Mittwoch, 8. Juni 2005
Hendi klingelt,
Godot ruft an...

Zuerst kommt ein wenig Freude bei mir auf. Genau solange, solange ich glaube, es würde wirklich um mich geht. Oder darum mich zu hören. Es dauert nicht lange, da weiß ich, daß es mal wieder DER typische Anruf ist. Er sitzt im Auto. Somit hat er Zeit. Vor allem ist ihm fad. Das alles sagt er nicht. Zeit hat er ja deswegen auch nicht immer, aber wenn, dann klingelt er durch. Ich bin die Notlösung. Wenn alle anderen abgehackt, zurückgerufen sind. Das behaupte ich. Er würde es vermutlich bestreiten. "Du mußt mich wachhalten, sonst schlaf ich ein. Beim Autofahren wär das nicht so gescheit. Wär mir vorhin eh schon passiert.

Bist Du sauer auf mich? Du klingst so komisch…" – "Nein, nicht mal das grad. Sogar Du bist mir im Moment wurscht. Auch, daß ich vllt sauer bin." – "Ich nehm an, das Klassentreffen hat Dir nicht so gefallen." Na was soll ich DARAUF sagen? "Mir fehlen die Worte. Doch eines hab ich für Dich um es zu beschreiben. Typisch. Typisch für die Treffen, von denen Du mir kurzfristig erzählt hast. Mit der einzigen Änderung, daß ich diesmal nicht zum Kotzen nach Nikotin gestunken hab."

Er erzählt vom restlichen Abend. Wie lange sie noch fort waren. Wie betrunken sie waren. Wer was jetzt so tut. Viel erzählt er nicht. Hat er sich nicht gemerkt oder ihn nicht interessiert. Oder nur nebenher aufgeschnappt. Letztendlich waren sie dann noch zu dritt saufen. M., Godot und der dritte Kerl, der beim Treffen dabei war. Über den reden wir dann. Vieles gibt es nicht. Nichts, was ich nicht schon auf der Beerdigung mit einem Ohr mitbekommen hätte. Zu viele Drogenexperimente, dadurch ausgelöste Schizophrenie. Oder war sie schon da und durch die Drogen kamen sie raus. Ich weiß es nicht. Ich frag da auch nicht nach. Er wär in einer Anstalt in Thailand gewesen. Godot schaudert. Er will sich das nicht einmal vorstellen. Ich dachte, er wär dort im Gefängnis gewesen. Aber vllt verwechsel ich das auch nur mit einem Film.

Godot redet über NOVAROCK. Er fährt mit M. hin. Natürlich M. Immer M. M., der besoffen seine Freundin ausgezogen und Godot angeboten hat. Was soll ich dazu sagen… Daß ich es die nächsten Tage warm haben werd und nicht im Schlamm rumhupfen muß. *g* Und daß ich Peter Pan dabei viel Spaß wünsch und an sein Dosenfutter denken werd. Das alles sag ich nicht. Nächste Woche hat Godot wohl Zeit. Ich erwähne den Ausverkauf bei IKEA. Das ist das Stichwort und sein Akku gibt eine halbe Minute später auf.

Eigentlich hab ich seit Stunden Hunger. Ganz eigentlich hätt ich gern, daß mir jemand fixfertig das Essen auf den Tisch stellen. Ganz ganz eigentlich würd es schon eine Pizzamann Pizza tun. Eigentlich fühl ich mich grad wie im Jammertal.

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Einen Film zum Entwickeln bringen,
an den man sich eigentlich gar nicht mehr erinnert, also an den Film schon, die Fotos drauf nicht, ist spannend. Oder vielmehr das Abholen.

Irgendwie scheint entweder in Spanien die Sonne extrem anders, oder ich blicks nicht. Beim ersten Spanienfilm war schon alles so merkwürdig. Von den Farben her... Allerdings, und jetzt wird's interessant, hab ich doch TATSÄCHLICH die Kohlmeiserich Bilder gefunden (und die sind vollkommen ok). Also Bilder von ihm sind dabei gewesen. Ein wahrlich chicer kleiner Kerl. Ich muß jetzt dringend jemand mit Scanner suchen, damit zumindest Peter Pan weiß, wie der Kleine aussieht. (Wenn Godot die Bilder bekommt, dann dauert das aber vllt Jahre...)

Beim Baden hab ich ihn leider nicht erwischt, aber dafür auf der Wanne sitzend, beim Schimpfen, beim Futtern und beim Schauen : )

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Kindereien
Donnerstag war ein ereignisreicher Tag. Der Sohn einer Kollegin hat sich den Radiergummi in die Nase geschoben und bekommt ihn nicht mehr raus. Auch der Schularzt kann nicht helfen. Dort wartet er auf seine Mutter, die sich gleich auf den Weg macht.

Am nächsten Tag erfahren wir mehr. Im Spital wurde eine Endoskopie durchgeführt, aber gefunden wurde nicht. Der Radiergummi ist weg. In der Nase steckte er um ein Mädchen zu erschrecken. Kleine Sünden, ich sag's ja.

Zwei Tage lang ist es DAS Gesprächsthema was Kinder so anstellen. Beim Essen am Freitag auch. Donnerstag war es der Coke Light Mensch. Es tun sich mir Abgründe auf. Es ist sehr amüsant zu hören, was andere so in ihrer Kindheit getan haben. Von Erbsen in der Nase um sie nicht essen zu müssen wird erzählt. Beim Essen gibt’s dann eine Geschichte von einem Spaghetto, zwischen Nase und Gaumen durch den Rachen gezogen wurde – selbige Geschichte hat der nächste auf Lager, bloß mit einem Kondom. Ich kann mich nur noch wundern…


Wir waren da etwas schlauer, als der Sohn der Kollegin. Ich war 6 oder 7 Jahre alt. Am Mittwoch durften viele Kinder früher von der Schule heimgehen. Da war Theater der Jugend. Die anderen, zu denen ich die nächsten 8 Jahre zählte, mußten so lange wie immer bleiben. In der verbleibenden Zeit wurde dann gemalt, gebastelt usw.

An dem speziellen Tag malten Kleinsid und Kumpanin eifrig. Das Wasser war schon schön verfärbt. Kleidsid gab vor das Farbwasser zu trinken. Ebenso die Kumpanin. Und dann hatten wir doch wirklich einen Dummen gefunden, der das Wasser tatsächlich trank. War das ein Theater dann. Sofort zur Krankenstation und so weiter.
Tja, wir waren halt schlauer, oder auch nur einfach sehr überzeugend : )

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