Faultierwirtschaft

Sehr lachen mußte ich, als ein Fischmail (nun aus Prag) kam.
Irgendwie kam mir das Motiv doch sehr bekannt vor.
Und sofort ist die Erholung zurück.
In mehrfacher Hinsicht.

Auch nicht verkehrt, nach dem Streß, den die HV (auch wegen der Versammlung) grad mit sich bringt.
Fisch #484

Heute war sowieso Exil geplant. Ab 8h wurden hier "die Leitungen durchgespült" und sowohl Wasser aufdrehen als auch lassen (vulgo Kanalnutzung) waren untersagt. Man könnt meinen, der HV liest mit.

Also nach dem Frühtermin zum Mamazwerg (auch noch am Hauseck getroffen) und mich dort aufs Ohr gelegt.
Wenn ich zwar nicht immer in der Nacht einschlafen kann (durchschlafen scheitert grad am Lichtwerden gegenüber. Putzfrau um 4h und später), so kann ich sagenhaft auf Knopfdruck fast power nappen.

Nach 7 Minuten hochgeschreckt, weil so tief weg, daß ich grad mal sehen mußte, ob ich nicht ganz schlimm den nächsten Kundentermin verschlafen habe - und noch 12 Minuten dran gehängt.

Als der Mamazwerg heimkam, war ich tiefenentspannt, hatte eine eiskalte Nase und fror leicht.

Du siehst elend aus, sagte der Mamazwerg.
Und nötigte mich zum Blutdruckmessen. Verbot mir hinzusehen, zu atmen und zu reden (hört aber auch nicht auf zu schwafeln).
Dann mußte der Vorgang wiederholt werden, weil 0 auf der Anzeige.

Was ist nu, fragte ich - hatte ja "Hinschauverbot".
114 zu 67, Puls 61 - Du bist scheintot.

Versteh nicht ganz die Aufregung, beim Sport versuche ich ja auch immer beim Cool Down die Herzfrequenz auch unter 118 zu bekommen, und da ists auch ok.

Kurz durchgeschüttelt, durch den Sonnenschein zum Zug und weiter auftauen lassen.

Gute Mittagsarbeit, dann noch bisserl Tablet verfluchen aufladen und weiter zum nächsten Termin. Viel Spaß gehabt, und in Rekordzeit weitergesaust, und pünktlich zum Letzttermin gekommen. Gar nimmer zum Tablet gekommen, weil so viele andre Dinge anstanden.
Die Rezeptionistin hat mich dann erlöst (uns "rausgeschmissen" und draußen wars der Kundin dann eh zu frisch - also war ich "schon" kurz nach 21h zu Hause.)

Jetzt noch alle Leitungen bespülen, fix was kochen und dann relativ zeitnah ins Bett.
Zumindest vorerst der Plan : )

Heute den ganzen Tag das Tablet rumgetragen.
In der Früh bereits, weil der Vormittag sowieso exiliert war und ab Mittag dann für die Arbeit.
Nun ja... es treibt mich nach wie vor in den Wahnsinn. Und die Dinge, die nicht wollen, wollen einfach nicht...

Da geht bei den Nachmittagskunden die Audiodatei nicht, dafür aber ungefragt, kaum daß ich die Abdeckung beim Abendtermin entfernte.

Ganz versteh ich das Werkel noch immer nicht und meine Geduld ist begrenzt. Zuversichtlich, daß es dem Kollegen ähnlich geht.
Und auch, daß er nun endlich zugegeben hat, daß er - würde er sich ganz ans neue Pogramm halten - auch nicht annähernd durchkommen tät.
Ich halte mich grad sehr ans neue Pogramm aus Gründen - aber warten wir mal ab. Zum Glück ists in der Stadt grad ebenso verschoben (wenn nicht mehr) als bei uns.

Mal abwarten, wann endlich die Nachbesprechung (harhar) kommt. Aktuell ist aus den ansagenden Etagen zu hören, wir haben uns daran zu halten und das können ja alles nicht...

Genau ... das hat wohl noch niemand von denen (denke ich mir dann immer).

Unterm Strich noch immer ein massiver Zeitverschiß bei der Arbeit. Ohne ginge alles 3-4x schneller und effektiver. Aber wer fragt schon die Leute an der Front.

Irgendwann die Tage muß ich mich wirklich mal wieder hinsetzen und die Geräte zusammenschalten, dann klappts hoffentlich wieder besser mit den Grunddingen.
Ein Beispiel von vielen: Dir Firma schick mir ein Dokument. Tablet verweigert Ansicht mit der Begründung, ich solle das über den Shop kaufen. Ein internes Dokument!!

Daweil nutze ich das Kasterl privat nur für fixe Abfragen und ggfs für Mailgeschichten. Manchmal über Blogsquerlesen ist auch noch drin.

Mein Erstgespräch am Vormittag war nach einer Stunde rum. Ursprünglich wurde mir gesagt, ich wäre bis 12h im Haus.
Nun gut, also in die Bücherei.
Dort ganz viele Bücher für den Mamazwerg mitgenommen, mal sehen, was passend ist.
Heimgekommen mit Büchern im Rucksack, Büchersack in der Hand - Lift geht nicht.

Nun gut. Also Gipfelstürmen.
Finster im Halbstock - ähm. Stromausfall?!
Und weil ich den Büchersack in der Hand und den schweren Rucksack hatte und wir ja nur ein Oberlicht im Dach haben, Pfote auf den Hand-lauf. Der ist nun auch sauber, weil wirklich stockfinster & viele Stufen.

Fast wäre ich einen Stock zu früh abgebogen. Also bin ich tatsächlich in meiner Verzweiflung auch und wunderte mich, warum meine Tür so anders aussieht *lach*

Zu Hause dann wollte ich kurz der Nachbarin mailen. *plings* Notebook geht ja nicht, also Tablet.
*plings* Wenn kein Strom, dann auch kein Signal. Handy seit der Früh auf rot, also auch kein Aufladen.
In aller Stille aufs Bett gelegt und altmodisch den Wecker gestellt. Nach einer halben Stunde (dazwischen für 2 Sekunden) wieder Strom.


Am Abend vom Nachbarn ein Mail mit einer Insgesamtaufstellung, was uns die Fifi (und ausgelagerten Hausbesorgeragenden) im Jahr kostet.
DAS ist nix für Schwachmathiker.

Ja, davon rede ich bereit seit Jahren auch bei den Versammlungen (und bin dann wieder die Böse), schreib ich zurück.
Weil, das geht eigentlich auf keine Kuhhaut, wenn man sich das genau überlegt. Über 33.000/Jahr.
Aber wir wissen seit gestern auch, daß sie zu den 20 Stunden bei uns noch in einem weiteren HV Haus für 33 Stunden/Woche arbeitet. Jaja.. da wundert nicht mehr viel...

Nun wars wieder soweit.
Ja, es sind tatsächlich über 4 Jahre vergangen, seit der letzten Haus- versammlung und nein, das ist nicht legal.
Gesetzlich vorgeschrieben ist eine mindestens alle zwei Jahre, der Verwaltungsvertrag sichert uns sogar jährlich (!!) das Vergnügen zu.

Aber wie an so Vieles, hält der HV sich auch nicht daran. Zum Beispiel, daß auch sein Honorar die Porti beinhalten. Nichtsdestotrotz waren am Jahresende 300 Euro (!!) Versandspesen+Porto in der Abrechnung.
Wie jemand berichtete, hat er das in allen Häusern gemacht. Ein Körberlgeld von rund 15.000 Euro. Auch nicht schlecht...

Also gestern. Irgendwo am Donaukanal.
Beim Reinkommen ein Gesicht, das ich mag. Dann ein viel lieberes.
Ich bin ja mit den Nachbarn aufgewachsen. Es war quasi immer open house, quer durch die zwei Stockwerke. Sie drückt mich ganz fest. Wir haben uns das letzte Mal zur Beerdigung gesehen, davor ganz ganz lange nicht.

Die Versammlung selbst war eine Farce - mir fehlen die Worte, um da mehr dazu zu sagen.
Ich schreibe ja normalerweise mit. Diesmal hatte ich zusätzlich einen Zettel. Nach den ersten 7 Min Geschwafel fing ich an, das Geschwafel in Stichworten festzuhalten.
Immer das Übliche: Irgendwelche Geschichten von vor 30 Jahren oder mehr. Dann über den Krieg. Dann private Klageblablageschichte. Ausländerhetze. Wieder blabla ein andres Haus betreffend.
Mein Mitstreitnachbar wurde langsam nöllig und kündigte im 3min Takt an, nun zu gehen.
Nach einer halben Stunde übernahm der neue Hanswurst - ich weiß noch immer nicht, WAS der genau ist -. Geht den andren auch so.

Da auch nur Geschwafel. Kurz über Zahlen geredet, aber statt wie sonst diese zu projiziert, damit man tatsächlich weiß, wie die Summen aussehen - Fehlanzeige. Also das erste Mal seit Jahren keine Zahlen notiert. Viel Geschwafel, dazwischen der Altverwalter mit seinen wiederholten Geschichten (Gericht, Fremdhäuser blabla) und natürlich noch mal Ausländerbashing. Da sagte ich, nu ists mal gut, Inländer betrifft das genauso. Ein Mann drehte sich um und dankte mir.
Das ist so ungeheuerlich, immer diese Ausländerhetze und total verfehlt bei dieser Veranstaltung. Sagte ich ihm schon letztens direkt ins Gesicht.

Schön war, daß dazwischen sich andre gemeldet haben - mit Fragen, die ich sonst gestellt hätte. Gut vorbereitet (ich saß auch noch bis gegen 3h) und auf den Punkt gebracht.
Wie immer nur Larifariantworten, bloß keine Stellung beziehen. Es ging um die Kosten von der Putzfifi.
Ja, meinte eine andere, aber unerhört seien wohl eher die Kosten von der Vertretung. Die macht aber wenigstens wirklich sauber, sagte ich.

Ein neuer Nachbar fragte nach dem Verwaltervertrag. Sie haben mehr- fach darum angefragt, ohne Resultat. Der alte HV murmelt was von melden Sie sich bei mir, was ja bereits geschehen war. Ob den sonst wär hätte? Ich Hand hoch. Ob ich den zufällig da hätte. Natürlich.
Und hab nun neue Mitstreiter. Endlich mal Leute, die nicht nur sudern, sondern auch genauer hinsehen. Allerdings haben die noch Dinge in der Abrechnung gesehen, da verstreikte mein Hirn. UNGLAUBLICH!!! Der Haustroll läßt sich von uns seinen Sat-Receiver zahlen!!
Ach, wir kennen Sie vom Protokoll, sagt sie. Sie haben wegen der Fifi und den Kosten nachgefragt. (Bei uns wird nämlich selektiv mit Namen prokoliert, damit man weiß, wer gut und wer böse ist. Moderner Pranger auf HV Basis.)

Später fragte der HV, ob sich jemand von Nachbarn durch Geruch oder Lärm belästigt fühle. Nur meine Hand ging hoch.
Das dreht sich meine Nachbarin zu mir um, um nachzufragen, worums grad geht. Daraufhin alle Damen gegenüber, jaja, sie fühlen sich auch gestört - und sie darauf: und warum hebt ihr nicht auch die Hand, sondern läßt Sid da ganz allein stehen?
Tja - auf den Punkt gebracht...

Da gabs noch 1-2 Minischreiduelle, aber nix Nennenswertes.
Der Nachbar dreht sich zu mir und sagte, komm Sid, sprechen wir die Fenster an und hat losgelegt - ich muß seiner Frau sagen, daß ich ihn dafür wirklich feier!
Die Begründung der nun doch neuen Fenster: Scharnieren wären kaputt gewesen (wtf) - aha, meinte ich laut genug, und was hatte dann mein Name damit zu tun?

Ganz schön auch: es wurden dritte (!) Mahnungen ausgesandt. (Angeblich war diesmal das Computerprogramm schuld - die ersten zwei wurden nicht versandt, weil irgendwas in den Adressen nicht verarbeitet werden konnte). Auch mein Mitstreitnachbar hatte eine.
Meine wartete zu Hause. Und zwar weit über Monatshöhe, woraufhin ich ALLE Kontoauszüge seit Jänner 2019 überprüft habe. Ich zahle ja sogar mehr, als vorgeschrieben und ALLE Monate sind bezahlt inkl. Ww+Heizungsnachzahlung im Sommer. Verstehen muß ich das aktuell nicht, ich warte wie alle andren auch auf eine (mögliche) Berichtigung.

Unterm Strich: komplette Nullnummer. Keine Infos, keine Stellung- nahmen, nur Schaumschlägerei und Abgewimmel.

Das Positive: meine "alten" Nachbar aus meiner Jugend wiedergesehen zu haben.
Komm, setzt Dich noch zu uns, sagte sie. Und der andre drückte mich zum Abschied fest. Leider auch gehört, daß er seit 3 Wochen nimmer ist.
DAS und nur das, war wirklich schön an dem Abend.
Und gut war, daß es nun auch andere Nachbarn gibt, die bisserl genauer hinsehen und sich auch trauen, den Mund aufzumachen.
Der Haustroll lief dann dem einen Nachbarn hinterher, um zu fragen, was er gegen ihn hätte...