Dienstag, 7. Februar 2012
Umkleide(t)räume
Heute geschlafen, bis die Arbeit anrief. Dann ging irgendwie nix mehr und letztendlich Stunden unnötig vertrödelt - ich werd wohl eine Nachtschicht einlegen müssen.
Aber egal, bisserl was von dem tiefen Schlaf und Traum ist noch an Erinnerung übrig.

Schon wieder gings um Schuhe. Irgendwie. Wohl ein lauerndes Thema.
Mittlerweile ist fast nichts mehr da, aber bisserl was krieg ich noch zusammen:
Wir waren in einem Club, oder wollten da rein, weil... was auch immer... B. und ich.

B., die ich seit einer Jännerbeerdigung nicht mehr gesehen hatte.
B. war die, die ihr ganz nahe stand. Die beste Freundin.
B., an die ich sonst nie denke.
B., vllt, weil wir uns bald bei einer Beerdigung wiedersehen?

Jedenfalls sind wir irgendwie hintenrum in den Schuppen rein und standen da in der Garderobe, die wie zu Schulzeiten aussah.
Wir hatten nasse Schuhe und ich überlegte grad, ob nu ausziehen ja nein vllt und sah diese pinken halbhohen Gummistiefel vor mir.

Währenddessen wurde die Musik lauter, B. grinste mich breit an und fing an lautstark den Refrain mitzusingen: Girls just want to have fun.


Die Nacht davor träume ich von einer Sporthalle (letztens mal von einem riesen Schwimmbad). Ich stand da drin und sah durch die Oberlichten, daß alle draußen rumhampelten. (Ich träume letztens auch mal vom Handball.) Irgendwie sahen die alle aus wie aus einem Video. So sehr einheitlich die Sportbekleidung, aber nicht unhübsch.
Die kamen dann rein, irgendwie waren da fast nur Asiaten dabei, und wir sollten Übungen machen. Aufwärmübungen.
Letztendlich wurde das zu einer abgedrehten Guru-Nummer, bei der der Vorturner über dem Boden schwebte. Ich war total faszieniert.

Am stärksten erinnere ich mich an die Schuhe. Es war meine Schuhe, aber doch die von meinem Vater. Ähnlich wie die, die er mir damals geschenkt hatte. In dem Jahr, als wir das letzte Mal noch relativ friedlich Kontakt hatten.

Die hab ich getragen, bis sie auseinanderfielen. (Das taten sie schon davor.) Er hat sie mir gegeben, als wir sein Auto gewaschen haben. Das war nicht so, wie man sich das nett vorstellt. Das war mehr eine Pflichtübung. Aber mir was das damals egal. Ich war froh, über die paar Minuten, die wir zusammen verbracht haben und habe den Rest weggeschoben.
Diese Schuhe hatten blaue Streifen.

Die im Traum auch. (Auch der Badmintonpartner hat jetzt so ähnlich, ist mir gleich aufgefallen.)
Nur hatten die Schuhbänder nochmal Knoten mit Schlaufe drin. Auf jeder Seite und es war nicht einfach, die Schuhe zu binden, ohne die Schlaufen aufzulösen. Es gelang mir erst beim zweiten oder dritten Versuch. Aber es gelang mir.

War dann sehr irritiert... der Wecker hatte mich da mitten rausgeplärrt. Hätte gern gewußt, was da weitergeht.

All die Jahre hab ich von der Schule geträumt und seit paar Monaten gehts dauernd nur noch um Sportgeschichten und Umkleideräume, Schwimmtraining und ähnliches.

Und nach all den Jahren tauchen also nun seit Wochen immer wieder Fragmente in meinen Träumen auf, die etwas mit meinem Vater zu tun haben. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll.
Aber ich hab eine Ahnung, wie ich das lösen kann, bevor mir der Spaß vergeht.

... verpflanzen (4 Kommentare)   ... bewässern


Dienstag, 7. Februar 2012
Kristallfreude
Im Wetterbericht um halb sieben hieß es noch, Schnee ab Nachmittag - spätestens am Abend. Als ich kurz nach 7h aus den Haus ging, tanztend schon die kleinen Flankerl um meine Nase.
In der Schnellbahn dann bemerkt, daß mir eine Träne die Wange herunterlief. Zu viel nachgedacht, am Weg dorthin, bevor der Kopf in der Anschalt auf funktionieren gestellt wird.

Es gäb so viel zu schreiben, aber der Kopf dröhnt. Im Zug keine Minute geschlafen: zuerst Vorbreitung, dann angefangen, das Ende in Sicht zu bekommen. Immerhin ist er heute extra zu Mittag rübergefahren, um mir die vielen Seiten zu bringen. Dafür werde ich heute schlafen. Schlafen und schlafen.


Da mußte ich erst 2 Stunden mit dem Zug fahren, um endlich im Schnee zu gehen. Dort wie hier Märchenlandschaft. Noch fast unberührt - es wurde nicht gestreut. Ab morgen gibts dann wieder Schmelzmittel, und über Nacht friert der aufgetaute Matsch dann zur Rutschpartie.

Dennoch, und auch trotz des Hungers und des Kreisels, und der 12 min Wartezeit auf die Bim, bin ich versöhnt. Von der Ubahn aus hab ich begeistert den Eiskristallen zugesehen. So hübsch anzusehen.
Der Reiz der ersten Schneefälle. Vor der einem beim Hals raushängt : )

Zu Fuß eine Spur durch den Schnee gezogen. Hier ist es viel milder als die Zeit davor. Kristall auf Kristall. So friedlich und die Nacht hat wieder diesen besonderen Schimmer.

... verpflanzen (4 Kommentare)   ... bewässern


Montag, 6. Februar 2012
Die Zeit läuft uns davon

Wolfsheim - Kein Zurück

Als er anruft, um die Bitte von letztens zu besprechen, wie wir das alles logistisch hinkriegen, weil ich mir morgen keine Fehlzeit erlauben darf, um nicht den ganzen restlichen Tagesablauf zu gefährden, da frag ich vorsichtig nach, wie es am Mittwoch war.

Es war der gleiche Friedhof, auf dem ich schon im Jänner war. Nur die andre Seite der andren Seite.
Ich überlege, ob wir nicht demnächst mal gemeinsam hinfahren.

Eigentlich bin ich sauer.. weil man die Schulung verschoben und uns nicht informiert hat. Ich hätte mir den Tag also freinehmen können, aber wen interessiert das schon in der Anstalt.
Die andre aus der alten Gruppe war am Dienstag bei der Feuerbestattung ihres Bruders und mußte noch heimhetzen, weil... wir wußten es ja nicht.


Dann sprechen wir kurz über das, worüber wir eigentlich alle schweigen und nur mit den Tränen in den Augen kurz vorbeiwischen.
Wie es denn, ob er denn.. frage ich balancierend.

Er halt tief Luft, es sieht nicht gut aus. Nicht mal besuchen ist mehr drin, beim Vater hat es massiv gestreut und nun liegen sie zusammen in einem Zimmer. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Denken geht auch nicht. Demnächst wird er nach Hause geschickt, es kann niemand mehr was tun. Nur noch warten.

Zusammen hören wir uns gemeinsam atmen und wissen um die feuchten Augen.
Wir müssen uns langsam darauf einstellen, sag ich. Und es ist so verdammt Scheiße. Während sich andre einen Spaß daraus machen, meint es das Leben mit uns ernst.

... verpflanzen (2 Kommentare)   ... bewässern