Donnerstag, 25. November 2021
Der Buhmann
bin ich gerade - und wie auch noch.
Und warum? Weil der Standort bequemlichkeitslasch ist.

Wenn wirs genau nehmen, ist bei uns in der Firma bereits seit Monaten FFP2-Pflicht.

Nur, weils am gewürfelten Standort seit Sommer sehr lax ist und man dort der Meinung war: seit Anfang September muß man vorweisen, kann dann aber hüpfen, wie man will, statt wie in der Stadt die Pflicht schlichtweg beizubehalten, kann ichs nu ausbaden.

Mit dem Lockdown IV (seit diesem Montag) kam zusätzlich (endlich!!) FFP2-Maskenpflicht für die Innenräume (zurück).


Frisch aus dem Urlaub und gut gelaunt, kam ich in der Firma an und war schon mal angenervt vom "oben ohne"-Anblick der Rezeption.
(Ist ja nicht so, daß da jemand nicht 2 Wochen erst im Krankenstand war...)

Direkt weiter zum Kunden. Der saß wie gehabt bei offenem Fenster und ohne Maske.
Nun muß ich dazu sagen - das liegt an mir:
Da wir uns schon so lange kennen und er quasi mit uns mitumgezogen ist, ist er der einzige Kunde, bei dem ich "Fenster offen, Maske unten" toleriert HABE. Allerdings habe ich die letzten Monate auch immer wieder mal gesagt: wenn sich was am Gesetzt bzw. den Vorschriften ändert oder es kälter wird, geht das nicht mehr.
Das war unsere Vereinbarung. Dachte ich.

Also hielt ich gleich nach Eintritt in den Raum einen ausgedehnten Vortrag über die aktuelle Situation und den Wetterbericht.
Mit Verlaub, aber bei maximal +8 Grad sitze ich nicht 2 Stunden bei offenem Fenster. Das ist mir viel zu kalt und nur deswegen mich zu verkühlen - nein danke.
Am Freitag wirds schneien und maximal nur 4 Grad haben und NEIN, wir sitzen da nicht "Fenster offen, Heizung an".

Der Kunde daraufhin sehr erbost, meint, dann sage er halt alle Termine bis Lockdown-Ende ab.
Ich erkläre ihm, daß der Lockdown aktuell bis 12.12 geht, aber niemand weiß, was nach dem 13.12 sein wird.
Mein heißer Tip: Maskenpflicht wird über den Winter bleiben. Immerhin redet man seit Wochen fleißig über Influenza und deren diesjährige Heftigkeit.

Irgendwann hab ich ihn soweit beruhigt, daß wir stoisch arbeiten können.
Als wir gehen, sitzt das Empfangsfräulein wieder "oben ohne" und verabschiedet uns.

Vorauf ich dann auf der Gassn einen fast 10min Shitstorm kassiere - warum müsse er, aber sie nicht?!
Nun - weil ich es ihr leider nicht anschaffen kann, aber er direkt meine Gesundheit gefährden könnte. Zusätzlich habe ich KEINE Lust, von irgendwem auf der Straße oder den Häusern gegenüber angezeigt zu werden, weil er ohne Maske sitzt.
Reicht ja schon, daß wir nur durch Lücke offen halten können.

Aber statt darüber froh zu sein (er ist ein online-Verweigerer, was mir eigentlich entgegen kommt), macht er nu Rabauz.


Er soll jetzt mal nix übers Knie brechen und sich zuerst mit seiner Frau beraten, sage ich.
Die Chefin habe ich dennoch vorsorglich mal informiert. Die ist diesbezüglich aber mal voll auf meiner Seite - Anordnung ist Anordnung.
Warum man das allerdings nicht den Kunden schon beim Reinkommen sagt, bleibt schleierhaft.
Das wäre eigentlich das Sinnvollste, statt uns das ausbaden zu lassen.


Egal - heute ist Thanksgiving. Die amerikanische Familie und auch die andere habe ich bereits in der Nacht angeschrieben.
Die letzten Tage habe ich bereits darüber nachgedacht, worüber ich dankbar bin.
Kleine Dinge, die sehr groß sind.
Zum Beispiel, daß ich trotz aller Situation zu Hause im Warmen sitze.



So - der Truthahn, dessenwegen wir extra früher aus dem Urlaub kamen, wurde nun genau von der Person, die insisierte, abgesagt. Es wird nun zu 2 Pizza gegessen.
Na gut - da halte ich mich raus, obwohl ich einen Tag länger Urlaub auch gut vertragen (und den Mist heute erspart) hätte.

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Mittwoch, 24. November 2021
Kontrollerfahrung
Sämtliche Schutzengel werden angerufen.
Ich bleib die Ruhe selbst. Was soll passieren? Das Land wird nicht auf Steuerzahler verzichten wollen, alle Einreisemodalitäten sind erledigt und Quickcodes vorhanden.

Wir werden runtergeleitet und abgebremst. Sonst ist niemand zu sehen, wir sind praktisch allein.
Achtung - 10 km/h, sag ich laut, und sehe einen kleinen Kobel. Darin einen Mann.
Wir fahren eine lange Rechtskurve wieder auf.

Ich bemerke Bekreuzigungen und Bedanksgemurmel.
Hmm, mach ich. Und wo ist nun die Grenze?

Das 10km/h-Schild. Das war die Grenze.
Echt jetzt? Wir lachen. Und könnens noch nicht ganz glauben.

Nächster Halt tanken, übernächster Halt direkt zum Test, kurz bevor der Standort schließt.
Mit aktuellem Test raus, mit frischem Test rein - so finde ich das korrekt.
Das mache ich für mich. Nicht für andere.

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Dienstag, 23. November 2021
6070
Stickwort: mail wusel

Keine Ahnung, was ich eigentlich schreiben wollte, fällt mir aber vllt noch ein.

Jährlich amüsiere ich mich darüber, wenn Menschen in den Einkaufszentren - vor allem aber in der MC - die Weihnachtsbäume fotografieren, oder noch besser: sich davor so in Szene setzen, als wäre sie zu Hause.

Wir sind unterwegs und schaffe es wieder mal nicht bis auf die Terrasse. Macht nix, sage ich. Dann nutzen wir da einfach die Sanitäranlage und gut ists.

Am Weg raus stehen wir vor dem Baum.
Los, sag ich. Foto machen! Wer weiß, wann wir einen Baum zu Hause zu Gesicht bekommen.

Immerhin zwei Minuten Weihnachtsmarkt-Flair während zu Hause schon alle weggeschlossen und die Christkindlmärkte bis auf weiteres gesperrt sind.

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