Sonntag, 24. April 2005
Ich hab nix dagegen, daß Leute Tiere essen. Das ist nun mal so. Tu ich auch, ab und zu.
Leute, die sich darüber aufregen, daß in China Hunde gegessen werden, versteh ich nicht. Aufregung um deren Haltung schon. In China essen sie Hunde – na und? Wir essen Kühe, obwohl die in Indien heilig sind. Das ist doch viel schlimmer. In Afrika essen´s Insekten, muß ich auch nicht haben. Es gibt vieles, das ich nicht am Teller haben möchte. Aber Nutztiere sind Nutztiere, selbst wenn sie manchmal zu Haustieren gemacht werden.

Einen Hasen kann man liebhaben oder zwecks Schlachtung halten. Das ist nun mal so. Die sind dabei auch ganz putzig, haben Flauschefell. Aber junge Kälber sind auch liab und trotzdem werden sie geschlachtet. Bei Fohlenherz wird mir immer noch etwas anders, aber ich bin sowieso sehr heikel, wenn´s ums Fleisch geht (das liegt an Geruch/Geschmack). Hasen, Enten und Gänse ess ich sowieso nicht. Beim Geruch von Bambi am Tisch wird mir schlecht, aber jeder soll essen, was ihm schmeckt.

Daß man allerdings einen Hasen rettet, großzieht und dann die Welt damit erpreßt ihn zu essen, wenn es keine Kohle gibt, DAFÜR hab ich kein Verständnis. Schön, wenn es jemand übers Herz bringt zuerst ein Tier zu retten, zu pflegen ihm einen Namen zu geben und es dann zu essen. Aber dann soll er nicht dermaßen um Aufmerksamkeit damit ringen. Klar, die bekommt er jetzt von mir auch. Und einen Link, aber sonst keine Spende. Ich fände es ausreichend, Tassen, T-Shirts etc mit Tobybild zu verkaufen. Der Rest ist einfach nur krank. Aber wer weiß, vllt gibt’s ja sogar ein Homevideo von Tobys Schlachtung und Verspeisung. Amiland bleibt für mich ein krankes Land. Obwohl – solche Leute gibt’s auf der ganzen Welt.

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Im Lieblingspark
Nachdem die Einkäufe im Kofferraum verstaut, das Futter fürs Essen in einer Extratasche und wir endlich im Grünen waren, machten wir uns auf einer Bank in der Sonne breit. Vor uns die Futtertasche, um uns der blühende Frühling. Manchmal über uns eine fliegende Ente.
Erstaunlich wie viele Menschen da gestern unterwegs waren, vorletzte Woche waren wir dort noch fast allein, obwohl es wärmer war. Ein wenig wie ein großer Ameisenhaufen sieht das aus der Ferne aus. Kindergeschrei, Fahrradquietschen, überall Leute in den Wiesen.

Unsere Bank liegt ein wenig geschützt, nicht direkt am Hauptweg, aber mit weiter Aussicht.
Nach dem Essen machen wir noch einen Sprung zu dem Esel – schauen, ob der Hase wieder da ist. "Kannst Du mich bitte rollen", sagt Godot und lacht. Bei den Erdbeeren mußte ich ihm schon helfen. "Die heißen nix, die kommen sicher aus Spanien." – "Da fehlt Zucker. Mist, hab ihn aus dem Rucksack geräumt." Tapfer essen wir weiter.

Der Hase ist nicht da, letztens war Godot schockiert. Hase hoppelt hinter Esel in den Stall. Esel kommt raus, verfolgt vom Hasen. Wehrt sich gegen die Aufdringlichkeit des Hopplers und schlägt mehrfach aus. Hase bleibt trotzdem hinter Esel. Godot außer sich. Der arme Hase, wo ist der Hase, ist der Hase verletzt? Godot klettert trotz Muskelkaters breitbeinig auf eine Bank um Ausschau zu halten. Kein Hoppler mehr zu sehen, wir gehen dann noch extra hinter den Misthaufen um nachzusehen. Die Schafe samt Lämmern, auf die Godot sonst so fixiert sind, würdigt er keines Blickes.

Überall seh ich den Hasen und erzähle Godot von Toby. "Schau, da ist er." Nein, kein Hase, sondern Hühner. Lustige kleine Hühner, solche mit Federpluschen um die Füß. Das fetzt. Vor allem der kleine Hahn, der seine Mädles vor dem großen Gockel schützt. Godot lacht über ein mähendes Schaf. Es ist ein schöner Tag.

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