vergesse mitzunehmen. Ich hasse dieses "ich ruf dich an, wenn ich gefrühstückt hab". Wieso ist es nicht möglich mich nach dem Aufstehen anzurufen? Mir einen Vorsprung zu geben, immerhin muß ich ja den Weg zurücklegen. Diesmal geht’s natürlich schief. Ich hab mir als Spätfolge von Montag am Dienstag abend was im Rücken verletzt und als ich kurz nach 8h die Augen aufmache, mach ich sie auch schon wieder zu.
Streß Hektik, ohne Handy unterwegs. Das Kartentelefon frißt für das Gespräch ganze öS 7!!! Unpackbar. Ich bin sauer. Sie ist freundlich. Gut. Wir fahren zum Schweden, besorgen was zu besorgen war – natürlich hab ich wieder mehr mitgenommen, als ich wollte. Als ich brauche. Egal. Wir fahren zu ihrem Elternhaus, eine Strecke die ich nicht kenne. Nachdem wir erledigt haben, was zu erledigen war, knurrt mir schon ganz schön der Magen. Seit einer Woche nichts eingekauft – sinnlos, ich war ja am Wochenende nicht da. Am Montag ging's nicht, am Dienstag kam auch nicht dazu. Wir fahren essen.
Ewig warten wir auf die Speisekarte. Das wird nix mehr. Wir haben uns nichts zu sagen. Krampfhaft versuche ich ein Thema nach dem anderen. Irgendwann haben wir gegessen, noch viel später haben wir bezahlt und ich das fehlende Retourgeld bekommen.
Stau auf der Autobahn – ein Unfall. Es dauert ewig. Bis ich daheim bin fühle ich mich tot und um Jahre gealtert. Ich hoffe fast, daß sie den Abend absagt, als ich anrufe um nach der Uhrzeit für das Abendessen zu fragen. Es geht niemand ran.
In den nächsten Tagen telefonieren wir. Wo sie gewesen sei, hab ich sie gefragt. Immerhin kann man ja zurückrufen. Sie habe Zähne geputzt und ich habe es zu kurz läuten lassen. Drei vier Mal finde ich nicht zu kurz, aber bitte. Sie dachte ich hätte mich verwählt, weil ich es nicht länger habe läuten lassen. Ahja, sehr interessant. Manchmal zweifel ich an mir und meiner Umwelt. Egal, "ruf mich an, wenn Du morgen aufstehst", sag ich. Den ganzen Freitag warte ich. Am Abend telefonieren wir – sie hatte es nicht verstanden. Wir verabreden uns für Samstag. "Diese Sachen essen". Rippchen meint sie. Zum Glück hab ich das mittlerweile raus.
Wir telefonieren am Nachmittag, machen halb sieben aus. Das geht sich aber nicht aus. Zu groß die Faszination der Glotze, zu groß der Wille noch dies und das in der Wohnung erst beseitigt zu haben. Wir machen acht Uhr als Durchläutzeit aus.
"Ich geb Dir bescheid, wenn ich wieder mit ihm was trinken geh", sagt Godot. Ich rufe "ihn" an und frage, ob er mit essen gehen mag. Wir reden, es ist lustig. Er redet davon, wieviel er mit Godot weg war. Godot hat mir kein Wort davon gesagt, mehr kann ich zu diesem Thema nicht beisteuern. Will ich auch nicht. Nur nicht darüber nachdenken, daß Godot ist, was er ist.
Er soll mich direkt anrufen beim nächsten Mal, sage ich. Über Godot ist das alles zu unsicher…
Sie rufe ich zwanzig nach acht an. Gut, es war 23 Minuten nach, aber die Uhr am Handy war vielleicht verstellt. Sie wäscht grad die Haare. Redet davon, daß ich nicht um acht angerufen hätte. Meine Güte – sie kann ja auch telefonieren… Sie redet weiter, ich frage, ob sie noch essen gehen möchte. Möchten schon, aber ob sie kann, weiß sie nicht. Jessas, es ist Samstag. Da geht kaum wer vor 22h weg, da braucht man sich doch nicht so anstellen. Außerdem würde ich gerne die Pflanze loswerden, die seit Mittwoch für sie bei mir Wurzeln schlägt. Und das Geld bräucht ich auch. Sie überlegt hin, überlegt her. "Willst Du, oder willst Du nicht?"
Wie schwer kann es sein, ja oder nein zu sagen. Aaaaaaarghs… ich resigniere. Geduscht bin ich auch schon, hat also wenig Sinn weiter an der Putzaktion zu arbeiten. Dann ruf ich H. an. Springe über meinen Schatten, obwohl ich ziemlich sauer bin. Für Godot ist ja immer Zeit…
Ohs und Ahs als er sich meldet. Was ich denn so lange getan hätte? – Du wolltest Dich im Dezember melden… Der Groschen fällt, aber nicht weit. Egal. Das Gespräch ist ein wenig distanziert. Innerlich beglückwünsche ich Godot zu seinem Arschlochdasein, er kann mal wieder eine Kerbe tun, er hat mir wen genommen. Gratulation.
Jedenfalls beende ich den Abend allein, genervt von Herrn "eine Stunde überziehen muß drin sein" Volksmusikdeppen, den ich am liebsten in den Arsch treten würd, und angekotzt von der Sommerzeit den Abend.
Verabreden tu ich mich die nächste Zeit nimmer. Jetzt dürfen mal die Leut von sich aus bei mir anklopfen. Ich hab lang genug besten Willen gezeigt, ich bin's jetzt mal leid. Wozu hab ich den dicken Wälzer hier? Harry Potter ist auch nicht schlimmer als die Leut in meiner Umgebung. Und schlimmer als das Fernsehprogramm kann's kaum werden…
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