Samstag, 1. Juni 2019
Vom Profisch
wie Problem. Oder ein Aus- und Ankotzfisch.

Wenn man am Papier dann ein Pro ist (und nur noch bezahlt wird wie ein Junior), dann kann man sich vor bestimmten Sachen nicht mehr drücken. So mußte ich es hinnehmen, daß man mir letzte Woche ein Beiwagerl anhing.

Prinzipiell ist dagegen nichts zu sagen, und halte ich auch für eine gute Sache - ABER. Und derer einige:
Nicht bei einem sensiblen Termin.
Ohne vorab den Kunden zu informieren (oder gar zu fragen).
Mir eine Nachbesprechung aufs Aug zu drücken, obwohl ich nur 25min Zeit zum Ortswechsel hab. (Essen sollte, admin. Kram hab UND Zeugs wegräumen muß.)

Normalerweise wird das Protokoll von beiden Seiten unterschrieben.
Hab mit ach und krach nur eine Kopie (u. ich hoff, nix unterschrieben).

Und jetzt reden wir mal Klartext.
Ich finde den Enthusiasmus gut. Uns wurde der bisweilen stark ausgetrieben oder leidet meine Idealvorstellung grad unter der Tabletumstellung.
Nur wünsche ich mir eine Rückfrage, bevor man groß Kritik abgibt.
Ich mach das nämlich nicht erst seit gestern. Obwohl da Kollegen sind, die machen das seit vorgestern und haben von gewissen Sachen - ach lassen wir das.

Jedenfalls - Kritik, klar. Die steht da. Aber "was habe ich dabei gelernt / was nehm ich mit" - blank. Nix da.
Und NEIN. Für mich, vor allem in der Situation, nicht in Ordnung.
Abgesehen davon, daß Grundlegendes auch nicht ausgefüllt wurde. Lag nicht an mir, ich hab meine Datensätze ziemlich ausgefüllt (im Vorfeld, daher fehlte noch was).

Weil ich hab auch einiges zu sagen. Eigentlich auf dem Protokollblatt.
Definieren wir mal "beobachten".
Für mich heißt das, der Störfaktor ist weitgehend unsichtbar und vor allem unhörbar. KEINE Interaktion, ungefragt schon gar nicht, sofern ich dazu nicht ausdrücklich auffordere, wünsche ich quasi Tarnkappe.
Wohl alles ein Fall von zu sehr naiv. Auf allen Seiten.


"Du naives Kind", sagte letztens auch die Rezeptionistin zu mir.
Ich hatte eine Anspielung auf "andere Länder, andere Sitte" (höflicher kann ich eine gewisse Ausländerschubladisierung nicht nennen) nicht sofort überzuckert.
Es ging darum, daß mann "dort" wohl gerne Schafe etc. "beglückt".
Als würde es das bei uns nicht auch geben oder gegeben haben.
Man fand sogar einen Hund in einem Flüchtlingslager, der zu Tode "gevögelt" wurde.
Da bleib ich gerne naiv. Ich will sowas gar nicht wissen. Mir vorstellen erst recht nicht. Ich kämpfe sowieso immer wieder damit, mich nicht vor 3/4 der Menschheit zu ekeln oder anzukotzen.

Schön fand ich da in andrem Zusammenhang die Aussage von der Kundin, die mich zum Abschied fest drückte, daß die meistens Slaven sowieso ein ganz spezielles Verhältnis zu anderen haben, um es nicht rassistisch zu nennen. Nationalistisch nannte sie es.
Für mich damals fast eine Erleichterung, weil ich gar nicht mehr wußte, wie ich die ganze rassistischen und antisemitischen Sager, die mir kurz hintereinander zu Ohren kamen, werten sollte. Zudem mittelfristig erleichtert, einen Kundentermin aktuell nicht zu haben, weil ich gewisse Ansichten nicht mal hören möchte. Das eine Leid rechtfertigt noch lange nicht ein Herabspielen des Leids von anderen.

... bewässern


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