Montag, 9. Mai 2005
Mamazwergentag
Samstag vor 8h der mütterliche Weckruf – gegen 10h soll´s los gehen. Um einiges später als geplant sind wir dann endlich auf dem Weg. Das erste Geschäft wird heimgesucht, die Verkäuferin ist derart engagiert, daß sie dem Mamazwerg sichtlich nicht sitzende Kleindung einzureden versucht. Zwei Stunden lang. Aber gegen uns kommt sie nicht an. Der Mamazwerg läßt dennoch genug Geld in dem Laden und wir verschwinden pünktlich zum Ladenschluß. In den Außenbezirken mache man nach 13h kein Geschäft mehr, wird uns erklärt.
Später merkt der Mamazwerg an, daß solche Geschäfte sehr ungeschickt sind, weil es keinen Sitzmöglichkeiten für die Begleiterperson gibt. Das schafft ja oft Krisen. Jaja, ich kenn das, schließlich habe ich die meiste Zeit den Hocker in der Nachbarkabine besetzt. Das liegt auch daran, daß ich schwer von oben beurteilen kann, ob was wirklich sitzt. Dazu muß ich den Mamazwerg aus einer sitzenden Position drehen lassen. Gut, es ist außerdem fad zwei Stunden in einem Geschäft zu stehen, in dem man sich nicht mal an eine Wand anlehnen kann.

Nach einem längeren Fußmarsch überzeug ich den unleidigen Mamazwerg in die Stadt zu fahren. Der Mamazwerg ist sehr unwillig und murrt was von bevorstehenden Regen. Es kommt, wies kommen muß. Der Mamazwerg ist leicht bockig, die ersten Tropfen fallen, die Straßenbahn fährt davon und der Bus ist auch weg.

Der Mamazwerg stapft zur Busstation und überrascht mich mit dem Zeichen des guten Willens. Der Bus ist auch schnell da, und am Weg in die Stadt sehen wir das Geschäft in das der Mamazwerg sowieso einfallen wollte. Gesagt, getan. Die Sorte von Geschäft, wo gelangweilte Bankiersfrauen mit Namen und Sekt begrüßt werden um anschließend in die größte Kabine gelotst zu werden. Die Verkäuferin schafft es, daß ich immer im Weg stehe, auch wenn ich versuche unauffällig in einem Winkel zu stehen. Aufmerksam ist sie auch nicht. Ich reichen andre Hosen, andre Blaser. Die Verkäuferin ist mit "Ich hol uns schnell ein Glaserl Sekt Fr ****." beschäftigt. Ich bin froh, als wir den Laden verlassen. Sogar ein einfaches Shirt kostet mehr, als ich im Monat Geld für Lebensmittel zur Verfügung habe.

Draußen Regentropfen – murrender Mamazwerg. Mühsam lotse ich dahin, wo ich denke, daß das Lokal ist, in das ich einladen will. Nix da – es kam mir gleich spanisch vor neben "Neuer Markt" "Hoher Markt" auf einer Lokalführer-Seite zu lesen. Macht aber nix, ich wander in ein Geschäft und zusammen suchen wir auf der Karte den Weg. Mamazwerg murrt noch immer, brummelt was von falschem Weg und bestaunt etwas friedlicher Auslagen. Begeistert bleibt sie 3 Gehminuten vom Ziel vor einem Geschäft stehen. Ich walte meines Amtes und schick sie zur Anprobe.

Endlich sind wir im Cafe, das mir Amy (haben Sie die Geschichte gelöscht?) netterweise empfohlen hat. Wir sitzen am großen Tisch mit einer "Bißgurn" – O-Ton Mamazwerg. Ich hätte mich ja neben die Person gesetzt, aber der Mamazwerg bestand auf Platztausch. Nach dem Essen – es gab nur Brokkoli, also Quiche mit Brokkoli – und als die Person endlich weg ist, gesteht der Mamazwerg von der negativen Energie des Wesens Magenschmerzen zu haben und greift zu einer Tablette. Armer Mamazwerg. Sogar die Kellnerinnen haben genervt einen Bogen um die negative Ausstrahlung gemacht. Der Mamazwerg sieht auf die Uhr und meint, ich könnte ja noch mit in ein Einkaufszentrum fahren, wenn ich Lust hätte. "Ich hab den ganzen Tag für Dich Zeit", sag ich. Der Mamazwerg strahlt gerührt, freut sich über den Mamazwergtag. (Das kommt davon, wenn man am Telefon nicht zuhört *lach*)

Im Einkaufszentrum versuchen wir Schuhe in Zwergengröße zu finden, ohne Erfolg. "Der Vorteil mit Dir einkaufen zu gehen ist, daß wir die Herrenabteilung links liegen lassen können", sagt sie zu mir. Ein seltsames, aber liebgemeintes Kompliment, außerdem hab ich nur einmal – angekündigt – 5 min was für mich geschaut, der Rest des Tages war wirklich ihrer.
Interessanter Weise gelingt es uns nicht mehr Geld auszugeben, obwohl wir bis Geschäftsschluß um 18h in dem Center bleiben. Nach 7 Stunden geht’s an die Heimfahrt mit einem angeschlagenen Mamazwerg. Die Erschöpfung steht uns ins Gesicht geschrieben, aber Spaß hat's gemacht.

... bewässern

 
was um Himmels Willen
ist denn eine Bissgurn??

... verpflanzen  

 
Ein zänkisches, grobes oder bösartiges Frauenzimmer : )
Kommt vom umgangssprachlichen "Gurre" für Stute. Stutenbissigkeit sozusagen ; ) Hab da noch einen Link gefunden, den ich recht nett fand.

... verpflanzen  

 
Danke :-D der Link ist witzig!

... verpflanzen  


... bewässern
 
ähm. hmm. ja, der eintrag von mir ist wieder offline. *schuldbewusstschau*

... verpflanzen  

 
Macht nix, hab Sie dafür direkt verlinkt : )

... verpflanzen  


... bewässern