Dienstag, 26. April 2011
Ersatzschienen
Von Donnersatg bis gestern wurden rund um die Uhr zwischen paar Zugstationen die Schienen (und alles was so dazu gehört) ausgetauscht.

In der Zwischenzeit war der Schienenersatzverkehr mittel Bus unterwegs. Um sich das vorzustellen: ein Kurzzug besteht hier aus 3 Waggons, ein regulärer aus 6. Diese Fahrgäste pressen sich nun in einen einzigen Bus, der dann auch nicht alle 5 Minuten fährt, das wär nämlich zu einfach.

Der Zug braucht für meine Strecke 3 Minuten, der Bus gute 12 - nur mal so zur Erklärung, warum ich kein Auto hab.

Den ersten Tag bin ich selbsttätig über diverses Straßen-, Ubahn-, Busverbindungen und einiges zu Fuß ausgewichen. Was aber nu wieder den Wiener Linien wohl nicht klar war, da mal kurz mitzudenken und Intervalle zu verkürzen. Da kommt man dann aus der Straßenbahn gerast, wirft sich über eine rote Ampel und die Folgebim fährt unfahrplanmäßig vor der Nase davon. Die nächste erst in 8 Minuten da und die zu fahrende Strecke 3 Minuten lang.

Zum Umrechnen, ja, wäre ich bis zum Bus gegangen, hätte ich den auch erwischt (den noch mal bei uns vorne halten zu lassen, wäre zuviel der Kundenfreundlichkeit gewesen - außerdem wär kein Platz mehr für mehr Leute), hätte ich 90 Sekunden und etwas Nerven gespart. Oder auch nicht.

Sonntag zur Badmintonverabredung war mir alles zu bunt und zu blöd (ich fahr doch nicht einmal quer um die Stadt herum) und bin zum Ersatzbus.
Am Weg dahin konnte ich mir von den Arbeiten ein Bild machen. Man stand in Quatschgrüppchen oder saß (in der Sonne) auf einer Bank.
Dafür war der Busfahrer so nett und hat nochmal für mich aufgemacht - großes Lob dafür.

Allerdings wars im Bus sehr unlustig. Bei der Rückfahrt auch, aber da hatte ich dann nur noch die Meter bis nach Hause vor Augen und einen Sitzplatz.
Einzig Dealer hab ich keine gesehen - die hatten mal das Nachsehen. Der Versuch das Geschäft derweil auf die Straßenbahn umzulegen, ging ja etwas in die Hose ; )

Ich kann nur hoffen, daß sich die Wiener Linien diesen kleinen Vorgeschmack noch mal gut ansehen und dann etwas schlauer im Sommer agieren, wenn teilweise die Ubahnstrecken gesperrt werden. Ansonsten wird das ziemlich unlustig.

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Oh, da bin ich froh, dass das bei mir in der Stadt besser klappt. Ersatzbusse kommen natürlich auch nur langsamer voran – klar, die haben im Gegensatz zur Straba schließlich kein eigenes Gleis – aber sie sind grundsätzlich getaktet mit den Bahnen, die sie ersetzen, und warten auch wirklich auf die Umsteiger. Und wenn zum Bleistift wegen Bauarbeiten eine kürzere Bahn eingesetzt werden muss, dann wird eben der Takt entsprechend verdichtet, damit in der gleichen Zeit so viele Leute wie immer wegkommen (abgesehen von den Umsteigetreffen pro Nacht, da wird der normale Takt gefahren, weil man bei verdichtetem Takt sonst auf die Anschlüsse warten müsste). Über die Bauarbeiter kann ich mich auch nicht beschweren, die wechseln ne Weiche auch mal unter Flutlicht, wenns schnell gehen muss.

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Die haben nicht die Straßenbahnschienen ersetzt, sondern die von der Bahn.
Daß der Zug auf einer fast Geraden sehr viel schneller ist, als jeder Bus - der auch noch mit der Kirche ums Kreuz fahren muß, ist eh klar. : )

Aber die Taktung war halt etwas unbedacht. Schnellbahn fährt alle 3-7 Minuten, außer man fällt in den 9 min Intervall (2x/Stunde). Die Busse waren nur alle 8 Minuten unterwegs, plus Extrazeit - das ist mühsam.

Und bis Sonntag war mir nicht bewußt, welche Menschen wohl sonst die Bahn frequentieren. (Wenn da einer zu sehr müffelt, stell ich mich 3 Schritte weg. Im Bus wars nicht möglich.)

Und nein - hier fährt auch um 7h30 mal eine kurze Garnitur, weil da muß ja eh kaum wer wohin (?!!).
Also manchmal hat man den Eindruck, die Zuglängen wären ein Lottospiel. Daß nach einem 9 Min Intervall zu Büroschluß einfach 2 bis 3x soviele Leute von a nach b müssen, hat sich auch noch nicht rumgesprochen. Die Planer hocken ja alle in einem Büro, haben fette Autos und wohl noch nie eine Garnitur von innen gesehen. Zumindest kommt das öfters mal so rüber.

Aber wir sind schon froh, wenn was (halbwegs pünktlich) fährt. Bisserl Kuscheln mit Fremden wird dann nur in den heißen Monaten widerlich : )

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U-Bahn gibts hier nicht – kann man hier wohl ohnehin nicht verbuddeln und würde sich auch so nicht lohnen – deshalb ist die Straba eben so super ausgebaut. Wie toll das ist, wird mir immer wieder bewusst, wenn ich woanders die Öffentlichen benutzen muss und mich dann z.B. über sowas ärgere wie Stundentakt nach Nachts um 11.

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Da kann ich Ihnen nur zustimmen.

Wobei es gibt bei uns auch Gegenden, da ist nach 22h ziemlich Schluß mit lustig.
Bis Mitternacht oder kurz danach sollte doch wenigstens 4x/Stunde was fahren. Schließlich reden alle immer groß von der Umwelt, aber wehe man hat dann kein Auto um die Uhrzeit... dann wirds blöd.

Die Ubahn trifft die Sperre erst ab Sommer (und wenn ich Glück hab, betriffts mich die ganze Zeit über nur am Rande).
Jetzt lauschen wir hier fleißig, ob wir Flüsterschienen bekommen haben. Bin ja ziemlich zugfixiert *g* außer man kleistert die Aussicht zu. Das finde ich bescheuert.

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Heute an der Großbaustelle des neuen KK vorbeigekommen. Das ist ja überhaupt ganz irr.
Da wird über die Donau ein Spital hingestellt - andere Abteilungen oder Spitäler können deswegen ganz schließen und dann hält dort aktuell 2x/Stunde ein Zug bzw. fahren regelmäßig 1 1/2 Straßenbahnlinien.
Zugegeben, die kamen heute zur Stoßzeit wirklich im 3 Minutentakt, aber das geht tagsüber auch GANZ anders.

Der Autoverkehr dort ist nahe dem Kollaps. Da ist teilweise nur einspurig, aber der Hauptverkehrsweg für die Leute, die da raus müssen.

Und das km-lang. Wenn sich die Stadt da nicht ganz fix ein ordentliches Verkehrskonzept (auch öffentliche Anbindung!!) einfallen läßt, wird es in paar Jahren dort sehr sehr bunt werden...

Ah ja, sehe grad die Verkehrsplanung. Nix wird geändert. Die angegeben Buslinien sind nicht innerstädtisch.

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