Montag, 16. Oktober 2006
Geruchssinn verrückt
Faultier - etwas damisch von der frühen Uhrzeit, der ersten geschafften Arbeitsetappe des Tages und noch damischer wegen Überbrückungszeit, die mit einem viel zu engen Zeitkorsett vollgestopft ist - setzt sich in der Ubahn nichts ahnend neben eine Person.

Ich kann ja leider nicht an jedem rumschnüffeln, bevor ich Platz nehme. Hätte ich's doch nur getan. Umsetzen war mir leider zu blöd. Kann ja nicht so schlimm werden. Denkste…
Nach einer Minute meldet die Nase Alarm. Geatmet wird nur noch durch das Nasenloch abseits der Nachbarin. Eine Station später setzt sich noch jemand dazu. Wir atmen beide sehr flach.

Zwei Minuten später: ein Herr mit viel zu viel Aftershave setzt sich als 4ter zu uns. Die Rettung. 10 Sekunden Aftershave in der Nase, 20 Sekunden süßen penetranten Uringestank.
Die Selbstbeherrschung kämpft mit dem Frühstück. Ich schimpf innerlich mit mir, versuche mir nichts anmerken zu lassen. Fünf Stationen können eine Ewigkeit dauern...

Dreißig Minuten später. Vor mir steigt ein Mann aus der Straßenbahn aus. Wieder der penetrant süße Uringeruch in der Luft. Ich dreh langsam am Rad. Wie letzten Freitag als es im Kino (ganz passend: Das Parfum) auch so roch.
Durchatmen, weitergehen, Frischluft einsaugen. 15 Minuten später in der Arbeit.
Dort sehr irritiert, ertapp ich mich immer wieder herumzuschnüffeln. Der Geruch hat sich in der Nase festgesetzt.

Zwischen Arbeit und Arbeit düs ich nach Hause. Die Hose wird eingesprüht. Reiner Placebo, aber auf den Rüssel ist derzeit kein Verlaß mehr. Der ist angeschlagen, erkennt aber den Gutduft.

Nach der Arbeit - Faultier sitz am Puter, Hose hängt zwecks Auslüftung am Stuhl daneben. Einbildung ist alles, ich rieche schon wieder den Gestank.
Zeit für eine Pause, sag ich zur Nase, stecke sie tief in ein Duftkissen und lege sie vor die Glotze.

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