Donnerstag, 26. Mai 2005
Monsterschinken
Gestern Nacht, als ich endlich mit heißem Körnerkissen auf schmerzenden Körperstellen und mitternächtlichem Mamazwergunfugtelefonat ENDLICH schlief, kam nachfolgender Film bei uns. Videoseidank hab ich ihn verschlafen und für heute aufgehoben.

Die ersten 10 Minuten bestechen durch unglaublich dümmliche Dialoge, die schon weh tun. Nach 20 Minuten die erste Pseudosexszene, nachdem die Mieze sowieso die ganze Zeit angezogen war, als wär sie auf einem Kreuzschiff.

Folgender Text kam gleich am Anfang:

[...] Das Besondere an diesen Schlangen ist, daß sie nicht befriedigt sind, nachdem sie ein Opfer gefressen haben. Sie würgen ihre Beute heraus, um erneut zu töten und zu fressen.

Nun ja, ich versteh das nicht ganz, würgen sie die Beute raus und fressen das gleiche Opfer noch einmal? Überhaupt – fressen, daß impliziert doch auch, daß die Nahrung Richtung Verdauungstrakt wandert, oder meinen die runter würgen? Das ergäbe mehr Sinn für mich. Überhaupt sollte diese Filmschlange mal zur Therapie gehen, klingt schwer nach Bulimie. Also keine Befriedigung am Essen an sich finden, rauskotzen, wieder reinstopfen und so weiter.

Letzte Woche hab ich eine Dokumentation über Anakondas und Würgeschlangen gesehen. Nicht, daß der Beitrag brillant gewesen wäre, aber man fragt sich dann doch, wie Regisseure auf derartige Handlungen kommen. Da wär mir ein erfundenes Monstervieh viel lieber.

Nachdem ich 3x an der gleichen Stelle des Videos eingeschlafen bin, hab ich auf das normale Glotzprogramm umgeschalten: Silikonwatch. Zu meinem Pech Glück bloß nur noch die letzten 20 Minuten. Mehr hat's eh nicht gebraucht. Silikon schaukel hin, Silikon schaukel daher. Dazwischen Unmengen an nackter Haut und gelifteter Kerle. Sogar Eddie Kramer war mitdabei (leider ohne Shauni) – hab ich aber erst in der Schlußsequenz entdeckt. Gefärbte Haare hatten alle und ich brauchte 3 Minuten um herauszufinden, wieso Stephanie nicht mehr selbige war. Zudem konnt ich mich noch dunkel erinnern, daß sie auf ihrem Hochzeitssegelturn ersoffen ums Leben gekommen ist. Die restliche Zeit verbrachte ich nebst wundern damit, mir zu überlegen, wer auf die Idee kommen würd, sich dieses Gesicht chirurgisch machen zu lassen. Also nix gegen das Gesicht an sich, aber muß der Überbiß sein, wenn man soviel Schmerzen über sich ergehen läßt? Allerdings Hochachtung, daß sie sich in dem wobenden Meer aus Silikon nichts hat einsetzen lassen. Aber dafür haben sie ja ihren Charakter absaufen lassen.

Silikon wär ja noch oben geschwommen. Pöses Faultier, pöses.

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Wehrmechanismus gesucht
Ich GLAUBE es ja nicht. Gestern hab ich mühevoll den wilden Wein an der Wand sortiert. Sprich abgestorbene Triebe entfernen, neue Triebe an frische Klettermöglichkeiten gewöhnt.

Grade gurrt es sehr typisch. Etwas zu laut für meinen Geschmack. Etwas zu nah an meinem Reich. Ich habe das nervige Taubenpärchen in Verdacht, das seit Jahren meine Nerven strapaziert.
Kopf aus der Balkontür gestreckt seh ich nur ein Vieh auf der Trennwand zum Nachbarbalkon hocken. Ich spar mir Wedeln mit den Armen, das beeindruckt die Bagage seit Jahren nimmer. Ein lautes "Gsch" hilft nur, weil der Schreckmoment auf meiner Seite ist. Vieh fliegt auf, da merk ich doch, daß das zweite in dem wilden Wein sitzt. *** Viecher!!! Elendiglich geflügelte Ratzen!!

So – wer ne Idee WIE ich die endlich los werde? Bzw. wie lange leben die denn? Sind wohl Ringeltauben. Also ich kenn das Pärchen seit gut 15 Jahren. Es ist dermaßen frech, daß man es sogar am Schwanz ziehen kann, bevor sie abhauen. Ma hab ich ne Wut, selber Schuld – ich sollte seit Stunden schon wieder draußen wühlen.

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Zeilenstöckchen mal 2
Nachdem ich jetzt den Bumerang hab, und das gleich zwei Mal, überlege ich, ob ein Mal keine 3 Zeilen reichen.

Auf geht’s:

1. Der Wagen raste gegen einen Baum.
Fluchend stehen die jungen Männer drum herum. Sehen nach, was noch zu retten ist. In Gedanken schon an der Reparatur. Vorsichtig hebt einer das Auto auf, der andre trägt die Fernbedienung in die Werkstatt.


2. Die Frau setzte ihren Hut zurecht.
Zückt den phallusartigen knallroten Lippenstift. Zieht sich mit der einen die noch roten Lippen nach, in der andren Hand hält sie kokett den Taschenspiegel, den sich danach zusammenklappt. Hüftschwingend verläßt sie das Cafe und überläßt den Spatzen den nicht angerührten Keks.


3. Der Mann zündete eine Zigarette an.
Inhaliert. Verschwendet heute keinen Gedanken an die eigene Mutter. Ignoriert ihren Krebstod. Raucherkrebs, sagt jemand. Jemand, der sein schlechtes Gewissen verkörpert, ihn an seine Inkonsequenz erinnert.


Losgetreten bei Frau Pommesrot, noch mal erhalten von Frau Amy, wird es weitergegeben an: Kookie (3x hält besser ; ) ), Herrn Lividus (so er bei mir mal reinpurzelt), Frau Berenike und als Ersatzschreiberinnen (Kookie ist genug bedient ; ) ) Karsti und Sari (im Kommentarbereich ist Platz genug).

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