Samstag, 26. September 2015
Von Vollmondspinnern
Zu nah am Vollmond - die Männer spüren das wohl überdeutlicher...
So hatte ich bereits vor dem Frühtermin schon einen Spinner am Hals.

Beim Warten auf die Straßenbahn nach noch weiter weg stand ich mit der Nase im Buch.
Mal zum Einen, weil ich die Gegend dort nicht so prickelnd finde und sowieso nicht angesprochen werden mag - um diese Uhrzeit schon gar nicht, zum Andren, weil ich grad in einer fesselnden Geschichte steck.

Was passiert? Genau. Angequatsche von irgendwie wohl vorne. Aber weit genug entfernt, daß ich lesend noch nicht mal gleich mitbekomm, daß der tatsächlich mit mir redet und nicht mit dem Wartenden neben mir. Der übrigens wohl nur in die Luft gesehen hat.
Irgendwann wurde mir klar, daß der weiter auf mich einredet und höre eine Frage nach der Uhrzeit.

So - jetzt trage ich seit 4 Sommern keine Uhr mehr, weil gestohlen und seitdem ein noch nicht wieder gekittetes Verhältnis zu neuen Chronometern an meinem Handgelenk.
Und jetzt mal ganz abgesehen davon, ich war in mein Buch vertieft. Muß der mich mit aller Gewalt anquatschen? Sowieso Typus um den mach ich im Bestfall einen großen Bogen, sah aus, wie einer von unseren Dealerkunden...

Ich noch immer Nase im Buch, weil Uhrzeit wurscht, Hauptsache Bim kommt und ich hatte dafür ja einen Zeitplan, beschimpft der mich von wegen asozial und sonst was, bevor ihm dann mein Nebensteher die Uhrzeit gesagt hat.

Beim Absatzende hab ich mich dann doch kurz gefragt, was wohl asozialer ist: jemanden belästigen, der offenbar und sichtlich mit der Konzentration wo ganz wo anders ist, obwohl es noch mindestens einen andren Menschen gleich einen halben Meter daneben gibt, oder schlichtweg sich gar nicht angesprochen zu fühlen, weil der Mensch ausnahmsweise wirklich außerhalb vom Wahrnehmungsbereich stand?

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