Montag, 10. Februar 2020
Vom Film-jour fix
Heute wieder allein beim Filmtermin, aber anders als zuvor war das absehbar.
So kurz vor einer Fernreise riskiert man besser nix und verzichtet, sich mit vielen anderen ins Kino zu setzen.

Langsam entwickle ich eine Routine.
Normalerweise würde ich nicht alleine ins Kino gehen und es ist schwer die Leute rundherum auszuhalten so ganz ohne Puffer.
Das letzte Mal, als ich das gemacht habe, muß wohl die "Jaques Tati"-Reihe im Gartenbau gelaufen sein - damit ich nicht auskann, hatte ich einen Paß gekauft.

Allerdings ist der große Saal im Filmmuseum kleiner und mittlerweile bis auf den letzten Platz besetzt (offensichtlich ist es gerade sehr chic. Erkennt man gut an der Art der Menschen, die plötzlich kommen. Bobos, Supergutmensch und MöchtegerninfluenZer - die wirklich Interessierten er/kennen sich seit Wochen) - zudem das Thema sehr fordernd.
Daß ich das noch immer durchziehe, liegt einzig an diesem Zeitdokument.
Das ist viel zu wichtig, und sollte viel öfter gezeigt werden.

Abgesehen von dem geschichtlichen Hintergrund bin ich davon angetan, den Menschen besser kennenzulernen.
Jahrelang hatte ich nur dieses Bild im Kopf, daß die Medien vermittelt haben bzw. in nur sehr kurzen Ausschnitten ist es einfach nur ein kleiner Teil, den man zu sehen bekommt.

Bei diesem langen Gespräch aber, zeigen sich aber auch Witz, Wärme und Verstand.
Das begeistert mich an diesem Fixtermin - nur deswegen halte ich durch.
Nächste Woche ist schon der letzte Termin.

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Oh, um wen ging es in der Doku?

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Im November 1997 wurde über mehrere Tage hinweg ein Gespräch mit Simon Wiesenthal über sein Leben aufgezeichnet.
A. Lichtblau stellt nur selten Fragen, vor allem nach Unterbrechungen (Telefonat, Filmrollenwechsel, neuer Tag etc), so kommt es zu einer flüssigen Erzählung.

Aus den 11+ Stunden Filmmaterial wurde der langer Dokumentarfilm "Ich bin einer der 500 von 150.000", der in 6 Teilen (mit anschließender Diskussion) vom 12. Jänner bis zum 16. Februar 2020 im Filmmuseum gezeigt wurde.

Das war sehr spannend, weil nur in so langen Gesprächen (fast ohne Unterbrechung des Gedankenganges) genug Zeit bleibt auf versch. Dinge einzugehen.

Hier der Link vom Filmmuseum - die Programminformation gibts da auch zum Runterladen. Da werden auch die Inhalte der "einzelnen Tage" genauer beschrieben.

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Zudem war für mich spannend, da ich vorher eine Ausstellung von seinen Zeichnungen gesehen habe - über diese Zeichnungen, die ihm das Leben gerettet haben, spricht er auch in dem Gespräch.

Gegen Ende geht es dann auch um Bruno Kreisky und für mich schließt sich auch der Kreis zu Waldheims Walzer, den wir 2019 gesehen haben und teilweise zu Hannah Arendt.
Muß mal nachsehen, ob wir Arendt nicht 2019 und W.W schon 2018 gesehen haben. Wird hier event. noch korrigiert.

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