Faultierwirtschaft

Nachdem ich die ganze Woche tapfer die Tiefkühlubahnen, Tiefkühlbusse, Tiefkühlstraßenbahnen und Tiefkühlzüge ertragen hab, erträgt der Körper keine Zwangverkühlung mehr und schreit game over.

Das so intensiv, schmerzend und raubend, daß, als dann wenigstens ein Bisserl der Ordnung wieder zurecht gewischt und gerückt war, ich nachgegeben hab und das Gurgelwasser zum besten Freund wurde. Viel ist nimmer da.

Bis Sonntag 15h wird krank gemacht und Menthol geschmiert.

Die Tage haben es in sich. Bei den Krisensitzungen zwischen Tür, Angel & Küche festgestellt, daß so ziemlich alle am Rad drehen.
Die Hitze tut nicht gut, den Kunden am allerwenigstens.

Ist so - da müssen wir durch. Da helfen dann nur Kleinigkeiten, die den Tag aufheitern, während Kundenabschiede mal wieder ein wenig aufs Gemüt drücken.



Dazwischen kaufen und verkaufen wir Walfische, Sonnencreme und Handtücher.

Langsam find ich es unheimlich, wieviele Zwillingskinderwägen durch die Stadt rauschen.
Diese Woche pro Tag mit mindestens einem konfrontiert gewesen.

Das läßt gewissen Fragen aufkommen...

Gestern wären es im Bus gleich 2 gewesen, aber wegen Kinderwagen- überfüllung (da standen insg. dann 3 Kinderwägen mit 4 Kindern drin), mußte der zweite auf den nächsten Bus warten.

Eigentlich gestern, aber da war mehr east meets west. Jedenfalls scheint der Frühling Purzelbäume zu schlagen und mir aufs Gemüt, während andre irgendwie ganz anders durch- und aufdrehen.
Sehr erschöpfend. Noch immer ist Mittwoch unser schlimmster Tag. Zumindest haben wir das in der Rauchpause festgestellt (und ich mir gedacht, als ich zum x-ten Mal irgendwo irgendwas weggewischt hab und dann noch nach den Terminen fast eine dreiviertel Stunde über den Aufzeichnungen saß).


Aber - weil andre grad so viel Freude wieder mit und auf Fahrrädern haben, und ich mir ja so ein wenig den Wind um die Nase wehen lasse, summe ich ab und zu leise vor mich hin und denke an Paulette:


Yves Montand - A bicyclette