Faultierwirtschaft

Gegen halb zwei nachts die vertrauten schweren Strampfgeräusche.
Dann lange nichts und seit dem Morgen in regelmäßigeren Abständen - die Straßenbahn fährt wieder!!!

Die 3 Wochen Auszeit sind vorbei. Ab jetzt hab ich eine Alternative zum Schienenersatzbus. (Und kann wieder mehr Wäsche zum Waschen transportieren.)

Mehr noch freut mich aber, daß ich jetzt auch spät am Abend direkt von der Stadt heimfahren kann.
Das macht schon einen Unterschied.

Die späten Busfahrten mit quasi Privatchauffeur werde ich aber ein wenig vermissen.

Zwischendurch kommt ein Mail, daß sich der Termin heute so nicht ausgeht. Ob eine Stunde später möglich ist?
Klar, schreib ich. Ich warte auf Dich.

Er kommt dann doch noch später, aber auch das ist ok.
Die letzte Woche zu Hause. Mir muß man das nicht erklären.
Wir verkürzen auch ziemlich. Trotzdem schön, daß wirs geschafft haben.
Nächste Woche, frage ich, besser Sonntag? Nein, nein.
Samstag, sagt er. Ich bin leicht verwundert, weil ich mir denke, nach dem Reisetag ist es vllt zu intensiv, aber das muß er wissen.

Schreib mir zu Mittag zur Sicherheit, sage ich.
Sonntag halte ich mir mal auch frei.

Nu ists passiert.
Seit einem 3/4 Jahr warten wir drauf - jetzt hats mich erwischt.

Die Rezeptionistin verläßt Hals über Kopf die Firma und sperrt mich ein.
Einfach auf mich vergessen, obwohl wir noch vor 2 Minuten gesprochen hatten.

Zuerst dachte ich, sie käme noch einmal zurück. Alle Lichter an, Klimageräte an, Fenster offen ...
Dann schreib ich mal ein großes BackOffice-Rundummail, was ich denn jetzt tun soll. Um die Spannung abzukürzen - die erste Reaktion kam erst 2 Stunden später.
Zum Glück den Kollegen erreicht, mit dem ich letztens beim IKEA war. Er wäre in 20min MIT Schlüssel da. Uff.
Er war dann doch erst 5min vor seinem Arbeitbeginn da, aber ich konnte raus und ENDLICH in den Feierabend.

Muß ich nicht erwähnen, daß ich nicht davon ausgehe, daß die Firma mir den Zeitverlust ersetzt.


Dann auch noch knapp den Ersatzbus verpaßt und daher einen langen schmerzenden (Füße sind noch schwer beleidigt von gestern) Fußmarsch heim.
Aber immerhin - jetzt kann ich ins Bett : )

Heute also.
Allein. Macht auch nix. Bin groß und habe das schon einmal allein überstanden. Trotzdem bisserl blöd, weil ich auf Begleitung eingestellt war. Aber so gehts auch.
Überraschend am Dienstag angerufen worden, ob ich schon früher - diese Woche! - könnte.
Daher auf den urspr. Termin den zweiten gelegt. Nun geht doch alles sehr viel schnell als geplant und ich bin bis Monatsende mit den Spitalsterminen durch.
Kann das noch gar nicht glauben...

Termin 7h45.
Sportlich mit dem Schienenersatz.
Nach der Anmeldung treffe ich eine andere Patientin und wir plauschen kurz.
Sie bekam Tumormarker - die Knochen werden abgecheckt.
So schnell kann man so dankbar für den eigenen Scheiß im Leben sein...

Die Hose einzupacken, war DIE Idee.
Während ich am Laufband bin ("Arme auf die Griffe!!"), schaue ich mir die verbleiten Wände genauer an.
Zurück in der Horizontalen bin ich damit beschäftigt, alles RUHIG zu halten. Es ist so kühl, daß ich abdrehe und wegdöse. Das ist wohl das Beste in so einer Situation.

Nach dem Termin fahre ich zum IKEA auf einen Tee. Eigentlich wollte ich dort nur ein wenig in Ruhe sitze und lese, bevor ich zum Kundentermin weiterfahre.
Aber da kam ich wohl so eine Insta-irren in die Quere.
Seisdrum.

Beim Kundentermin alles fein, inkl. Spaziergang zur Ubahn zurück.
Beim Termin gefragt, ob die Kundin mit dem Clubbing kommen möchte. Gratis Eintritt und der Ort klingt interessant.
Wir verabreden uns für 20h15.

Was für ein Ort, was für ein Ausblick.
Ich gönn mir einen Haselnut Handjob. Sieht auch so aus ; )
Schmeckt sehr gut und wir haben Spaß.
Müde sind wir trotzdem und Platz gibts auf der Terrasse nur mit Ellenbogeneinsatz.
In die Waschbecken sind wir beide verliebt. Dann gehts ab nach Hause.
Schienenersatz war wieder ein Abenteuer - soll aber so sein : )
Jetzt leuchte ich mich in den Schlaf.


Edit:
12 Tagen später noch einmal...