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Montag, 11. August 2008
Solidaritätsschmerz
sid, 21:59h
Das Clärchen hat vor einer Woche sehr eindringlich die Zahngeschichte erzählt. Seitdem ist mein einziger Zahn der Weisheit sehr solidarisch. Obwohl das Clärchen mehrfachgesagt hat, daß es schon reicht.
Lachen geht auch nimmer schmerzfrei. Aber das Ölziehen machts am Morgen wenigstens erträglich. Es ist ja auch nicht der Zahn, irgendwie ist alles drumherum wund. So genau weiß ich das aber auch nicht, krieg ja die Backe nicht auf.
Lachen geht auch nimmer schmerzfrei. Aber das Ölziehen machts am Morgen wenigstens erträglich. Es ist ja auch nicht der Zahn, irgendwie ist alles drumherum wund. So genau weiß ich das aber auch nicht, krieg ja die Backe nicht auf.
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Kein bester Freund
sid, 02:15h
Frau Sari erzählt mir von zwei Kerlen.
Mit Frau Sari redet es sich generell gut über solche Themen und über die Arbeit. Die Frau ist vom Fach.
Und dann kommen auch so Sachen raus wie:
Sid: Der hat BRUSTHAARE
Sari: ja
Sari: weniger schnitzelich
Sid: du musst doch jetzt iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii sagen
Letztens erzählte ich, daß das Schnitzel (=der Übersetzungskerl) in Folie gepackt wird. In einem Satz: der Kerl ist derzeit sehr uninteressant, wird aber noch nicht vollkommen in den Müll gekübelt.
Dabei hab ich noch gar nicht erzählt, daß er auch Brüste hat. Ich weiß nicht, ob ich Brüste bei Kerlen mag. Bis jetzt hab ich mir eher "iiiii" Gedanken darüber gemacht. Aber vllt hab ich mich auch nur verschaut. So genau starren soll man ja nicht.
Jedenfalls erzählt Frau Sari, daß sie erwartet, daß der beste Freund nett zu ihr ist.
Das find ich auch, das gehört sich so.
Bei dem Ganzen wird mir dann flau. Der beste Freund. Bilder tauchen auf, Gefühle werden verdrängt. Den gibt es nicht mehr.
Mein halbes Leben hatte ich einen besten Freund. Einmal wurde ausgewechselt.
Ob ich keine beste Freundin hätte? Doch, an der krall ich mich fest, aber das ist nicht dasselbe. Ich war von klein auf immer mit den Jungs zusammen. Zusammen spielen, raufen, Unfug machen. Mit Mädchen, so richtigen Mädchen, hatte ich lange keine im Freundeskreis.
Ich durfte mich schmutzig machen und im Dreck wälzen. Da waren nicht viele andre Mädchen dabei. Eines der schönsten Komplimente war, als mal wer meinte, die Burschen wollten das doch sicher gern unter sich besprechen, und einer sagte: Sid? Na die ist doch auch n Kerl. Ich hab dazu gehört und einen besten Freund zu haben fand ich immer normal.
Bruderersatz. Die Welt aus einem andren Winkel. Manchmal mehr Freiheit. Manchmal auch weniger. Ungeniert mal rülpsen. Nie zu eng anliegende Kleidung oder einen zu tiefen Ausschnitt. Bewegungsfreiheit in der Masse.
Und jetzt… jetzt ist keiner mehr da. Und es ging so schleichend, daß mir der Verlust bis jetzt nicht auffiel. Und jetzt .. jetzt möchte ich heulen. Und aus Tränen einen neuen Freund basteln. Ein Rückgrad aus Tränen, besser als keines. Der fällt wohl auch nicht mit dem Wind, nur ins Taschentuch.
Mit Frau Sari redet es sich generell gut über solche Themen und über die Arbeit. Die Frau ist vom Fach.
Und dann kommen auch so Sachen raus wie:
Sid: Der hat BRUSTHAARE
Sari: ja
Sari: weniger schnitzelich
Sid: du musst doch jetzt iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii sagen
Letztens erzählte ich, daß das Schnitzel (=der Übersetzungskerl) in Folie gepackt wird. In einem Satz: der Kerl ist derzeit sehr uninteressant, wird aber noch nicht vollkommen in den Müll gekübelt.
Dabei hab ich noch gar nicht erzählt, daß er auch Brüste hat. Ich weiß nicht, ob ich Brüste bei Kerlen mag. Bis jetzt hab ich mir eher "iiiii" Gedanken darüber gemacht. Aber vllt hab ich mich auch nur verschaut. So genau starren soll man ja nicht.
Jedenfalls erzählt Frau Sari, daß sie erwartet, daß der beste Freund nett zu ihr ist.
Das find ich auch, das gehört sich so.
Bei dem Ganzen wird mir dann flau. Der beste Freund. Bilder tauchen auf, Gefühle werden verdrängt. Den gibt es nicht mehr.
Mein halbes Leben hatte ich einen besten Freund. Einmal wurde ausgewechselt.
Ob ich keine beste Freundin hätte? Doch, an der krall ich mich fest, aber das ist nicht dasselbe. Ich war von klein auf immer mit den Jungs zusammen. Zusammen spielen, raufen, Unfug machen. Mit Mädchen, so richtigen Mädchen, hatte ich lange keine im Freundeskreis.
Ich durfte mich schmutzig machen und im Dreck wälzen. Da waren nicht viele andre Mädchen dabei. Eines der schönsten Komplimente war, als mal wer meinte, die Burschen wollten das doch sicher gern unter sich besprechen, und einer sagte: Sid? Na die ist doch auch n Kerl. Ich hab dazu gehört und einen besten Freund zu haben fand ich immer normal.
Bruderersatz. Die Welt aus einem andren Winkel. Manchmal mehr Freiheit. Manchmal auch weniger. Ungeniert mal rülpsen. Nie zu eng anliegende Kleidung oder einen zu tiefen Ausschnitt. Bewegungsfreiheit in der Masse.
Und jetzt… jetzt ist keiner mehr da. Und es ging so schleichend, daß mir der Verlust bis jetzt nicht auffiel. Und jetzt .. jetzt möchte ich heulen. Und aus Tränen einen neuen Freund basteln. Ein Rückgrad aus Tränen, besser als keines. Der fällt wohl auch nicht mit dem Wind, nur ins Taschentuch.
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