Montag, 16. Mai 2005
Mein Clärchen
In zumindest einem vorherigen Leben müssen wir uns schon begleitet haben. Kennen tun wir uns schon so lange, daß es zu schwer ist, sie aus meinem Leben wegzudenken. Einen schrecklichen Moment meines Lebens standen wir zusammen durch, sie wohnte zwei Wochen bei uns und wurde zum Familienmitglied. Ihre Anwesenheit machte uns die Zeit leichter und wir pflanzten zusammen sogar ein paar Bäume (na ja, vllt wurde es auch nur Sträucher).

Sie besteht darauf sämtliche meiner schmerzhaftesten Fehler nachzumachen und läßt mich dann geduldige sämtliche "ich hab Dir´s ja gesagt... ich hab Dich ja gewarnt... Du wolltest ja nicht hören... reicht es nicht, wenn ich den Scheiß durch hab" herunterbeten. Überhaupt ist sie sehr geduldig mit mir.
"Du bist gar nicht kompliziert", sagt sie, "man muß sich nur an die Spielregeln halten." und verblüfft mich dann doch immer wieder, wenn sie testet wer von uns den längeren Atem bei Funkstillen hat.
Oft geb ich dann auf & nach, oft auch sie.

Sie denkt nie schlecht von einem Menschen, den sie zum ersten Mal sieht. Sie läßt sich zu viel Blödsinn überreden und für noch mehr Sachen begeistern. Manchmal ist sie ungeschickt, aber fast immer kann sie über sich lachen. Ich weiß um mein Glück so eine Freundin zu haben.
Es verletzt mich immer, wenn wir mal wieder böse auf einander sind und ich leide dann sehr.

Wär ich ein Kerl, hätte ich schon längst vor ihr auf den Boden geworfen und ihr einen Ring an den Finger gesteckt. Selbiges versucht gerade mit viel Geduld ihr Herzblatt. Grinsend verfolge ich, wie er sich bemüht sie endlich dazu zu bringen bei ihm einzuziehen. Geheiratet hätte er sie am liebsten schon vor langer Zeit und wäre das Häuschen nicht so weit raus aus der Stadt, hätte er's leichter. Sie liebt dieses verbaute Haus und lästert lieb und grinsend über einige - nennen wir sie - Baueigenheiten.



Ich wünsche vielen Menschen ein Clärchen an der Seite zu haben.

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