Faultierwirtschaft

In der Nacht ist mir der Geduldsfaden gerissen - respektive als ich zum wiederholten Mal aus dem Schlaf gekreischt wurde.

Mein Fehler, daß ich zulange gewartet hab. Freitag konnte ich schon nicht mit künstlich ausgelöster hohen Temperatur mich gesund schlafen (es steht eine exessive Woche bevor und beim Badminton- heimfahren + Steuerausflug war´s ZU kalt) - das übliche nächtliche Remidemi, aber gestern wars dann echt zu viel:
- Schlafen ging nicht - zu laut
- Lernen mit Glotze (!) ging nicht - zu laut
- Fernglotze ging nicht - zu laut.
Am NM oder Abend lernen versuch ich eh, aber bis 22h hab ich oft die Nachbarn nebenan lärmend. Die Musik, die sie jetzt grad hören, ist in einer Lautstärke, bei der ich sogar arbeiten kann. Schön ist das. : )

Bis 23h hab ich nichts gesagt. Dann schon. Höflich ersucht, man möge doch...
Bachelorfeier hin oder her. Was feiern die überhaupt? Daß sie auf der Uni am Weg zum Klo nicht verloren ging? Kann mich nicht erinnern, daß je eine(r) von uns, den ersten Abschnitt gefeiert hätte.
Aber sei es, wie es sei - nun ist das ein enormer Schritt - ist ja auch gut. Aber um 23h kann es dann auch gut sein, nachdem ich u.a. schon Schlachtgesänge (!!) ertragen hab.

Außerdem sollte man meinen, daß jemand mit einer abgeschlossenen Bachelorarbeit doch versteht, was Respekt heißt. In dem Fall klar, was Nachbarn und die Nachtruhe (ab 22h) angeht.

Gut - die Damen und Herren der Feierriege haben es nicht verstanden, also stand ich kurz nach Mitternacht nochmal vor der Tür. Diesmal wieder ein andres Gesicht (kenn ich ja schon von den Vorvormietern das Spiel).
Und ja, ich war sehr angepißt, denn eigentlich (wenn schon Gesundwerden nicht möglich ist, weil Schlaf bei der Akkustik undenkbar), hätte ich gerne gelernt und meine abzugebenden Arbeiten schon mal händisch fertig haben wollen.

Haben sie auch nicht verstanden. Auch nicht, daß man Türen um die Zeit nicht knallen muß.
Gegen dreiviertel drei wars mir dann egal und ich hab die Polizei angerufen. Die hat natürlich lange gebraucht, war ja kein Notfall. Und dann das übliche Szenario: Polizei trifft ein, hört nur ein bisserl Krach. Polizei läutet an, alles stellt sich tot. (Ach ja, ich hatte gesagt, daß das nächste Klingeln die Polizei sein wird - so eine Ankündigung im Raum bewirkt ja manchmal was.)

Na immerhin haben sie sich dann fast die ganze weitere Nacht totgestellt - ich hoffe, das hält nun eine Weile so an.


Nichtsdestotrotz werd ich morgen in der HV anrufen - ich geb mir ja das (vor allem sonntagsnächtliche) Theater nun eh schon seit Monaten, ohne bisher was gesagt zu haben.

Außerdem hat hier vor einer Stunde das Heizungswasser spannend gegluckert und nach 10 min Luftauslassen (letzte Woche waren die Heizkörper noch bis zum Anschlag mit Wasser voll), kommt nicht mal mehr Luft aus dem System. Bei den zu erwartenden Tageshöchst- werten von um die 14 Grad für die nächsten Tage, finde ich das etwas beunruhigend. Aber ich hab die Wollsocken und Wolldecke, inkl sämtlicher Hals- und Kopftücher griffbereit. Paar Packerlsuppen hab ich auch noch, und vor allem Backerbsen : )

Bei uns im Haus sind wir wohl die Lautesten ... allerdings nicht bis spät in die Nacht, sondern schon früh am Morgen. Wer weiß, wie das in 12 Jahren aussieht, da könnte sich das "Lärmen" in die Abendsstunden verschieben.

Und, wie hat die Hausverwaltung reagiert?

Falls Sie ein Smartphone besitzen, mit denen kann man doch auch die Dezibelzahl messen. Könnte nützlich sein, Uhrzeit und Wert zu notieren. Und dann mal so eine kleine Aufstellung schriftlich der Hausverwaltung übermitteln. Ich kenne österreichisches Mietrecht nicht, aber in Deutschland könnte man dann bei häufiger Überschreitung der Grenzwerte mit Mietminderung drohen.