Faultierwirtschaft

Meldet sich die italienische Freundin wieder.
Per Sms versteht sich. Ich sprech aufs Band, dann Stunden später von ihr wieder eine Textnachricht.
Ja, genauso spannend wie sich das liest, find ich das auch.

Wars letztes oder vorletztes Jahr (ziemlich auf den Tag genau), da hab ich laaange nicht von ihr gehört und dann, da saß ich grad mit Clärchen und Freund im Auto, ein ganzer Tag nur für mich mit den beiden, kam ein Anruf.
Aber wie das so ist bei Überlandfahrten, Hügel rauf, Hügel runter, die Verbindung war sehr schlecht. Meine mehrfachen späteren Anläufe sie zu erreichen verliefen im Sand.


Dann letztes Jahr kurz vor meinem Geburtstag wieder ein Mail. Sie hochschwanger, wann treffen wir uns usw. Keine Antwort auf mein Mail. Bis jetzt. (Für alle die, die mich beschenken wollen, 11 Monate später)

Sie hat mittlerweile das Baby bekommen und sie ist jetzt wieder in Wien. Wann wir uns treffen - ich soll mich übers Handy melden, sie hat zu Hause kein i-Netz.

Alles bestens... und seit Donnerstag spielen wir Bäumchen wechsel Dich. Gut, zugegeben, ich hatte keinen Bock die Zeit bis 17.30 tot zu schlagen, wenn ich genug zu Hause zu tun hab (zB die arbeiterfreie Zone) und nach 11h aus der Arbeit abhauen konnte.

Also dann heute. Kurze Nachricht zwischen Arbeit und Arbeit und Bimelfon wieder aus. Hab aber auch durchgegeben, ab wann ich Zeit hab (bin ja vorausschauend..).
Nach derArbeit Bimelfon an, Nachricht da. Aufs Tonband gesprochen, daß Museum heute nix für mich ist, aber Park ja, reden wir noch...

So, ich weiter Bücher (ungelesen bis auf 50 Seiten - hüstel und auf Arbeit noch fix bisserl was dazu kopiert, da muß ich sagen, wirklich sorry, aber in ganz Wien nur dort ein Exemplar - ich muß mir weiterhelfen..) abgeben und genau 2 min vor 14h (weil die FB ja um 14h im Sommer dicht macht) dort reingeschossen.

Wieder Richtung Ubahn (die Torusiten kriegen demnächst auch noch ihr Fett ab...) und angerufen, ich steh in 10 min vor der Tür. Museum mach ich nicht, aber ich warte im Park und hab eh zu tun (Kopien lesen...).

Jo, ich steh und steh und bimmel und bimmel. Warte und warte. Niemand da. Denke mir, gut, die sind schon im Belvedere, kein Problem - wart ich dort. Mir eine Schattenbank gesucht, meinen Standort per Tonband hinterlassen und daß ich bis 15.30 warte.

Was soll ich sagen... um 15h30 hab ich mich zusammen gepackt und bin heimgefahren. Der Fiesel war defekt und hatte mind. 45 Grad Innentemperatur (ich kann net oft genug sagen, wie ich die Fiesel haß..) und zu Hause kaum besser. Tropenzustände, Wasser aus alles Poren.

Bimelfon an, Sms da - ja, habs Handy vergessen, aber bin dann später in der Stadt, melde mich da.


So - jetzt mal im Klartext: GEHTS NOCH??? Ich laß mich doch net die ganze Zeit per Sms!!! durch die Gegend schicken und mir meine Zeit stehlen!!! (Um mal festzuhalten, seit ich heimgekommen bin, hab ich net weitergelsen. Zu heiß, zu hungrig, zu müde, zu dies, zu das - ach und Ärger mit dem Institut (as usual)).

Und noch ein S O - Madame, es reicht mir. Und nicht nur das. Ich hab heute meinen Termin bekommen (ja, da war ich aber supersüß am Telefon, daß man mir das gegen das übliche Vorgehen doch schon gesagt hat) und das bedeutet KEINE ZEIT mehr. Für nix. GAR nix. Aus basta.

Mittwoch kommt mein Wienbesuch, das wird ganz haarig, da hab ich heute nochmal ein Entschuldigungsmail voraus geschickt. Clärchen will mich noch sehen. Zoobesuch steht an (Blogger gehen vor), aber das war dann wohl die letzte außertourliche Aktivität für die nächsten 8 Wochen.

Punkt um. Da bleib ich hart. Verarschen kann ich mich selber. Und die Arbeit tuts eh auch noch täglich. Dazu brauch ich nicht noch Freunde...

Echt wahr...


PS: Angerufen hat sie nicht. Natürlich nicht. War ja auch klar...

Ich frag mich bei solchen Geschichten immer, warum ich es damals in Italien geschafft habe, mich an ein derartiges Freizeit- und Verabredeverhalten anzupassen und warum das Italiener in Deutschland (oder sonstwo außerhalb Italiens) ganz selbstverständlich nicht machen.

Vielleicht denke ich aber nur, ich hätte mich angepasst und in Wirklichkeit haben sich dort auch einige Damen und Herren über mich gewundert.