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Freitag, 7. Oktober 2005
Zeigt mir wie du ißt
sid, 16:48h
und ich sage Dir, ob ich noch einmal mit Dir essen will.
So, oder so ähnlich ist eine meiner Eigenheiten. Nicht, daß ich dann viel sagen werde, aber ich denk mir viel.
Beim Clärchen mach ich mir keine Gedanken mehr. Damals, als ich gleich nach der Matura mit ihr und ihren Eltern zwei Wochen verbracht habe, ging es heiß her.
Zum einen, weil das Faultier auf Reisen extrem pedantisch ist, was die Ordnung im Zimmer angeht, das Clärchen einfach über alles drübersteigt oder fliegt.
Zum andren, weil ich beim Essen dann noch etwas pingeliger bin. Ungefragt in meinem Essen mit den bloßen Fingern stochern – ist nicht gut für den Frieden. Ansonsten gibt es noch einiges an Tischmanieren, die ich einfach voraussetze – nach dem Motto: Iß bitte so, daß mir das Essen nicht vergeht.
Das gilt vor allem, wenn ich eine Stunde in der Küche stehend zugebracht habe. Dann will ich keinen Arm unterm oder zwei Ellenbögen auf dem Tisch. Kein Gerülpse, kein Gefurze, kein zu lautes Schmatzen, kein Tellerablecken…
Clärchens regelmäßige Ansagen: "Darf ich am Boden essen?" sprechen ja Bände.
Diese Woche war wieder Zweitjobwoche. Höhepunkt an jedem Tag das Mittagessen mit den andren. In Gedanken wo anders als beim Gespräch, zufällig genauer beobachtet was sich so gegenüber tut.
Die werdende Juristin, sonst so nobel, sehr amerikanisch bei Tisch. Soll heißen eine Pfote darunter. Die angehende Psychologien ebenso. Suppe aus der Tasse geschlürft, Ellenbögen auf dem Tisch – ich hab mich kurzfristig gewundert.
Dazu kommt, daß unsere ganzen Abteilungen inkl. Chefin etc etc zu der Zeit auch Essen sind. Also der Speisesaal ist da ziemlich voll, Gelegenheit gesehen zu werden gibt’s um so mehr. Zumal mein Gegenüber sehr darauf bedacht ist von den vorbeigehenden Informatikern beachtet zu werden.
Gestern Mittagessen mit ihm. Warum ich mir davor Gedanken gemacht hab, weiß ich nicht mehr. Sehr schnell erinnerte ich mich an die alten Gewohnheiten, grinste innerlich, versucht mir nichts anmerken zu lassen. Dazu muß man sagen, daß er vor Jahren die Hälfte der Bevölkerung für unterbemittelt hielt und ihm seiner Ansicht nach intellektuell nur sehr wenige Leute das Wasser reichen können.
Beim ersten Mal Messerabschlecken dachte ich noch an ein Versehen oder Verschauen.
Beim zweiten Mal war's klar. Trotzdem recht unterhaltsam. Aber mehr auch nicht. Ich bin pingelig – ganz klar. Ich muß meine Ansprüche runterschrauben – auch klar. Aber ich darf nicht soweit gehen, daß ich alles akzeptiere, was mir den Spaß am Essen vermiest.
Dabei steh ich dazu, daß ich meine Manieren weit von perfekt entfernt halte und in der Kindheit sämtliche Anweisungen ignoriert oder überhört habe. Aber je älter ich werde, desto mehr lege ich auf Tischmanieren wert. Und manche Angewohnheiten sollten doch wirklich lieber vor der Glotze bleiben.
So, oder so ähnlich ist eine meiner Eigenheiten. Nicht, daß ich dann viel sagen werde, aber ich denk mir viel.
Beim Clärchen mach ich mir keine Gedanken mehr. Damals, als ich gleich nach der Matura mit ihr und ihren Eltern zwei Wochen verbracht habe, ging es heiß her.
Zum einen, weil das Faultier auf Reisen extrem pedantisch ist, was die Ordnung im Zimmer angeht, das Clärchen einfach über alles drübersteigt oder fliegt.
Zum andren, weil ich beim Essen dann noch etwas pingeliger bin. Ungefragt in meinem Essen mit den bloßen Fingern stochern – ist nicht gut für den Frieden. Ansonsten gibt es noch einiges an Tischmanieren, die ich einfach voraussetze – nach dem Motto: Iß bitte so, daß mir das Essen nicht vergeht.
Danach haben wir ne Zeitlang nix mehr mit einander gerdet.
Das gilt vor allem, wenn ich eine Stunde in der Küche stehend zugebracht habe. Dann will ich keinen Arm unterm oder zwei Ellenbögen auf dem Tisch. Kein Gerülpse, kein Gefurze, kein zu lautes Schmatzen, kein Tellerablecken…
Clärchens regelmäßige Ansagen: "Darf ich am Boden essen?" sprechen ja Bände.
Diese Woche war wieder Zweitjobwoche. Höhepunkt an jedem Tag das Mittagessen mit den andren. In Gedanken wo anders als beim Gespräch, zufällig genauer beobachtet was sich so gegenüber tut.
Die werdende Juristin, sonst so nobel, sehr amerikanisch bei Tisch. Soll heißen eine Pfote darunter. Die angehende Psychologien ebenso. Suppe aus der Tasse geschlürft, Ellenbögen auf dem Tisch – ich hab mich kurzfristig gewundert.
Dazu kommt, daß unsere ganzen Abteilungen inkl. Chefin etc etc zu der Zeit auch Essen sind. Also der Speisesaal ist da ziemlich voll, Gelegenheit gesehen zu werden gibt’s um so mehr. Zumal mein Gegenüber sehr darauf bedacht ist von den vorbeigehenden Informatikern beachtet zu werden.
Gestern Mittagessen mit ihm. Warum ich mir davor Gedanken gemacht hab, weiß ich nicht mehr. Sehr schnell erinnerte ich mich an die alten Gewohnheiten, grinste innerlich, versucht mir nichts anmerken zu lassen. Dazu muß man sagen, daß er vor Jahren die Hälfte der Bevölkerung für unterbemittelt hielt und ihm seiner Ansicht nach intellektuell nur sehr wenige Leute das Wasser reichen können.
Beim ersten Mal Messerabschlecken dachte ich noch an ein Versehen oder Verschauen.
Beim zweiten Mal war's klar. Trotzdem recht unterhaltsam. Aber mehr auch nicht. Ich bin pingelig – ganz klar. Ich muß meine Ansprüche runterschrauben – auch klar. Aber ich darf nicht soweit gehen, daß ich alles akzeptiere, was mir den Spaß am Essen vermiest.
Dabei steh ich dazu, daß ich meine Manieren weit von perfekt entfernt halte und in der Kindheit sämtliche Anweisungen ignoriert oder überhört habe. Aber je älter ich werde, desto mehr lege ich auf Tischmanieren wert. Und manche Angewohnheiten sollten doch wirklich lieber vor der Glotze bleiben.
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