Faultierwirtschaft

Eigentlich wär ein ganz andres Thema grad gewesen.
Und ich hatte mich auf die Fernsehnacht gefreut.

Jetzt ist alles anders.
Ich muß aus Sicherheitsgründen beim Mamazwerg schlafen.
Was sich seltsam schwierig gestaltet, denn zum Einen hatte ich letztens alle Wäsche erst heimgebracht, zum Andren heute nicht mitgenommen (wollte ich morgen in der Früh machen).
Also erst mal suchen, was von meinen Sportsachen nachttauglich ist, weil ich mir hier ja massiv frier.
Aber im Grunde alles nebensächlich.

Bin grad im Hin&Her gefühlsmäßig, weil zu Hause - Routine, essen, tun wie und was ich will, jetzt massiv runtergeschraubt wird.
Dazwischen zum Glück gemerkt, daß mein Handy einiges zu tun hatte und noch fix die Beste angerufen.

Danke, sagt sie. Jetzt kann ich beruhigt schlafen.
Ich wohl noch nicht. Grad sag ich noch zum Mamazwerg, ich will diese Woche nicht am Abend auf der Mariahilfer Straße arbeiten, wenn jetzt schon so ein Irrsinn, da ist kurz später von Geiselnahme die Rede.
Wäre heute nicht Allerseelen, wäre ich genau zu der Zeit dort gewesen...

Drei Kreuze, daß ich heute weder dort noch dann doch nicht in der Stadt gearbeitet habe, sondern komplett HO.
Mitten im Geschehen hätte ich nicht sein müssen. Ich weiß gar nicht, wie lange unsere Leute festsitzen werden.


Bin ziemlich entsetzt, daß der eine Sender ohne zu verpixeln zeigt, wovon alle anderen grad berichtet haben. Einmal kurz schwammig, aber dann sieht man den Mann liegen. Während der Attentäter zurückkommt und noch mal auf den Kopf zielt.
Was ist nur los mit den Menschen?? Und mit diesen "Journalisten"??? Könnte kotzen.


Hilft alles nix. Ich geh jetzt mal duschen. Drei Minuten andere Gedanken, vielleicht finde ich dann für mich genug Ruhe für diese Nacht.
Es ist Allerseelen. Vielleicht hilft das ein bisserl.

Als ich es mitten in der Nacht im Radio hörte, dachte ich sofort an Sie. Und all die, die verletzt oder ermordet wurden.

Viele Gedanken und alles Gute!

Verrückt ist ja, dass ich unwillkürlich gestern Abend an Sie denken musste, sogar an den schizo und man glaubt es kaum auch an Fr. Himbeere, mit ihrer schicken Wohnung im dritten Bezirk. Gut, dass es Ihnen gut geht.

Ich war von den Ereignissen ein wenig angefasst und das obwohl ich hunderte Kilometer weg bin, liegt bestimmt an den Jungs, denen man das schwer erklären kann.

Endlich zu Hause.
Man wird so demütig und dankbar für Kleinigkeiten. Gut, wenn der Fokus manchmal wieder justiert wird...
Lektionen in Demut.

Grad komm ich vom Home Office heim, steht ein Pulk vorm Wohnheim und lärmt wie gewohnt.
Äh - Ausgangssperre? Nur 2 Haushalte? Abstand? Masken? Covid-19? Pandemie? Hirn???

Das Bild war verschwunden, was ich bemerkt habe, als ich eigentlich etwas anderes hinplatzieren wollte.



So ist die Wiener Seele - schlicht auf den Punkt gebracht.

Ich finde den Spruch nach wie vor gut, aber auch etwas aggressiv und für den Jahresabschluß möchte ich ihn nimmer auf meiner Startseite sehen - daher kommt das Bild dahin, wo ich es schon ursprünglich setzen wollte.