Dienstag, 13. September 2005
Wäre ich heute besser im Bett geblieben
Das Netz geht seit spätestens 1h40 nicht mehr.
Nach einer 3/4 Stunde Rumspielereien und 15 Minuten Warteschleife endlich jemand am anderen Ende der Leitung. Der Knoten ist es - bis Mittag sollte alles wieder laufen. Ich komme pünktlich aus dem Haus.

Der Zug fährt durch. Wie immer. Zeitersparnis im Zugfahrplan satte 65 Sekunden. Die Züge danach haben wegen ihm öfters Verspätung, aber das ist uninteressant. Wir sind uninteressant, wir haben ja bloß das Spital neben der Station, sind nicht wichtig.
Der inzwischen kommende Zug wird kurzgeführt. Nur eine Garnitur. Die Leute drängeln. Drinnen stehen sie locker flockig. Es wäre zuviel verlangt, wenn man weiterginge, ein wenig zusammen rücken würde, wenn sich 3 Leute auf den Stufen quetschen können.
Einmal nur einen der Herren Fahrplanersteller dazu nötigen um diese Uhrzeit in einem der 3 Wagons zu sein, genauso nötigen wie so manchen Architekten es gebühren würde. Das wär ein Traum.

Die Ubahn steht in der Station - ha! Daran kann nur was faul sein. Die Leute verlassen den Zug, wir müssen auf den nächsten warten. Gleiches Spiel wie in der Schnellbahn. Wozu einen dicken Rucksack runternehmen, den Roller zusammenklappen, oder weitergehen? Drinnen stehen die Leute wie nach der Stoßzeit. Gemütlich, leger. Genug Platz um was Großformatiges zu lesen.
Es wäre auch zu viel verlangt in eine andere Richtung zu atmen als direkt zu mir herunter. Ich kann nicht aus, eingequetscht in der silbernen Dose. Fremder Atem in meinem Gesicht. Fremder, warmer Atem. Verbrauchter Atem.

Endlich meine Station. Flucht zur Rolltreppe. Die Schlage schiebt. Die Schieber und Vordrängler stürmen auf die Stehplätze zu.
Bei der nächsten Rolltreppe das gleiche Spiel.

Endlich bin ich in der Arbeit. In einem Stück, fast ohne Fremdschweiß an mir. Der Streß nimmt kein Ende. Ich habe eine Kundin, die mit dem neuen Produkt arbeitet. Klasse. Ich keine Ahnung und der Kollege, der das schon durch hat, kommt erst, wenn ich fertig bin. Alternativen suchen. Balanceakt. Blind Einrad fahren. Irgendwie geht es. Ich entschuldige mich, mir ist das unendlich peinlich. Die Direx sagt, ich solle so schnell wie möglich das Training machen. An mir liegt es nicht.

Die Kundin ist sehr nett und hat Verständnis. Der Tag ist gerettet. Die Sonne scheint wieder. Zumindest für mich. Jetzt nichts wie heim. Durch den Touristenstrom geschoben werden und die Stadt genießen.



Super - der iE stürzt ab, nix ist abgespeichert. Das war der Rest, den ich retten konnte. Das ist doch nicht mein Tag. Ich versuche jetzt den Text zu rekonstruieren, meine Laune sinkt schon wieder.

... bewässern

 
hast du schon mal bei der öbb nachgefragt, ob sich etwas machen ließe?

wenn mir jemand auf den kopf atmet, könnte ich auch immer ausrasten. das ist sowas von widerlich. vor allem in der u-bahn, wenn man gezwungen ist, körperkontakt zu menschen zu haben, denen man sonst lieber nicht zu nahe kommen wollen würde.

... verpflanzen  

 
Es sind die kleinen Katastrophen - vor allem wenn sie in geballter Form auftreten, die einen grossen Charakter erfordern. Und Sie haben sich doch sehr tapfer gehallten.. der nächste Tag kann nur besser werden.

... verpflanzen  

 
Die Krönung war ja wirklich, als der iE abgeschmiert ist, gerade als ich den Text online setzen wollte.
Na ja, jetzt leide ich unter den Schokotrüffeln ; )

@amy
Am Bezirksamt, vor allem da ja die nächste Station angefahren wird. Die Begründung war banal. Als ob die S45 wichtiger wär, als das Spital. Btw. genau DAS war der Grund warum ich nach dem Drahteselabwurf nicht gleich dort gelandet bin - weil wir ja auf den nächsten Zug hätten warten müssen und mir wars dann erstmal zu blöd.

... verpflanzen  


... bewässern