Mittwoch, 19. August 2009
Protokoll 18.8.09
Man hat es geschafft, die 2 Brüstungen innen zu streichen. Aber noch immer nicht die restliche Wand in dunkel. Eigenartigerweise das restliche Haus aber schon.
Hier siehts noch immer aus, wie auf der Müllkippe, nur die Bierdosen fühlen sich pudelwohl und vermehren sich.

Lustiger Brief von der Versicherung ist auch beim RA eingetroffen. Mehr dazu demnächst.

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Reflexionen und ganz alte Geschichten
War dann doch alles wieder ganz anders, als befürchtet. Lag auch daran, daß ich wohl wirklich auch soweit über alles hinweg bin, daß ich wieder freundlich sein konnte. Im Herbst werden es 15 Jahre und jetzt ists gut. Aber das ist nichts, was jemand andrer für einen entscheiden kann. Ich wärm hier auch nix auf. Es muß von einem selbst kommen, ab wann etwas wieder geht. Um ehrlich zu sein, viel früher wäre es wirklich nicht gegangen. Jetzt kann ich auf die Narben blicken und es reißt nichts auf. Vor zwei Jahren war das einfach noch nicht drin.

Es war sehr lustig, ich habe viel gelacht, viel zu gehört und es war wirklich schön.

Und doch ein wenig Wehmut. Kein Neid.
Jedoch, sie hatten immer Glück. Mit allem. Bei uns war es nicht so. Schon meine Großmutter hatte als Mädchen nicht die gleichen Vorzüge wie ihr Bruder genossen. Damals hatten Mädchen eine simple Ausbildung, weil dann eh erwartet wurde, daß sie die perfekte Hausfrau, Mutter und Gesellschafterin wurden. Bis dahin war dann trotz Krieg auch noch alles gut. (Sag ich jetzt so, wars natürlich nicht, das soll nur heißen, die Chancen waren, auch wenn anders, noch immer da.)

Meine Großmutter hat ihren Mann durch Studium gebracht, dann geschuftet um die Praxis zu erhalten etc. Aber dann wurde meine Großmutter sehr krank. Und es sah lange so aus, als würde sie sterben. Eigentlich hat man das auch von ihr erwartet. Zu der Zeit hat niemand diese Krankheit überlebt. Jedenfalls hat sich da mein Großvater ein neues Nest gesucht. Meine Mutter, damals zwölf, hat sich allein zu Hause um den jüngeren Bruder gekümmert.
Und eines Tages kam der Vater mit 3 Koffern heim und zog aus. Einfach so. Meine Großmutter überlebte trotz allem und kam wieder heim.

Und ab da war alles anders. Mein Großvater verschwand mit seinem Pantscherl und nahm den sozialen und finanziellen Status mit sich. Und seitdem strampeln wir.

Die andre Hälfte der Familie hatte alle Möglichkeiten, alle Türen standen offen. Gute Verbindungen etc. Durch den Weggang meines Großvaters wurde das alles für meine Mutter und ihren Bruder unmöglich.

Jetzt stehe ich lauter Menschen gegenüber, bei denen der geringste Titel ein Dr. ist. Alle international bekannt, alle begehrte Könner auf ihrem Gebiet. Spezialisiert, sehr gefragt und dekoriert.

Und ich? Zweite Generation ohne Vater. Auch diesmal den sozialen und finanziellen Status verwehrt.

Er erzählt, daß er seinem Sohn dieses Monat schon 1000 Pfund überwiesen hat. Davon lebe ich über 3 Monate - noch länger, soviel VERDIEN ich noch nicht mal in 3 Monaten (bei 2 Jobs).
Er erzählt von den Fortgehgewohnheiten des Sohnes. Hier 20 Pfund Eintritt, da um 100 Pfund einen Tisch reserviert. Der verpraßt an einem Abend mehr Geld als ich in einem Monat zur Verfügung hab.

Es ist kein Neid. Gar nicht. Es ist nur doch immer wieder ein Spiegel, was ich - in abgewandelter Form - alles hätte haben und erreichen können.

Ich habe zwei Jobs. Und erhalte mich seit langer Zeit selbst. Sorge für mich, halte die Wohnung in Ordnung, zahle meine Rechnungen pünktlich und habe keine Schulden. Aber mir klopft niemand auf die Schulter und sagt gut gemacht. Es zählen nur die Noten und akademische Titel. Davon kann ich nichts vorweisen.
Daß ich nicht untergeh, das zählt nicht. Zumindest besteht es nicht. Keinen Vergleich, gar nichts.
Es ist kein Neid. Es macht mich nur manchmal sehr traurig, um was mich 2 Männer in meinem Leben bewußt gebracht haben.

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Urstrumpftante*
Letztes Jahr hat mir ja die Firma einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ausgerechnet, als ich mich nach Jahren bereit erklärt hatte sie zu treffen, wurde mir ein Termin aufs Auge gedrückt.
Dann starb er. Heimlich verscharrt zu Weihnachten. Uns hat man erst benachrichtig, als alles vorbei und Schnee darüber war.

So, jetzt treffen mit ihr, dem Sohn und der Schwiergertochter**. Hab ich ganz eigentlich null Bock drauf. Kopfschmerzen seit heute Morgen, der Zahn schiebt und null Zeit, ich sollte ja lernen.

Okee, sage ich gestern, um halb vier rausfahren, machen wir (bis 17h ist hier eh no-go).
Das war gestern. Heute große Konfusion, eigentlich doch morgen - ja mir solls recht sein, da hab ich keine Zeit dann. Nein also - dann doch den Zug um halb sechs.

Ähm.. Entschuldigung??? Lernen gestrichen, morgen um 6h aufstehen, der Kopf platzt, der Kiefer schmerzt - ju - hu ?

Ich fühle mir grad so rundum verarscht. Will das nur mal gesagt haben...

Warum ich mitmach? Bei der letztens stattgefunden Aktion habe ich alte Hochzeitsfotos hergeBORGT, die will ich zurückfordern. Man rafft ja beidarmig... und ohne direkten Augenkontakt gehts wohl nicht.
Zudem bin ich mal 5 Minuten nicht der Hauptfamilienversager. Das sollte vllt ausgenuzt werden.

* doofer Titel, aber so fix ist mir nix besseres eingefallen
** war doch nicht mit

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