Faultierwirtschaft

Es ist 17.55. Faultier packt alles aus dem Einkaufskorb in den Rucksack, schimpft nach dem Mobilknochen, tätigt Anruf, verläßt das Geschäft und erklärt den Streß für beendet.
Was bis 18h nicht gekauft wurde, interessiert mich vorerst nicht mehr. Der offizielle Weihnachtsfriede (zumindest was den Kommerz angeht) ist ausgerufen.

Bisserl rumwarten bei der Ubahnstation bis die Freundin auftaucht. Wir haben uns gute sechs Wochen nicht mehr gesehen und machen uns einfach bisserl gute Zeit. "Hast Du Streß", fragt sie. "Es ist nach 18h, jetzt nimmer und falls doch, interessiert es mich grad nicht", grinst das Faultier. Auf zum Weihnachtsmarkt.
Dort dann nach einer Totalbesichtigung zuerst gaaanz lange brav in der Schlange angestellt um Kartoffelchips zu essen (die, die wie ein Apfel in einem Stück geschält und dann fritiert werden) und dann noch eine warme Schokolade geholt. Den Stinkekäsegeruch generös ignoriert und den Magen in Schach gehalten, bis wir aus der Geruchszone waren. Abschließend noch das restlichen Münzzeug zusammengeklaut, das genau für eine Waffel gereicht hat.

H am Heimweg angekündigt, was ich für ein superlieber Mensch bin, weil ich mein Kundengeschenk mit ihm teilen möchte und er mein erster Gedanke war, als mir sehr ernst davon abgeraten wurde, die Flasche ganz allein zu leeren. Eigentlich hab ich ihm nicht gesagt, daß ich ein superlieber Mensch bin. H meinte, wenn ich wollte, könnte ich sehr sehr nett und lieb sein und meistens wär ich das auch, aber wehe ich hätte keinen Bock drauf.
Tja, meine zwei ersten sehr subtilen Warnungen werden halt immer ignoriert, bis die Krallen ausgefahren werden. Aber auch, wenn ich's nicht durch die Blume sag, kommt die Message meist erst an, wenn ich grob werd. Irgendwas in den männlichen Ohren scheint da nicht richtig zu funktionieren.

Fazit des unnötigen langen Beitrags: gute Laune ist wieder da.
Faultier zieht sich sämtliche Musik rein, die der Computer hergibt, deprimiert sich vielleicht auch n bisserl damit, hat die Köpfhören auf und n Kerzerl an.

Letz rock – Lautstärke voll an.

der Weihnachtszorn ist da, obwohl ich mir Mühe gegeben hab, mir von nix und niemand die Laune versauen zu lassen.

Ausgelöst durch die bescheuertste Frage, dies zu der Zeit gibt: Was machst Du über die Feiertage?

Was soll ich da groß machen?? In die Luft schauen, versuchen kein Frustessen in mich reinzustopfen, fernglotzen, schlafen und hoffe, daß bald Mittwoch ist.

Können die Leute einem nicht einfach auf die Nase binde, was sie alles tolles tun, OHNE vorher blöd zu fragen?? Und nein, ich arbeite jeden Tag außer an den Feiertagen.
HASS.

Und was soll Disco? Wieso soll ich über die Feiertage in die Disco? Und das auch noch allein? Könnte ich doch die restlichen 300 Tage auch haben, oder nicht? Und Party? Welche Party? Und allein? Wegfahren? Wohin? Allein? Hab ich auch das ganze Jahr.

Leute - strengt Euch in Eurer Blödheit doch bisserl mehr an - oder noch besser - laßt mich doch einfach in Ruhe!