Sonntag, 18. September 2005
Die Hälfte
des Konzert auf Video aufgenommen.
Das Band läuft. Ich bin wieder dreizehn.
Die Erinnerungen schießen wie will durch meinen Kopf.
Konzert mit siebzehn.
Eine Flut an Bildern. Es tut gut.

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Hass
Hass empfinde ich, wenn ich nach einem schönen Abend heimgehe und es nicht genießen kann.
Hass empfinde ich jedes Mal, wenn ich die Ohren gespitzt halten muß, nicht den Gedanken nachhängen kann.
Hass empfinde ich, wenn ich jeden vorbeifahrenden Bus dazu nutzen muß, um mich umzudrehen um den Verfolger zu sehen.

Hass empfinde ich, weil man mich Rassist nennt. Am liebsten von Leuten, deren einzige Begegnung mit Ausländern der Chinese vom Restaurant am Eck ist. Nicht, daß alle Inländer Lämmer wären.
Hass empfinde ich, weil die simple Tatsache zwei X Chromosomen zu haben, Leute dazu bringt mich zu belästigen.
Hass empfinde ich, wenn ich Angst am Heimweg habe.
Hass empfinde ich, wenn nicht einmal die dicke Winterjacke, die Haube bis in Stirn hinein und der Schal bis über die Nase mich vor Belästigung schützen.

Und ja, Hass empfinde ich sehr wohl gegen sich hier legal oder auch nicht aufhaltende Menschen, die im Gegensatz zu Einheimischen nicht nach 2 Minuten einfach Ruhe geben. Die die Verfolgung über 500 Meter hinweg aufnehmen, die Polizeistation in der Nebenstraße ignorieren, einfach nicht locker lassen.

Hass empfinde ich, weil ich einfach nicht in Ruhe heimgehen kann, mit Musik in den Ohren. Zu groß ist die Vorsicht, und die leider nicht unangebracht.
Hass empfinde ich, wenn ich denke, daß als einziger Ausweg bleibt, auf die zum Glück immer befahrene Straße vor ein Auto zu laufen, um vielleicht Hilfe zu finden.
Hass empfinde ich, wenn ich innerhalb von 15 Sekunden ums Eck biegen, ins Haus stürmen und hinter mir die Tür fest ins Schloß ziehen muß.

Ich mag diesen Hass nicht, aber ich hasse die Leute, die mich dazu bringen.

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