Faultierwirtschaft

Der Techniker war 25 Minuten zu früh da und 5 Minuten vor Terminbeginn schon wieder weg, dafür wollt Antville jetzt nicht.
Na auch gut.

Ich versuche jetzt, noch 2 Stunden zu schlafen.
Die Nacht war viel zu kurz.

Das Netz sollt komplett funktionieren, allerdings hatte ich grad schon wieder Signalschwund ohne Ende.
Aber auch das grad wursch.
Materal räume ich in der Nacht zurück.

Stückerlweise zumindest.
Einmal kurz bestimmte Stempel- und Stanzsachen in der Nacht gedrückt. Dafür hat es sich dann dann fast direkt gelohnt.

Vorhin, als ich darüber gesprochen habe, daß ich jetzt (während der Nacht) noch dieses ganze Arbeitsmaterial aus dem Weg räumen muß, damit der Techniker in wenigen Stunden da hin kann, und das ich am liebsten einfach ALLES wegwerfen würde. Jetzt und sofort.
Das war der Moment, in dem ich das erste Mal seit letzter Woche wirklich hemmungslos weinen mußte.
Nicht so 2-3 Tränen der Wut, wenn ich mit einer der Besten spreche, sondern wirklich tief aus dem Inneren...
Die ganze Wut und Kränkungen.

Mit der Sonne vom Badetag im Gesicht und den allergischen Augen wird morgen niemand einen Unterschied sehen.
Nur Menschen, die mich wirklich sehr gut kennen, werden die Schwellungen erkennen.
Der Rest sieht mir eh nicht ins Gesicht.

Morgen sollte ich auch noch auf die Post. Heute kam ein gelber Zettel. Bin gespannt, was es ist oder warum das Schriftstück über eine Woche unterwegs war...


Jetzt weiter alles aus dem Weg räumen. Dann dringend die Pflanzen wassern und dann unter die Dusche.
Doppelt staubig wird mich nicht gut schlafen lassen.

Daß wir uns in 10 Stunden treffen, macht es sicherlich besser, wenn ich dann ins Bett kriechen werde.
Bis dahin ist der Kopf zu voll.
Auch, ob ich morgen zum Natterntreff gehe oder nicht, muß ich irgendwann entscheiden.
Einerseits wäre es gut, diesen Vipern einfach entgegen zu treten. Andererseits muß ich niemanden etwas beweisen.

Im Traumrest vorm Aufwachen strahlt er mich nicht nur an.
Ich starte ganz irritiert und traumtrunken in den Tag.

Als wir real kurz vorm Aufbrechen sind, strahlt er mich an und sagt: "Ich würde mich sehr freuen, Dich wiederzusehen."

Als ich in die Firma komme, wird mir der Schlüssel in die Hand gedrückt.
Der Mamazwerg prophezeite letzte Woche Schlimmes und auch ich bin nicht blind dafür, aber ich bekomme neue Kunden, ich bekomme den Schlüssel (und somit Generalverantwortung). Das muß ich leider alles notieren, weil es irgendwann noch sehr häßlich werden kann und dann spricht das genau dagegen...

Meine Kundin bleibt über eine halbe Stunde länger. Ist ja niemand da, der sich darüber aufregen oder das protokollieren könnte...

Kurz vor 21h bin ich dann auch fast abreise/fertig.
Ein verpaßter Anruf von HT und eine Textnachricht. Ob wir noch etwas trinken gehen.
Ganz große Lust habe ich nicht, aber irgendwie das Gefühl, daß mir der Mann zürnt und das setzt mir zu und so beschließe ich, wenn HT sich meldet, bis ich bei der Straßenbahn bin, dann ja.

Wir kommen grad nach 22Uhr beim Lokal an.
Küche gibt es nicht mehr (also ist seit paar Minuten geschlossen). Ich philosophiere mit dem sehr netten Kellner über ein schweigsames Himbeerkracherl.
Kommentarlos stellt er mir einen Korb mit einem riesigen Stück Landbrot hin.
Fast bin ich schockverliebt.

Um elf ist Schluß im Gastgarten.
Inzwischen rennt der zweite Ratz und fast über die Füße.

Wir stellen uns zum Straßenbahneck und quatschen noch eine Runde.
HT erzählt die Geschichte von vor 2 Jahren, als er sich in der Neuen Donau die Zehe aufgerissen hat.
Selbiges hat er gar nicht bemerkt, weil er zeitgleich auf eine Wespe oder Biene mit der Hand gegriffen hat.
Du mußt das so sehen, sage ich, das Tier gab sein Leben, damit Du die Zehenmisere erst später bemerkst, wenn der große Schmerz schon wieder vorbei ist.

Ginge das nur auch so mit anderen Schmerzen, denke ich bei mir und kurz an den Mann.
10 Minuten später bin ich zu Hause, aber wohl noch immer Eiszeit - er meldet sich nicht.
Da muß ich durch. Morgen notfalls gut Wetter machen...

habe ich getragen. Bevor die explodiert.
Und heute aufgeschnitten und mitgenommen.
Die haben wir dann zusammen gegessen.

Der Tag ist, wie ich ihn mir gewünscht habe.
Ein schöner Sommertag, insgesamt ein schönes erholsames Wochenende - wie ich schon gestern Abend fand, obwohl mich die Allergie so fest im Griff hatte und noch immer hat.

Ein wenig irritierend die Reaktion vom Fremdpartner, der auf ein Selfie und dann mehrfach am Telefon auch wiederholte, wie gut ich aussähe. Dabei habe ich extra ein blödes Gesicht gemacht (und den Reißverschluß ganz hochgezogen), damit eben sowas nicht mehr kommt. Er soll sich nicht auf mich konzentrieren.
Ob wir dann noch zu ihm kämen, spazieren und grillen?
Ich schau sie an und sag - kommt gar nicht in Frage, wenn Du nicht dabei bist. Das fände ich mehr als seltsam und nicht angebracht. Außer, er wäre jetzt doch noch nach ins Strandbad gekommen.

Wir gehen ins Schwimmbecken und auch in die Donau. Damit ich das für die nächsten Jahre wieder erledigt hab ; )
Der Schlamm fühlt sich gut an de Füßen an. Nicht so grauslig, wie ich den sonst kenn, sondern mehr samtig weich anschmeichelnd.

Er strahlt Dich an, sagt sie zu mir.
Ich hab das gesehen, als ihr auf der Decke gelegen seid und gesprochen habt.


Den wahrscheinlich letzten Sonnenbrand für diese Saison nehme ich gerne mit.
Jeden Tag (und falls die ganz böse diese Woche für mich werden) ein Stück Erinnerung an das Glück dieses Tages.