Sonntag, 14. August 2005
Fluchtresümee
* Hat ja alles keinen Sinn, erwischen tun sie mich dennoch einmal.

* Flüchten ist nicht immer billig und zu Hause vergammelt das Futter.

* Die Milch hat sich auch nicht gehalten, kein Kakao für mich ; (((

* In einer Stunde mal vorsichtig nachsehen, welche Lebensmittel sich noch schmollend verabschiedet haben. Zum Einkaufen für mich kam ich gar nicht, bloß die Hoppler haben kräftig abgestaubt.

* Einmal Handy ganz ausschalten bringt nur Vorwürfe. Zwei Abende das Handy ausschalten noch viel mehr.

* Sämtliche Lieblingssendungen auf Video aufzunehmen ist zwar schlau, aber wenn man die Sonntagssendungen überspielen muß und noch immer zu wenig Platz ist, war man eindeutlich zu lange flüchtig.

* Weckerlos aus dem Schlaf ausschrecken und panisch auf die Uhr sehen & den Anruf erwarten zeigen eindeutige unerwünschte Konditionierung.

* Stille kann unheimlich schön sein.



Kassette ist mittlerweile durchgesehen, der Abfluß fließt wieder einwandfrei ab und der Kohlmeiserich hat mir heute zwei Mal ein Ständchen gebracht.

... verpflanzen (3 Kommentare)   ... bewässern


Wiedersehen
Gestern nach der Arbeit zu einem Mittelalterfest gefahren. Zusammen mit Menschen, die mir sehr nahe stehen. An den Ort, an dem mein Drahteserl mich abgeworfen hat. Der Ort, der für die Geschichte des Landes entscheidend war. Ein Ort mit Geschichte, ein Ort der Schlachten.

Nachdem wir die schwulen Schildkröten abgeliefert und die Mägen gestärkt hatten, ging es los. Dazwischen kam noch ein Anruf, die Tochter würde nachkommen.

Meine Kindergartenfreundin. Die Freundin, die mich etliche Freundschaften gekostet hat. Die Freundin, die spitze darin ist zu fordern und zu nehmen, aber nicht zu geben. Die Freundin, der ich einmal deutlich die Meinung gesagt hab, die es nicht verstanden hat. Der einzige Mensch, mit dem ich gebrochen habe, obwohl mich das bis heute belastet, aber unterm Strich für mich das Beste war.

Das Treffen verlief sehr friedlich. Sehr unpersönlich auch, aber das war für die Situation wohl das Beste. Fünf Jahre ist es nun her. Ein wenig seltsam sie mit Kind zu sehen. Nächste Woche wird ihre Tochter ein Jahr alt. Die Zeit vergeht...

Das Beste an dem Mittelalterfest war, daß es keine Handyempfang gab. Nur an den zwei Eingängen gab es Netz, aber nur aus dem Nachbarland. Das hat viele Leute abgeschreckt, die ganze Zeit an der Gurke zu hängen. Sehr entspannend. Zudem mein Handy sowieso abgedreht war. Einmal 9 Stunden lang nichts von dem Drama, vor dem ich die letzten Abende geflohen bin, mitbekommen, mich dem ganz offiziell entziehen.

Es war ziemlich erholsam und schön, mit Menschen zusammen zu sein, die einen bedingungslos mögen.

... verpflanzen (0 Kommentare)   ... bewässern