Samstag, 8. Oktober 2005
Der andere Abend
Gestern Abend war Hs. Geburtstagsparty.
Viel Bier, viel sonstiger Alkohol, viel Magensäfte werden da geflossen sein. Zumindest stell ich mir das so vor. Dazu kommt, daß man einen eventuellen Schlafplatz schon vorreservieren mußte, was für meine Vorstellung spricht.

Jedenfalls waren eine Menge Leute eingeladen, von denen ich vor 5 Jahren dachte, sie nie mehr wiedersehen zu müssen und das auch nicht weiters vor habe. Neben M. auch der Exfreund, wegen dem es schon den halben Sommer Streit gab.
Streit gab es eigentlich deswegen, weil ich ihm nicht über den Weg laufen muß. Und schon gar nicht will. Respektiert wird das ja nicht sonderlich. Da kommt von Godot ein Spruch "Mit Dir ist ja wohl morgen Abend nicht zu rechnen", von H. ein Bestechungsversuch "Ich zahl Dir einen Cocktail, wenn Du kommst." und so weiter.

Bestechlich war ich schon vor Jahren nicht. Korrumpieren laß ich mich auch nicht gerne. Ziemlich traurig, daß es einfach nicht respektiert wird. Dabei hatte ich schon ein Geschenk für H. – und dann der Spruch von Godot und ich dachte, ist es das wert? Ist es das wirklich wert ne Stunde früher hinzufahren, bisserl Smalltalk zu wechseln und dann wieder abzuhauen, bevor die Katastrophe in Form des Exfreunds auf der Bildfläche erscheint?

Viele Magenschmerzen hatte ich seit gut einer Woche deswegen. Zumal ich eigentlich am Abend hätte arbeiten sollen, und ich es wohl doch nicht rechtzeitig geschafft hätte von der Party wieder abzuhauen. Aber dann.. aber dann.. es fügt sich doch immer wieder was.

Eine Freundin war für 3 Wochen in Wien. Viel zu oft hatte ich keine Zeit für sie. Mal der eine Geburtstag, mal ziemlich tot wegen der Arbeit, dazwischen auch krank. Mein schlechtes Gewissen war enorm. Zudem hab ich die Tage verwechselt und dachte, daß sie erst am Sonntag wieder heimfliegt. Am Donnerstag abend sagte sie mir dann, daß es doch heute soweit ist und dann war ganz klar, daß der Freitag ihr gehört.

Der letzte Abend in der Stadt, dieser Abend sollte ihr gehören.
Und es war ein schöner Abend. Abgesehen davon, daß wir in meinem Lieblingslokal war und es dann immer toll ist : )

Heute bin ich zum Flughafen gefahren um sie zu verabschieden. Nicht ganz selbstlos von mir.
Ich liebe die Zugstrecke. Eine halbe Stunde nur für mich (und mein Buch). Außer es sitzen zwei wildgewordene Deutsche neben mir, die so laut reden, daß der ganze Zug unterhalten wird. Mehr als mir lieb ist, weiß ich jetzt über die Morgenrituale und dergleichen bescheid. Mit Lesen war also nix, dann der zweitliebsten Beschäftigung der Strecke frönen: Rausschauen.

Der Herbst in vollen Farben. Einfach nur genießen. Braun, grün, gelb und rot ist das Laub. Ein Augenschmaus. Dazu sehr friedlich und sanft lag der Zentralfriedhof neben der Strecke. Sehr beruhigend, immer wieder.

Die Rückfahrt dann bei einbrechender Dunkelheit. Zuvor mit einem Kaffee zum Mitnehmen schlürfend am Bahnsteig gestanden. Mußte auch mal sein : ) So den Städter raushängen lassen. Einen Platz bei einer anderen Leserin gefunden, also sehr entspannend die Rückreise. Abendrot und der Übergang ins Nachtblau. Dazu die beleuchtete Raffinerie. Einfach nur schön. Für mich.

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Programme, wie ich sie liebe
Jahrelang hab ich mich geweigert den Messenger zu installieren, heute hab ich nachgegeben.
Das war vor Stunden.
Seitdem kämpfe ich damit, den Mist online zu bekommen.
Nachdem dann doch eine neue Mailadresse rausgesprungen ist und ich sämtliche Pläne des Tages verworfen hab.

Warum dieser Dreck sich nicht online schalten lassen will, blick ich trotzdem nicht.

Jemand ne Idee?

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