Donnerstag, 25. Februar 2010
Eine Leuchtspur
hinterlasse ich heute, wenn ich mich in die Schlafhöhle verkrieche.
Wie kleine Kieselsteine leuchten meine Zehentapser noch in der Dunkelheit nach, während ich reststrahlend nach einem Traum greife.

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... wegger, am weggsten?
Nachdem das Kisterl umgewandert ist (aber noch nicht entschwunden), stellte man mir meine 2 Backbleche kommentarlos vor die Tür.
Die waren während der Umbaujahremonate unten den Exil-tanten, um das Haus nicht unter Wasser zu setzen.

Was soll ich sagen. Heute kurz nach halb sieben waren sie noch da, wie schon die letzten 3 Wochen.
Und auch noch, als ich zu Mittag zur Arbeitspause aufgebrochen bin. Jooooo...

Die waren auch mal... da.

Und morgen Hausversammlung. Einmal ju - zweimal hu.
Und in der HV weiß niemand von nix. Auch nicht von meinem Anruf letzte Woche. Eh wie immer also.


Ich geh ja nicht davon aus, daß man die Bleche zur Sendersprengung brauchte... Adieu Sender Bisamberg. Ob ich ohne Dich noch die Berge auseinanderhalten kann... aber schön, wie die Rauchwolkerl so ganz allein ohne Dich in der Luft hängen geblieben sind.

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Ambulanzgeschichten
Ab heute hier. Also nein, eigentlich nicht. Fäkalitäten an andren Orten brachten mich dazu, hier für die nächsten Tage Urinitäten zu betrachten.

Heute war ich also im Kraken. Wie ich das pünktlich geschafft hab, weiß ich noch nicht (aber die Haserljadg - hallali *fg*), aber als ich 2 Stunden und 23 Minuten später wieder raus bin, hatte ich das Gefühl um ein Jahrzehnt gealtert zu sein.
Gut, ich saß ja da seit halb acht, umgeben von einem Durchschnitts-alter um die 78 aufwärts. Somit kein Wunder. Sowas färbt ab.

Warum man nun sämtliche Penserln zwischen 7h und 7.30 hinbestellt, wo doch vllt die arbeitende Bevölkerung eben selbiger noch gar nachgehend tät, mir nicht klar.

Ich meide ja sonst Ambulanzen und bin da ganz unbedarft und unroutiniert. Und so mußte es ja auch kommen. Die Ärztin schnauze mich an, wo meine Karte sei.
(An der Tür innen, wobei ich zunächst nicht verstanden hab, daß ich IN KABINE B muß, statt davor zu warten, stand nämlich Karte bei der Ambulanz vorweisen. Na da war ich doch. IN der Ambulanz, NACH der Anmeldung, wo ich das Ding eh schon geweldet hab. Bitte schreiben, HIER vorweisen, statt dann die Patienten anzumaulen und sich noch weiter über deren Unfähigkeiten auszulassen.)
Irgendwann wurde der Ton freundlicher, rückwirkend muß es der Moment gewesen sein, als dann mein Titel sichtbar wurde. Nun ja... aber dann... dann gings los. Warum ich nicht nüchtern sei. Ich bekomme doch Blut abgenommen. Weil ich beim Terminausmachen vor 2 Monaten extra und mehrfach nachgefragt hab und man gesagt hat, nicht notwendig. Aber das geht nun nicht, man wolle den Blutzucker wissen. (Daß der die letzten 6 Befunde in den letzten 2,5 Jahren immer ok war, ist nicht relevant und schon wird ungefragt, der Klebestreifen vom letzten Befund entwendet. Mag ich gar nicht.)

Also ich müsse nun ins Labor und dann könnte ich doch noch gleich die andre Untersuchung machen, wenn ich wollte. Klar will ich. Jetzt und nicht noch einen halben Arbeitstag verlieren.

Warum man mich nicht gleich dazu weiterschickt, kein Plan. Also schon, das ist der Masterplan: Die Beschäftigungstherapie, für die Leute, die seit gefühlten Stunden zuerst auf B starren und versuchen mit geistiger Kraft die Nummern zum Wechseln zu bringen, um dann auf D zu glotzen, wo ja nu gar nichts passiert.

Also ins Labor - Erdgeschoß. Stripeltrapel. Ob ich nüchtern wär. Nein, ich komme den Kanister holen. Warum ich denn nicht nüchtern wär. Weil man mir gesagt hat, brauchts nicht. Na dann könne man nicht.. ja aber ich und der Kanister, wir müssen doch eh nochmal.. ah ja, dann... Also bitte zum andren Fenster.

Dort hin her hin und wieder rauf in den zweiten Stock. Wieder Anmeldung, wieder Zettel, wieder Sitzplatzsuche, wieder Nummer anstarren, wieder warten.
Ach - und dabei meinte noch die Anmeldung: "Waren Sie schon beim Labor?" "Ja." "Und warum hat man Ihnen kein Blut abgenommen?" "Weil ich nicht nüchtern bin. Das war die telefonische Auskunft von hier". "Wir sagen nie nüchtern. Warum und wieso und weshalb? Wartens, ich ruf kurz an..." Fazit, ich doch gegen allen Plan nüchtern -hätte sein solln, heute nimmer abgezapft, nur aufgespritzt.

Also warten, Buch genervt rumblättern, Jacke zurecht schieben, keine Uhr in Sicht. Handyverbot auf der Ebene, weil Radioaktivität und so. Hält kaum wen ab, zu telefonieren oder an dem Bimbeling rumzuspielen. Deswegen Berieselung via Bildschirm. Na wenigstens ist der Ton leise.
"Also da steht überall Radioaktivität. Das macht mich nervös", sagt ein Mittsiebziger hinter mir.
Wieso, denk ich, Kinder wird er wohl keine mehr bekommen wollen - kicher ich mich rein und starre weiter die Uhr an, die ja keine ist.

Stehe dann vor einer Tür, nicht wissend, daß man da unaufgefordert durchmaschiert und muß unterschreiben, daß ich nicht schwanger bin. Mach ich auch. Nur fehlt da ein X. Seh ich dann, als ich auf die Ärztin wart. Die Schwester sagt, daß ich das hätte machen müssen. Das hat sie aber nicht gesagt, sie wollte nur ein Autogramm. Wir kichern und sie macht ein X für mich. Die Ärztin sticht göttlich. Und ich kann das beurteilen, hab ja öfters Nadeln in mir. Wirklich klasse.

Und ab jetzt strahle ich. Und strahlend warte ich, bis ich wieder zu einer Tür gerufen werde, und starre weiter auf Nummern auf Taferln, die mich ab jetzt nix mehr angehen. Daweil kribbelt es.

Endlich die letzte Tür. Etwas scherngln, weil das Papier so unmittelbar vor der Nasenspitze hängt und dann, nach einer kleinen Ewigkeit, bin ich fertig.
Und seh das Bild in pink und blau auf dem Bildschirm.
"Ich habe Herz", hätt ich beinahe verzückt gequietscht. Aber daß ich Herz hab, wissen wir seit dem Ultraschall, da durfte ich doch selber schauen.
Mein Herz in Pink ist ein andres Organ. Hübsch. Unauffällig. War nicht anders zu erwarten.

Derweil strahle ich weiter. Mit der Sonne ein wenig um die Wette. Langsam krieg ich Übung.

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