Faultierwirtschaft

Überh*blich ist kein negativ besetztes Wort. Das ist neutral und ich bin nur mimosenhaft empfindlich.
Gut. Dann verstehe ich halt etwas anderes darunter...


Und dann - weils ja jetzt seit einigen Jahren nicht mehr die Weihnachtsdiskussion gibt, hat sich wer mit einem andrem Thema gefunden: Geburtstagparty. Dazu eingeladen, das Arschloch. Oder zumindest ist dessen Auftauchen nicht ausgeschlossen. Seines Schlampens auch nicht, weswegen ich Jahr für Jahr mich artig für die Einladung bedanke, aber dankend abgelehne.

Letztes Jahr hab ich mich ja wider besseren Wissens drauf eingelassen und mal wieder teuer dafür bezahlen dürfen. Damit habe ich meine Schuld getan. Dachte ich.
Weit gefehlt. Letzten Freitag hatte ich ja Glück, daß sind irgendwie einiges gegen mich gestellt hat und mich sofern vor noch besseren Zusammentreffen bewahrt hat.

Und irgendwie dachte ich, mit letztem Jahr sei ich jetzt für einige Zeit aus der Diskussion raus. Und wars auch, weil es hieß, nur mit dem und da gehört er nicht zum Kreis der Eingeladenen und sie auch nicht. Obwohl - ganz ehrlich - was soll ich mit den Leuten?? Warum soll ich wen treffen, der mir jahrelang ins Gesicht gelogen hat und mit dem ich nur bedingt bis nichts zu hatte? Das ist nicht mein Freundeskreis, das sind weder meine Leute, noch meine Bekannte. Die sind für mich nichts. Warum ist es dann so wichtig, daß ich dorthin komme???

Und wieder und wieder wird auf mich eingeredet. Ich solle mich nicht so anstellen, das wäre doch nun 15 Jahre her.
15 Jahre? Nein, vor fünfzehn Jahren war meine Welt zwar ange- knackst, aber sonst noch relativ heil. Vor fünfzehn Jahren, da hab ich noch nicht das Grauen und den Abgrund gesehen, die andre verursachen können. Da haben ich aber auch noch nicht ihn gekannt. Keinen von denen.

Ich soll mich nicht so anstellen.
Wo stell ich mich an?? Muß ich 5x in einen Stromkreis greifen, um zu wissen, daß es NICHT gut für mich ist?? Und gesund noch weniger??
Muß ich nicht. Sage ich. Muß ich doch, meint er. Wozu ??? Was bringt ihm das?? Und .. das vergißt er - was sagt das über ihn aus?

Was für ein Freund ist man, wenn man jemanden dazu zwingt, derart tief ins heilende Fleisch zu schneiden, das gerade erst anfängt sich von Infektionen und Eiter zu erholen?


Ich glaube, der September bringt dieses Jahr nicht nur Erinnerungen und Schmerz, sondern auch noch mal paar Stunden, in denen ich sehr gründlich darüber nachdenken sollte, wie sehr ich mich mit manchen Leuten einlassen sollte.
Für mich fehlt der Respekt. Ich erwarte nach alle den Jahren und immer wiederkehrenden Streitereien eh kein Verständnis, aber wenigstens ohne Diskussionen zu akzeptieren, wenn ich nein sag. Und er hat keine Ahnung und braucht nicht reden. Weil er selbst ja noch nicht mal fähig ist, an manche Orte zu gehen oder Filme zu sehen, die ihn an andre Menschen erinnern. Im Austeilen ganz ganz groß, aber einstecken? Wobei ich bei ihm ja noch nicht mal austeil, Monsieur würde das nämlich nicht goutieren und ich bin aus dem Alter raus, in dem mal Fliegen Haxerln auszupfen muß.

Ich bin kein Versuchskaninchen. Und ich will es nicht sein. Ich glaube, ich sollte einfach meine Verabredung für heute kübeln. Nächste Woche nicht, da sind wir aber auch nicht allein, aber die Woche drauf dann auch. Wird wieder etwas Zeit für Abstand. Damit ICH nicht den Respekt vor ihm verliere.

Nicht sehr tief in mir denke ich, besser keinen Freund als so einen Freund. Und ich denke, daß ich Recht habe. Er ist der einzige Verbindungpunkt noch zu dieser Geschichte. Er ist der Einzige, der immer wieder daran rumrüttelt und drin umrührt und er kann es nicht lassen. Vllt ist es Zeit endlich komplett die Tür zu schließen.

Ja, was einem nicht gut tut muss man von sich fern halten – auch wenn es hart ist. Ist leicht gesagt, ich weiß das und schaffe es selbst auch nicht immer.

In so einer Situation würde ich mich auch nicht bequatschen lassen. Schlimm ist, dass man sich dadurch vom Anderen nicht ernst genommen fühlt.

Hmm, ist aus der Ferne immer schlecht zu beurteilen, aber trotzdem geb ich mal meinen Gedankensenf dazu:

Wenn Sie das so mitnimmt und dieser Mensch Ihnen trotzdem noch so am Herzen liegt, dann geben Sie ihm doch eine "letzte Chance". Sagen Sie ihm, wie Sie das sehen. Sagen Sie ihm, dass Sie auf die ganzen Leute keinen Wert legen, auf ihn aber - sofern er Verständnis dafür entwickelt, wie es Ihnen in solchen Situationen geht. Und entweder kommt dann ein Sinneswandel, ein Funken Verständnis, oder Sie sind vermutlich wirklich besser dran, wenn Sie sich diesen Dingen nicht weiter aussetzen.

Sowas schmerzt sehr, das ist wohl so. Und nichts versteh ich besser... Aber bleibt die Frage, ob nicht einmal heftig besser ist als diverse weitere September lang schleichend, nagend...