Montag, 6. Februar 2012
Die Zeit läuft uns davon

Wolfsheim - Kein Zurück

Als er anruft, um die Bitte von letztens zu besprechen, wie wir das alles logistisch hinkriegen, weil ich mir morgen keine Fehlzeit erlauben darf, um nicht den ganzen restlichen Tagesablauf zu gefährden, da frag ich vorsichtig nach, wie es am Mittwoch war.

Es war der gleiche Friedhof, auf dem ich schon im Jänner war. Nur die andre Seite der andren Seite.
Ich überlege, ob wir nicht demnächst mal gemeinsam hinfahren.

Eigentlich bin ich sauer.. weil man die Schulung verschoben und uns nicht informiert hat. Ich hätte mir den Tag also freinehmen können, aber wen interessiert das schon in der Anstalt.
Die andre aus der alten Gruppe war am Dienstag bei der Feuerbestattung ihres Bruders und mußte noch heimhetzen, weil... wir wußten es ja nicht.


Dann sprechen wir kurz über das, worüber wir eigentlich alle schweigen und nur mit den Tränen in den Augen kurz vorbeiwischen.
Wie es denn, ob er denn.. frage ich balancierend.

Er halt tief Luft, es sieht nicht gut aus. Nicht mal besuchen ist mehr drin, beim Vater hat es massiv gestreut und nun liegen sie zusammen in einem Zimmer. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Denken geht auch nicht. Demnächst wird er nach Hause geschickt, es kann niemand mehr was tun. Nur noch warten.

Zusammen hören wir uns gemeinsam atmen und wissen um die feuchten Augen.
Wir müssen uns langsam darauf einstellen, sag ich. Und es ist so verdammt Scheiße. Während sich andre einen Spaß daraus machen, meint es das Leben mit uns ernst.

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oh. da fehlen mir jetzt schon die worte... irgendwie. ich wünsche viel kraft!

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Man muß es nehmen, um zu leben.

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