Freitag, 30. Dezember 2005
Nun denn
Alleine sein ist kein Problem. Ich bin gern allein. Meine Ordnung, mein Chaos, meine Wirtschaft. Nur hinter mir wegräumen, sich nicht über wen andren ärgern. Das paßt scho. Getrennte Wohnsituationen sind da manchmal wirklich am besten.

Nur wenn ich krank bin, dann fehlt der Mensch an der Seite. Obwohl ich ihn nicht aushalten würde. So elend wie ich mich fühle, laß ich nur ganz wenige Menschen in meine Nähe, und erst recht zum Krankenlager.

Aber ab und zu eine Hand an der Stirn, ein sanftes Drücken, wenn der Erstickungsanfall mal wieder abgewehrt wurde, eine Hand zu halten, wenn ich bis halb sechs Uhr morgens 10 Minuten einer jeden Stunde schlafend und den Rest schwer hustend verbringe, da fehlt mir der Mensch.
Auch wenn ich das Wissen, den Menschen um den Schlaf zu bringen gar nicht aushalten würd. Wahrscheinlich tät ich schlafstattechnisch umziehen oder mir gleich den Polster vor den Mund halten. Wobei selbst das nicht das erdbebenartige Schütteln des Körpers dämpfen würde.

Jedenfalls sind diesmal ein paar Menschen zur Stelle. Erklären sich bereit mich da oder dorthin zu fahren, damit ich weder umkippen, noch zu lange draußen sein muß.
Verpflegen mich, sorgen dafür, daß der Kühlschrank voll ist. Der Mamazwerg kommt über die Apotheke vorbei und deckt mich mit Medikamenten ein und bringt sogar die Steuererklärung zum Finanzamt.

All das danke ich grummelnd. Gibt keine Energie mehr zum Liebsein.
Die einzige Energie, die noch da ist, versucht krampfhaft die Erstickungsanfälle unter Kontrolle zu bekommen.

Wir sehen uns nächstes Jahr, sofern ich´s daröchel.

Prosit Euch allen.

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