Faultierwirtschaft

Erschöpft sitzen der Mamazwerg und ich beim Eßtisch. Der Mamazwerg bekommt große Augen und sagt: "Schau mal, was da anspaziert kommt". Um uns Dunkelheit – in Erwartung einen Käfer zu sehen, dreh ich mich um und schau in zwei leuchtende Augen.

Dann geht’s los. Bewußtes und Unbewußtes liefern sich einen Kampf in meinem Kopf.
Während die eine Hälfte schreit "Mei, was für a süßes Katzerl", kreischt die andere panisch und schaltet den Fluchtmodus ein. Schreiend spring ich auf und versteck mich hinterm Mamazwerg. Dabei ist das Katzerl total süß.

Die Mieze, gerade noch sehr frech, sehr neugierig, hat sofort kehrt gemacht und weg war sie. Der Mamazwerg hat zum Glück nicht die Krallen auf dem Parkett wetzen hören, so fix hat der Maunzzwerg Gas gegeben. Der Mamazwerg war mehr damit beschäftig mich zu fragen, ob – nun ja… also was denn das Affentheater werden sollte, daß ich veranstaltet hab.

Jedenfalls sind wir dann Licht andrehend und "Miezmiezmiez" rufend durch die Wohnung getigert auf der Suche nach der Katze. Das war eine Show. Unterm Bett nachgesehen, in sämtliche großen IKEA Sackerln, Kofferwirtschaft vom nimmer kurenden Mamazwerg, Badewanne – aber kein Katzerl. Der Mamazwerg fürchtet nun, daß die Kleinmieze vor Schreck auf das Balkongeländer gesprungen und dann in die Tiefe gesegelt ist. Aber nachschauen sollte ich dann nicht. Viel mehr hat den Mamazwerg "ich mag doch keine Katzen!" beschäftigt, ob die Mieze nun auf dem Bett war oder nicht.

Jedenfalls, die Katze kommt so schnell nicht wieder. Dafür hab ich wohl gesorgt.
Nun ja, ich kicher noch immer. Mann, war das peinlich. Aber – Faultiere sind auch nur Fluchttiere. Erschrecken darf man's halt nicht…