Faultierwirtschaft

Der Tag beginnt mit einem Mail an die Hausverwaltung.
Die schickt mal wieder eine Zahlungserinnerung mit einer Frist, die gleich nach Erhalt des Schreibens abläuft.
Das wäre mir ja noch egal, aber der Mensch dort, hat mir letztens derart frech geantwortet, daß ich nun - bevor die noch auf weitere Dummheiten kommen - kurz hinschreibe, daß ich neben 50 Stunden in der Arbeit, wohl erst dieses Wochenende dazukommen werde, IHRE Arbeit nun auch noch zu tun.

Man hat ja sonst nix zu tun...

Gestern 100l Erde ausgetauscht. Dann doch sehr viel mehr, als ich ursprünglich dachte.
Aber auch besser so, nachdem ich am Samstag derart aus- und flachfiel.
Lags an der Masse, lags an dem Fremden, der mir beim Konzert viel zu nahe kam - who knows.
Das Immunisystem hat derart randaliert, daß ich nur wegen Maskenpflicht aus dem Haus bin.
Irgendwie dann noch den Einkauf geschafft, aber zu Hause einfach umgefallen. Nach einer Dreiviertelstunde Kampf mit mir selbst dann beschlossen, einfach nachzugeben und im Bett zu bleiben. Da blieb mir gestern dann nicht viel Wahl, obwohl es ständig regnete. So ziemlich alle Pflanzen sind nun eingesetzt. Eine Handvoll bleibt noch, für die gibts dann Platz in den Steinkisten.

Ein Anheizer hat eine Funktion.
Die führt sich ad absurdum, wenn dann nach dem Act, der sich eh mühsam das Publikum erarbeitet und endlich angefeuert hat, noch ewwwig auf den Hauptact warten muß.

An mir lief so viel Bier vorbei - ich versteh nicht, wieso man so viel saufen muß. Gut ein Drittel war schon bereits beim Einlaß illuminiert.

Ich blieb den Abend verhalten. Nicht nur wegen der Bierstraße. Die Menschenmassen maskenfrei muß erst verarbeitet werden.
Der verbrannte Rücken tut sein übrigens. Solange der nicht schmerzfreier ist, gibts kein Rumhupfen nicht.

Schade, daß das Lied, auf das alle warteten, bereits nach zehn Sekunden umgeleitet wurde.. aber so ist das halt.

Am Heimweg gabs dann Fisch zum Mitnehmen.



Unterm Strich wars aber schön, mit G. dort zu sein.
Es war wie früher. Als wär der ganze Mist inzwischen nicht passiert. Das ist gut so - mal einen Abend das alles beiseite zu schieben.
Aber es nimmt ihn dennoch nicht aus der Verantwortung.
Für den heutigen Abend bin ich aber versöhnt.

Der Herr Amsel war gestern ganz tapfer.
Zuerst nahm er es hin, daß ich am Balkon werkel und er sich ganz nah auf Geländer setze, um zuzuschauen.
Aber weil ich halt doch wieder soooo lange draußen war, machte er kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf Kamikaze. Dann hüpfte er ausgelassen zwischen die Pflanze - zum nicht vorhandenen - Wasser.

Kurzer fragender Blick zu mir.
Wasser habe ich dir rüber gestellt, sagte ich zu ihm. Woraufhin er in die Richtung hüpfte und sich im Wasser vergnügte.
Schlauer Kerl, mein Herr Amsel : )

Heute 100l Erde umgewälzt. Alles entsorgt, was zu entsorgen war. Der Rücken macht noch mit, aber die fehlenden Samstage machen sich bemerktbar. Grad noch duschen und jetzt langsam ins Bett.