Mittwoch, 27. April 2005
Der Tanzschatten - Treffen II
Eine Woche später, Karfreitag, war ich wieder eingeladen. Am Übungsort war niemand, in der Wohnung schon. Da wurde mir erzählt, daß G. kurzfristig auch kommen würde und alles in ein Abendessen umfunktioniert würde. Klar, er hatte ja von meiner späten Zusagen gehört, dachte ich mir.

Das Essen war recht nett. Gemustert und vermessen wurde ich weiterhin. G. erzählte davon sich wieder bei einer Online Singelbörse anzumelden und ein paar Anekdoten zu gemachten Bekanntschaften. Das war der Moment, in dem ich mir dachte – ha, typisch Paranoia, nix da, keiner wird so offen (und verzweifelt) von Singelbörsen erzählt, wenn das Objekt seiner Begierde direkt daneben sitzt. Wirkt doch ein wenig jämmerlich sonst, oder? Wie ein Aufschrei "Nimm mich, bevor es die geilen Cyberweiber tun".

Als wir uns verabschiedeten, begann es gerade zu tröpfeln. Ich liebe Regen und ein paar Tropfen bringen mich nicht um. Ich geh gern durch den Regen.
G. tat als würd ich jeden Augenblick zu schmelzen beginnen (wegen des Regens, nicht wegen ihm) und drang sich auf mich heimzufahren. Die Straßenbahnstation 20 Meter weiter war kein Argument für ihn, daß ich eigentlich ein Buch lesen wollte, auch nicht. Ich dachte, gut, jemand weiß mit wem ich wann das letzte Mal gesehen wurde, also was soll's…

Die Autofahrt war kurz. Beim Verabschieden wollt ich brav die Pfote schütteln (das macht man da so) und er machte daraus eine Art Handgriff, wie man es bei den Schüttelritualen aus Film & Fernsehen kennt. Die Hände rutschten ineinander. Ich dachte – jetzt kommt's, jetzt mußt Du herumziehen, dies & das machen, und am Ende mit dem Hintern zusammenstoßen oder so. (Ich kenn ja solche Rituale auch). Nix da, nur das Einhacken. Gut, vllt hat er sich vor Aufregung vertan, dachte ich, stieg aus dem Auto aus und ging zum Haus. Tja, und dann schlug´s wohl durch – volle Pulle Musi an, bevor er beschleunigte – wie ein Halbstarker, genau das was ich brauch...

... bewässern


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