Freitag, 9. September 2005
Der Froschkönig
Mein Frosch, den ich geküßt hab, und der ein Frosch geblieben ist.
In jeglicher Hinsicht. Seine Küsse waren sehr feucht. Offensichtlich hat ihm jemand erzählt, es gut ankäme der Freundin das ganze Gesicht einzusabbern.
Eine Hundezunge ist nichts dagegen…

Immer wieder Mal taucht er in meinem Leben auf. In den letzten Jahren immer wieder paar Tage lang per Mail. Immer wieder berechenbar. Meistens dann, wenn er sich gerade getrennt hat und auf der Suche nach einem warmen Bett ist.

Dabei ist er rücksichtslos. Für ihn gibt es an erste Stelle nur ihn, dann lange nichts und dann vielleicht jemand anderer. Er will einen Platz im Bett, egal wie oft ich sage, daß da kein Platz ist, egal wie oft ich sage, daß ich nicht will. Egal, daß ich Raucher in meiner Wohnung nicht dulde, und noch weniger Nikotingestank in meiner Bettwäsche.

Der Spruch "Küsse einen Nichtraucher und schmecke den Unterschied" lebe ich seit dem Ende dieser Beziehung. Der Froschkönig war mein letzterer Raucher. Keinen Aschenbecher mehr seitdem.

Unser letzter Kontakt Ende November hatte es in sich. Die ersten 3 Mails sehr distanziert. Dann kam seine Freundin zu Sprache. Gleichsam fingen die Briefe mit alten Kosenamen an und endeten mit Küssen und dergleichen. Er machte Andeutungen, ich wollte es konkreter wissen, Beiweise sammeln. Definitiv von ihm hören, was er wollte. Er wollte mich. Wollte mich treffen, alte Zeiten aufleben lassen. Wir hätte damals ja nie ungestört Zeit für einander gehabt (was ihn von nichts abgehalten hatte), schwafel schwafel schwafel.

Zur gleichen Zeit war er auf Wohnungssuche mit seiner Freundin. Und ich ziemlich irritiert. Das Spiel mit dem Feuer war spannend. Die Planung, wann und wo das Treffen stattfinden sollte, im Gange. Nicht, daß er auf die Idee gekommen wäre mir die Anreise zu bezahlen. Immerhin hatte ich mich geweigert das in Wien passieren zu lassen.
Ein paar Augenblicke einfach gut fühlen, die Aufmerksamkeit bekommen, die mir so lange gefehlt hat. Das Gefühl der Betrogenen unterdrücken, schmerzhafte Erinnerungen einfach zur Seite geschoben. Bis er den entscheidenden Fehler beginn.

Er schickte mir ein Bild seiner Freundin.


Den verschobenen Termin hat er nicht toleriert, den Kontakt abgebrochen. Bis jetzt. Mit der Ankündigung in Zukunft vllt ein paar hundert KM näher zu wohnen.
Es kann nicht lange dauern und er fängt wieder an, über vergangene Zeiten zu reden.

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Hmm, das klingt nach Verwicklungen, die so richtig gut nicht tun können.... zumindest Ihnen nicht. Ich glaube, ich wäre ganz froh, dass er den Fehler beging. Ich würde wohl mein Herz in solch einer Lage zur uneinnehmbaren Festung ausbauen.. wenn ich das mal so ganz unwissend sagen darf.

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Es kommt drauf an, über was er redet.
Er wickelt mich ganz schön um den Finger für gewöhnlich, weil er einer der wenigigen Kerle ist, die genau wissen, wie sie mich erwischen. Immerhin hat er damals auch 2 Jahre lang durchgehalten, bis ich ihn erhört hab ; )

Denoch steht an erster Stelle für ihn immer nur er.. und er kann sehr unangenehm werden, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Das ist es, was mich etwas sorgt. Na wir werden sehen. Sollte er noch eine Freundin haben, hat er sowieso keine Chancen.
Ich tu nicht anderen an, was anscheinend für einige Hobby ist.

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