Montag, 10. Jänner 2011
Fieberblasenqueen
Aktuell verhält sich der Virus Simplex bei mir, als gäbe es einen geheimen Wettbewerb zu gewinnen. Leider weiß ich nur offiziell nichts davon.
Der Mamazwerg hat mich wohl solidarisch angesteckt, oder ich mich – wohl eher.
Der Mamazwerg war den halben Herbst angeblich befallen und nach einmal Ordination beim Wunderarzt geheilt.

Ha, dachte ich, und als ich auch um sehr sehr viel teures Geld zum zweiten Mal beim Wunderarzt saß (mittlerweile mit der zweiten Fieberblase in Folge) und er mich fragt, was denn die Gesundheit so täte (obwohl, mir war schon klar, daß er das anders meinte), erwähnte ich den akuten mittlerweile lästigen Dauerbefall. Obwohl man klüger ist, erhofft man sich doch Heilung oder wenigstens tröstende Worte (was bin ich schon genügsam geworden). Und was macht der sehr viel teures Geld nehmende Wunderdoktor? Genau: Schulter zucken.

Jo… fein.

Dabei hab ich EXTRA mit dem Wechsel der Zahnbürste gewartet, bis der letzte Blaserich von der Lippe war, um nicht frisch irgendwie und so… und alles Geschirr ganz brav fest durch den Spüler geheizt… na denkste…
Die Zahnbürste lag 3 Minuten in Sichtweite, da ging das Drücken der Blase schon los. Auf der Lippe. Nicht die andere…
Den Abend davor hab ich schon mal 5 mm weiter rechts wild Salbe geschmiert. Ganz große Klasse. Aktuell hab ich ja nur 2 von 3 Salben vorrätig. Was irgendwie auch egal ist, denn ob ich schmier oder nicht, es endet meistens unschön. Aber vor allem dazwischen sehr geschwollen.


Da stand ich dann im Lift – der mit dem formidablen Licht beim Spiegel – um unter den Salbenresten bisserl rumzukratzen, weil da doch tatsächlich was Verdächtiges in Weiß durchschimmerte.
Die Salbe ist insofern praktisch, da sie derart viele Fäden zieht, sodaß die Lippe (sowieso bisserl aufgesprungen) extrem aufgesprungen wirkt, und mit den ganzen Salbentrockenresten dazwischen kaschiert man schön die wahre Größe und Identität des unangemeldeten Besuchers.
Ja und da stehe ich und schaue, ob die Lippe, die sich Montag Morgen angefühlt hat, als würde sie jeden Moment aufplatzen, nun doch noch halbwegs heile ist (das wäre mal was – meinem Arbeitsfeind direkt ins Gesicht reinplatzen – ha!!), und wirklich wirklich wahr, daneben schon die nächste Blase. Klammheimlich, unschuldig mini versteckt sie sich unter den Salbenfäden vor der Welt.

Fast hätte ich sie erschlagen. Aufstechen ist aktuell nicht. Mir ist nicht so nach Blut im Moment. Liegt daran, daß frisch geputzt ist und alles blank, da brauch ich keinen extra Dreck.
Aber nerven tut mich das nu schon... Das geht nun seit paar Wochen so.

Ist ja nicht so, daß ich wild durch die Gegend geknutscht, oder aus fremden Becherchen geschnorrt hätte – ging ja gar nicht. Weihnachtsmärkte (bis auf einen 2 min Durchmarsch) waren ja alle krankheitsbedingt gestrichen.
Wobei… geküßt wurde ich schon (was zur Folge hatte, daß ich paar Tage Stunden kein Wasser mehr an mein Gesicht gelassen hab), aber das war ganz virenfrei.


Ich behaupte, das ist der Familienstreß. Haste Familie, mußte leiden. In meinem Fall dann: haste Familie, haste Simplex. Und – es könnte schlimmer sein. Und nein, ich will gar nicht wissen was. Es reicht, daß sich pünktlich mit Montag morgen der nervöse Ausschlag wieder eingefunden hat. Der macht wohl auch keine Ferien. Allerdings kennen wir uns erst seit dem Adventstreß. Time to say good bye. Sollte ich ihm vllt öfters mal vorsingen.

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