Mittwoch, 8. September 2021
Von der Essensdiktatur
Der Kunde kommt diesmal nicht 10 oder 15, sondern fast 30 Minuten zu spät.
Die Rezeptionistin ist den ersten Tag aus dem Urlaub zurück und blafft mich an.
Dem Kunden sage ich, weil wir ihn nicht erreichen konnten.
Das macht man in unserem Kulturkreis so: sich kurz melden, wenn man merkt, daß man sich ziemlich verspäten wird. (Seine Nummer ist nicht hinterlegt. Das weiß ich von der Vorwoche, als ich auch wartend rumstand.)
Worauf er schulterzuckend zu mir sagt:" Sie müssen doch eh eine Stunde auf mich warten."

Innerlich bekam ich nicht gleich den Mund wieder zu.
Das ist eine Frage der Höflichkeit und des Respekts, sage ich.
Worauf er sich darüber ausläßt, wie unhöflich alle in diesem Land wären, weil sie beim Essen sprechen.
In seinem Land würde man schweigen. Man darf beim Essen nicht reden.

Ich versuche ihm zu erklären, daß es beide Varianten bei uns gibt - schweigend essen oder den Austausch, die Geselligkeit, weil alle zusammenkommen und dann eben dafür auch die Zeit genutzt wird.
Er bleibt dabei, das sei unhöflich.

Und schließt noch an, er wäre erst in der Früh aus einem Bundesland zurückgekommen und mußte dann noch dringend was im Internet machen (als ob mich das interessieren würde. Mich interessiert viel mehr, warum er dann nicht einfach kurz ein Mail schicken kann, wenn er eh schon sieht, daß er massiv zu spät sein wird. Weil das finde ich gegenüber der zahlenden Schwiegereltern einfach nur frech und respektlos - das denke ich mir aber nur).

Da dann keine Zeit mehr war, ordentlich mit der Arbeit zu beginnen, haben wir weiter übers Essen gesprochen.

Dann erwähnte ich, wie unmöglich ich das finde, wenn Kleinkinder nicht mal mehr essen können, ohne ein Handy, Tablet oä. vor der Nase zu haben.
Worauf er mir "Dikatur" vorwirft.
Ja, genau - von dem Menschen, der verlangt, daß bei Tisch kein Wort gesprochen wird.

Ich habe das dann ziemlich fix abgewürdig mit Fingerzeig auf die Uhr, da bereits seit 20 Minuten Schluß (also ich unbezahlt noch da) war.
Der glaubt ja echt, er könne auftauchen, wann er will und ich arbeite alle Pause durch und auch noch darüber hinaus.
Allerdings ist das auch meine Schuld, weil ich die letzten Termine einfach noch immer etwas abschließen wollte (was wegen seiner Verspätungen nicht gegangen wäre) und deswegen einfach den Mund gehalten habe.

Aber Mund halten ist diese Woche halt nicht.

Vielleicht war ich aber auch aktuell in zu vielen Ausstellungen, die sich mit tatsächlicher Dikatur beschäftgen und bis deswegen bisserl empfindlich...
Ändert aber nicht, was ich über sein respektloses Verhalten denke.

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Samstag, 4. September 2021
Vom Kettenkulturfisch
Am Samstag waren wir tatsächlich fertig und durch.
Bisserl was von tour de force - aber man muß die Zeiten nutzen : )

Da ich als Reserve den Montag freigehalten habe und sogar noch bisserl was vom Dienstag, waren wir am Montag in 2 Museen und am Mittwoch fast 4 Stunden in einem weiteren.
Dann waren aber die Füße platt : )


Gesehen am Weg von einem ins andere Museum in der Innenstadt.
Wohl in der Herrengasse.


Immer ziemlich geschafft zu Hause angekommen und den Tag dann Tag sein lassen.
Übersetzt: ins Bett gelegt und geschlafen - mußte ja einen Haufen Ausstellungen und Informationen verarbeiten : )

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Donnerstag, 2. September 2021
Vorm Wecker so intensiv geträumt, daß ich die Bilder nur schwer abschütteln konnte.

Es ging mal wieder um den Erzeuger.
Diesmal war eine neue (mir unbekannte) Stiefmutter maßgeblich daran beteiligt, daß er den Kontakt abbrach und mich verleugnete. Aber seine Kaltherzigkeit war dieselbe.
Später ließ ich in diesem Zusammenhang die Schuhschachtel räumen.
Plötzlich war sie sehr groß und geräumig.
Allerdings waren da auch mehr Räume als ursprünglich und ein Anbau.

Als ich etwas von innen an der verschlossenen Eingangstüre richtet und kurz anderswo was in der Wohnung zu tun hatte, hat wohl mein nachbar (wie auch immer er das geschafft hat), die Türe usw. geöffnet und plötzlich fühlten sich ein Haufen Menschen dazu aufgefordert, unaufgefordert durch die Wohnung zu streifen und Spuren zu hinter-lassen.

Die wenigen Möbel, die nach der Entmöblierung noch da waren, waren ursprünglich mit Tüchern abgedeckt, aber sie setzten sich einfach da-rauf und zerkratzen auch schöne Holzarbeiten (Boden und Tischplatten).
Darüber war ich maßlos erbost.
Vor allem über diese Dreistigkeit.

Sehr viel weiter kam ich nicht. Als ich den Nachbarn zur Rede stellen wollte, und dort wirklich ein Gewitter losbringen wollte, kreischte das Uhrwerk...



Aber das verfolgt mich langsam.
Zum Einen diese Wiederkehrenden Träume mit meinem Erzeuger. Einer unerfreulicher als der andere.
Zum Anderen diese Dreistigkeit, sich ungefragt Zutritt zu meinem Eigentum zu verschaffen.
Hier vermute ich einfach eine Umdeutung, daß sich schon wieder zu viele Menschen dreist ungefragt in mein Leben einmischen.

Der Mamazwerg schwaffelte letzte Woche etwas von Wohnungen in einem Bezirk bzw. eine Gegend, in die ich aktuell sicher nicht vorhabe zu ziehen.
Als ich mich dann an den Computer (Home Office) setzte, war da dreist die Seite des Bauträgers mit Wohnungsansichten geöffnet.
Der Mamazwerg sucht also schon wieder ungefragt (also weder Ob noch WAS ich möchte, WO schon gar nicht) Wohnungen für mich.
Als wäre mit der allerersten Aktion nicht eh schon ganz viel angerichtet....

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