Dienstag, 7. Dezember 2021
Von Schweigeexerzitien
Es gibt so Dinge, die verstehe ich nicht.
Im Sinne von "kann ich nicht nachvollziehen" und die mich tatsächlich auch noch ziemlich nerven. Das hat auch nix mit trigger zu tun, zumindest nicht geschichtlich bei mir, sondern einfach mit dem damit gernerierten Gefühl selbst.

Wenn jemand mich fragt, ob wir Zeit miteinander verbringen - also jetzt nicht, ich mache das und das und ich frage dann "oh, kann ich mitkommen?", sondern tatsächlich explizit mich fragt, ob ich mitkomme - dann gehe ich davon aus, (und weils NICHT N. ist, daß ich nicht der Notnagel bin), daß dieser Mensch tatsächlich meine Anwesenheit schätzt.


Jetzt kann ich verstehen, daß wenn man Haustiere hat und wirklich einen Zeitraum weg ist, daß das Betreuungsteam zu Hause sich mehrfach täglich meldet - kein Thema. Und was die miteinander haben (Viecherl schreiben übers Versorgungsteam) - ist auch alles gut.
Was ich aber nicht verstehen kann: wir sind 2 (in Buchstaben: zwei) Nächte nicht da. Warum muß dann der Chef blabla schreiben, warum muß man dem TA schreiben, warum muß man doch ziemlich viel und oft an dem %&$§ Smartie hängen?

In mir löst das aus: ist eh wurscht, ob Du da bist oder nicht.
Das ist dann kommunikationsfreie Zeit - ich werde angeschwiegen, zusätzlich zu den anderen Schweigezeiten. Fragen, worum es geht, werde ich meistens nicht - bin da zu höflich und zu "Privatsphäre" eingestellt, zudem kommt ja ab und an die Info, wer oder was das ist.
Wenn mir dann eh nicht der Kragen platzt, sondern ich nur den Unmut kundtu (weil ich dachte, wir hätte das im Urlaub schon irgendwie geklärt) und mal was gegen das Smartie murmle, und dann kommt "Du hast ja auch Dein Buch gelesen", dann fühle ich mich leicht auf den Arm genommen.

Ja - ich habe tatsächlich in meinem Buch gelesen. Ganze 1 1/2 Seiten und war währenddessen ansprechbar. Und ja, ich hatte mein Bimbelphone dabei: auf Flugmodus, bevor ich die Wohnung verließ und erst wieder aus dem Modus raus, als ich zurück & schon alles ausgepackt war (und nach 3 Minuten GANZ aus).
Zudem war, wie schon für den Urlaub, teilweise das betreffende Umfeld (Arbeit & Menschen, die sich dann doch öfters melden) instruiert, daß ich 3 Tage nicht erreichbar bin/sein will.

Man könnte nun auch sagen - aber das Tablet.
Ja, das hatte ich stark seufzend in etwa eine halbe Stunde in der Hand, aber wegen mieser Verbindung, war das sowieso kein Spaß und ich hatte es auch nur am letzten Abend an, weil sich gerade eine 20-30 min Schweigezeit ausgebeten wurde, die ich dann irgendwie verbringen mußte. TV war explizit unerwünscht (selbst tonlos) und habe ich daher respektiert, zum Buchlesen war mir das Licht nicht ausreichend genug, da fand ich dann bisserl Blogs in der Nachbarschaft lesen alternativ besser.


Tatsächlich muß ich aber nun überdenken, wie das nächstes Jahr werden wird. Die "wir könnten ja zwischen Weihnachten und Neujahr"-Zeit habe ich bereits abgewunken, aber ich habe für 2022 ein Reiseziel und da wurde angefragt, ob ich denn nicht...
Normalerweise würde ich mich über die Begleitung freuen, aber da das mit dem Smartie jetzt nicht einmal 60 Stunden klappt, wie soll das dann werden? Ein Revival wie vor 4 Jahren mit N.? Damals kam gefühlt im 5min Takt eine WA Nachricht nach der anderen. GANZ wichtiges Zeug: Kommentarbilder, Tierbilder, Kettennachrichten, blabla... Ich hab damals gefragt, welche Arbeitsstelle die Leute haben, wenn sie derart viel Zeit fürs sowas haben. Darauf habe ich definitiv keine Lust.

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