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Dienstag, 12. September 2023
Von der Lesezeit Nord
sid, 23:21h
Nach dem Kundentermin bin ich direkt ins Spital.
Es hieß - Besuchszeit bis 20h.
Hätte ich mir ja denken können, daß ich mich besser auf niemanden verlasse...
Bei der Tür versucht mich so ein halblustiger "Sicherheitsmann"* aufzuhalten und hält mir sein Handy unter die Nase.
Es ist 19h02 und ich nicht beeindruckt.
Ich schaffe es bis zum Portier.
*Normalerweise hätte ich den schon ernst genommen.
Aber das halbe Hemd hat sich ja nicht mal selbst ernst genommen.
Dem trage ich mein Anliegen vor. Er sucht mir alle Daten raus.
Gehen Sie rauf, sagt er zu mir.
Aber der Wachtdienst?, frage ich.
Gehen Sie. Das ist was anderes...
Oben läute ich an. Irgendwann geht der Summer.
Ich stelle mich ordentlich beim Posten auf. Gelernt ist gelernt.
Für irgendwas muß der Familienhintergrund ja gut sein.
Irgendwann kommt jemand vorbei. Ich grüße und steh weiterhin allein auf dem weiten Flur.
Und noch einmal und noch einmal. Bis dann doch jemand bis zu mir kommt.
Dann gibt es ein Umwimmeln und ich werde ins Fernsehzimmer gesetzt. Gegenüber ist die Terrassentür geöffnet - Blick über die Stadt im Abendrot.
Ein Patient sieht fern. Ich lese mein Buch.
Später unterhalten wir uns ein wenig.
Eine Schwester kommt und ist sehr nett.
Kurz bevor ich mein Leseziel erreicht habe, kommt die Nachtschwester und schickt mich heim.
Davor gibt sie mir noch eine Visitenkarte von der Stationsleitung.
Ich solle morgen anrufen.
Morgen - denke ich. Das wird mit der Arbeit nichts werden. Gar nichts wird da werden.
Kommen Sie nach der Arbeit, sagt sie.
Das ist aber erst gegen 21 Uhr.
Das macht nichts.
Aber ich will niemanden stören. Die Leute liegen da ja nicht zum Spaß, sondern sollen sich erholen.
Kurz vor 22Uhr gehe ich raus.
Irgendwie alles bisserl aus dem Lot. Dafür kommt gleich die Bim und dann auch der Zug.
Stille bis eine Station vorm Aussteigen.
Die Tage sind grad wirklich lang.
Es hieß - Besuchszeit bis 20h.
Hätte ich mir ja denken können, daß ich mich besser auf niemanden verlasse...
Bei der Tür versucht mich so ein halblustiger "Sicherheitsmann"* aufzuhalten und hält mir sein Handy unter die Nase.
Es ist 19h02 und ich nicht beeindruckt.
Ich schaffe es bis zum Portier.
*Normalerweise hätte ich den schon ernst genommen.
Aber das halbe Hemd hat sich ja nicht mal selbst ernst genommen.
Dem trage ich mein Anliegen vor. Er sucht mir alle Daten raus.
Gehen Sie rauf, sagt er zu mir.
Aber der Wachtdienst?, frage ich.
Gehen Sie. Das ist was anderes...
Oben läute ich an. Irgendwann geht der Summer.
Ich stelle mich ordentlich beim Posten auf. Gelernt ist gelernt.
Für irgendwas muß der Familienhintergrund ja gut sein.
Irgendwann kommt jemand vorbei. Ich grüße und steh weiterhin allein auf dem weiten Flur.
Und noch einmal und noch einmal. Bis dann doch jemand bis zu mir kommt.
Dann gibt es ein Umwimmeln und ich werde ins Fernsehzimmer gesetzt. Gegenüber ist die Terrassentür geöffnet - Blick über die Stadt im Abendrot.
Ein Patient sieht fern. Ich lese mein Buch.
Später unterhalten wir uns ein wenig.
Eine Schwester kommt und ist sehr nett.
Kurz bevor ich mein Leseziel erreicht habe, kommt die Nachtschwester und schickt mich heim.
Davor gibt sie mir noch eine Visitenkarte von der Stationsleitung.
Ich solle morgen anrufen.
Morgen - denke ich. Das wird mit der Arbeit nichts werden. Gar nichts wird da werden.
Kommen Sie nach der Arbeit, sagt sie.
Das ist aber erst gegen 21 Uhr.
Das macht nichts.
Aber ich will niemanden stören. Die Leute liegen da ja nicht zum Spaß, sondern sollen sich erholen.
Kurz vor 22Uhr gehe ich raus.
Irgendwie alles bisserl aus dem Lot. Dafür kommt gleich die Bim und dann auch der Zug.
Stille bis eine Station vorm Aussteigen.
Die Tage sind grad wirklich lang.
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Montag, 11. September 2023
sid, 23:57h
L hat geschrieben. Das freut mich sehr. Er tut mir sehr gut.
Zwischen uns hat gleich gefunkt - Liebe auf den erste Blick.
Wir teilen ziemlich viel geschichtliche Eckpunkte.
Er schickt ein Bild von Venedig mit. Das macht richtig Laune.
Die Firma hat ihn noch nicht kontaktiert. Die wollen wohl nicht mehr mit ihm, schreibt er.
Ich muß lachen, weil ich von der zuständigen Person auch schon seit letzter Woche keine Antwort bekomme.
Er wohnt jetzt paar Ecken weiter von da, wo ich aufgewachsen bin. Das ist schön.
Eine Wohnung dort würde ich mir wg der Gentrifizierung nur dann vllt leisten können, wenn ich alt und grau bin. Allerdings würde ich dann eher gleich in eine Seniorenresidenz wechseln.
Oder es wird doch noch was beim Glücksspiel.
Zwischen uns hat gleich gefunkt - Liebe auf den erste Blick.
Wir teilen ziemlich viel geschichtliche Eckpunkte.
Er schickt ein Bild von Venedig mit. Das macht richtig Laune.
Die Firma hat ihn noch nicht kontaktiert. Die wollen wohl nicht mehr mit ihm, schreibt er.
Ich muß lachen, weil ich von der zuständigen Person auch schon seit letzter Woche keine Antwort bekomme.
Er wohnt jetzt paar Ecken weiter von da, wo ich aufgewachsen bin. Das ist schön.
Eine Wohnung dort würde ich mir wg der Gentrifizierung nur dann vllt leisten können, wenn ich alt und grau bin. Allerdings würde ich dann eher gleich in eine Seniorenresidenz wechseln.
Oder es wird doch noch was beim Glücksspiel.
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Sonntag, 10. September 2023
sid, 20:33h
Der andere Mensch, der ziemlich genau das heutige Datum wüßte, ist nicht mehr.
Letztens meinte der Mamazwerg, ihr würdet zusammen auf uns runterschauen.
Das glaube ich aktuell nicht.
Ich glaube, das bräuchte noch ein paar Momente mehr, um all den Scheiß, der jetzt noch immer rauskommt, nachzusehen.
Aber irgendwann mal - wahrscheinlich dann.
Ansonsten denkt niemand an diesen Tag.
Dafür tu ich es um so mehr. So wenig ich mich an die Dinge danach erinnere.
Maurice Ravel - Kaddish
Die nächsten Tage triggern.
Ich habe heute unser Foto angeschaut.
Es ist schon ziemlich ausgeblichen.
Wenn ich mal viel Nerven habe, bringe ich es in ein Fotogeschäft und lasse es nachkorrigieren.
Aber derzeit gebe ich keine Bilder aus der Hand.
Der letzte Verlust wiegt zu schwerg noch.
Letztens meinte der Mamazwerg, ihr würdet zusammen auf uns runterschauen.
Das glaube ich aktuell nicht.
Ich glaube, das bräuchte noch ein paar Momente mehr, um all den Scheiß, der jetzt noch immer rauskommt, nachzusehen.
Aber irgendwann mal - wahrscheinlich dann.
Ansonsten denkt niemand an diesen Tag.
Dafür tu ich es um so mehr. So wenig ich mich an die Dinge danach erinnere.
Maurice Ravel - Kaddish
Die nächsten Tage triggern.
Ich habe heute unser Foto angeschaut.
Es ist schon ziemlich ausgeblichen.
Wenn ich mal viel Nerven habe, bringe ich es in ein Fotogeschäft und lasse es nachkorrigieren.
Aber derzeit gebe ich keine Bilder aus der Hand.
Der letzte Verlust wiegt zu schwerg noch.
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